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Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne

Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne

Titel: Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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können. Ich habe Kylie nur einmal weinen gesehen, das war, als mich jemand wegen meiner Unfähigkeit mich zu verwandeln aufgezogen hatte.“ Er rang nach Worten. „Sie war so wütend. Sagte, es kümmere sie einen Dreck, selbst wenn sie die Wahl hätte, würde sie keinen anderen Bruder wollen. Mein Gott, sie konnte dermaßen kämpferisch sein.“
    Ungerufen tauchte das Bild eines jungen Mädchens in Ashayas Kopf auf. Sie war so charmant wie Dorian, und ihr saß der Schalk im Nacken. „Sah sie dir ähnlich?“
    „Die gleichen Augen und die gleiche Haarfarbe. Aber ihr Lächeln – warf einen einfach um. Sie konnte jeden zu allem Möglichen überreden.“ Er lachte auf. „Selbst wenn ich sauer auf sie war, brachte sie mich noch zum Lachen. Sie erzählte mir einen dummen Witz nach dem anderen, bis ich schließlich nicht mehr anders konnte. Dann nahm sie mich in den Arm, nannte mich ihren Lieblingsbruder und lächelte mich an, denn sie wusste, ich hatte ihr vergeben.“
    Ashaya kniff die Augen zu und schluckte den Kloß in ihrem Hals hinunter. „Sie hat dir so viel bedeutet.“
    „Ein Teil meines Herzens ist mit ihr gestorben. Ich weiß nicht, ob es jemals wieder heilen wird.“
    „Ist schon in Ordnung“, brachte sie flüsternd heraus. „Dieser Teil hat ihr gehört.“
    „Ich vermisse sie.“ Er lehnte den Kopf an ihren Hals, und sie stellte sich auf die Zehenspitzen, legte die Arme um ihn. „Ich vermisse ihre Anrufe um ein Uhr morgens, damit ich sie aus irgendeinem Club abhole. Ich vermisse ihre dummen Witze. Ich vermisse ihr Lachen. Ich vermisse sie jeden einzelnen bescheuerten Tag und jeden verdammten Augenblick!“ Ein Schauer lief durch seinen Körper, und sie spürte heiße Tropfen auf ihrem Hals.
    Blind vor Tränen hielt sie den starken Wächter der Leoparden fest im Arm.
    Sie hielt ihn, während er weinte … und die letzten Stücke ihres Herzens stahl.
    Eine Stunde später sah Dorian die Morgendämmerung hochsteigen und spürte einen seltsamen Frieden in sich. Vielleicht würde er nur diesen kurzen Augenblick halten, vielleicht auch länger. Aber für ihn zählte nur, dass ihm dieser Frieden von der Frau geschenkt worden war, die jetzt leise in seinem Haus umherging.
    Er hatte versucht, sie zum Schlafen zu bewegen, aber sie hatte nur den Kopf geschüttelt. Zweimal schon war sie herausgekommen, um ihm zu sagen, dass Amara sich nähere. Einmal hatte sie ihm stockend ihre Angst gestanden, ihre Zwillingsschwester könne sich im Dunkeln verirrt haben. Als ihre Schritte sich jetzt erneut näherten, glaubte er, es gäbe weitere Neuigkeiten.
    Aber sie hielt ihm lediglich eine Kaffeetasse hin. „Bitte.“
    „Danke.“ Er sah ihr forschend ins Gesicht, denn er wusste, dass er bei seiner Gefährtin auf der Hut sein musste – aus alter Gewohnheit konnte sie vor ihm verbergen, was er wissen musste. Wie erwartet, zeigten sich in ihrem Gesicht keinerlei Spuren einer schlaflosen Nacht oder der Auseinandersetzungen … aber dann sah er ihre Augen.
    Sie waren verflixt schön. Wie die Seen hoch oben in der Sierra, bevor der erste Schnee fiel. Silbrig-blau und so klar, dass sich jedes einzelne Blatt darin spiegelte. „Wir werden alles tun, um sie lebendig gefangen zu nehmen.“
    Ein kühles mediales Nicken, aber sie ballte die Fäuste.
    „Lucas hat ihre Witterung aufgenommen.“ Das Alphatier hatte vor zehn Minuten angerufen. „Ich habe ihn gebeten, sie zu uns kommen zu lassen.“
    Sie atmete erleichtert auf. „Ich danke dir.“
    „Luc und Dezi haben sich zurückfallen lassen. Sie wollten nicht das Risiko eingehen, telepathisch erfasst zu werden.“
    „Sehr schlau, aber …“ Sie schüttelte den Kopf. „… ich glaube, sie ist im Moment zu sehr auf mich fixiert, um noch irgendetwas anderes wahrzunehmen.“
    „Das hat Luc auch gesagt.“ Dorian trank einen Schluck Kaffee und ließ seinen Blick auf Ashaya ruhen. In der Dämmerung war sie schön, im Tageslicht würde sie noch schöner aussehen. „Offensichtlich versucht sie nicht einmal, ihre Spur zu verwischen. Er hat bemerkt, dass sie manchmal die Orientierung verloren hat, doch jedes Mal scheint der innere Kompass eurer Verbindung sie wieder auf den richtigen Weg geführt zu haben.“
    „Ich bin froh, dass sie sich nicht verirrt hat.“ Zögernd kam sie einen Schritt näher. Erfreut wechselte er mit der Tasse in die andere Hand und streckte ihr einladend den Arm entgegen. Es war ein weiteres kleines Zeichen ihrer neuen Vertrautheit, dass sie sich an ihn

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