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Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne

Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne

Titel: Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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irgendwann einmal beugen, selbst ein Panther, der die Verantwortung für sein Rudel trug.
    „Der verfluchte Wolf. Er hat dir letzte Woche ein Geschenk geschickt.“
    Sascha musste bei dem Gedanken an Hawkes Flirtversuche lächeln. Der Leitwolf machte das nur, um Lucas zu ärgern. „Ich habe kein Geschenk bekommen. Was war es denn?“
    „Woher zum Teufel soll ich das wissen? Ich habe darauf herumgetrampelt und es in die tiefste Felsspalte gestopft, die ich finden konnte.“ Er lächelte listig. „Dann habe ich Hawke angerufen und ihn gefragt, wie es Sienna geht.“
    Sie brach in Lachen aus. „Du böser, böser Mann.“ Jeder wusste, dass Sienna Lauren Hawke zur Weißglut trieb. Die mediale Jugendliche schien es sich zur Lebensaufgabe gemacht zu haben, dem Leitwolf den letzten Nerv zu rauben. „Und was hat er geantwortet?“
    „Sie plane eine Party für ihren achtzehnten Geburtstag.“ Das Lachen in Lucas’ Stimme verschaffte Sascha einen genauen Eindruck davon, wie sich Hawke angehört hatte, als er ihm das missmutig mitgeteilt hatte.„Aber ist das nicht erst in einem halben Jahr?“ Noch bevor Lucas antworten konnte, hatte sie selbst den Fehler erkannt. „Natürlich. Sie war sechzehn, als sie abtrünnig wurde, aber das war schon Monate vorher passiert, bevor wir sie das erste Mal trafen.“ Sie machte große Augen. „Das bedeutet, wir sind schon fast eineinhalb Jahre miteinander verbunden.“
    „Oh ja.“ Er strich langsam und fest über ihren Rücken, die zärtliche Geste eines Panthers für seine Gefährtin. „Und ich habe Hawke in dieser Zeit schon beinahe hundert Mal umgebracht. Ich schwöre bei Gott, wenn er dich noch einmal Schätzchen nennt, bringe ich ihn um.“
    Sie lachte, aber er hatte ihr etwas klar gemacht. Jeder besaß einen wunden Punkt. Ihrer schien Amara Aleine zu sein. Aber hier ging es nicht um sie. „Ich muss unbedingt etwas tun – das ist wirklich schrecklich für Dorian. Er war doch gerade dabei, zu uns zurückzufinden. Ich habe ihn mit Tally beobachtet und gehofft, es könnte nur noch besser werden.“ Dorian schien die Gefährtin von Clay sehr zu mögen und flirtete immerzu mit ihr. „Und jetzt das.“
    „Muss ich Amara loswerden?“ Der strenge Ton des Alphatiers klang aus dieser Frage.
    Sascha war lange genug ein Teil des DarkRiver-Leopardenrudels, um die Bande der Loyalität zu verstehen. Aber die unnachgiebige Härte erstaunte sie doch manchmal. „Du würdest dein Blut für ihn vergießen?“
    „Die Frage stellt sich nicht einmal, Kätzchen.“
    Nein, dachte sie, das stimmte. „So einfach ist das nicht, Lucas. Selbst im Medialnet hängen Zwillinge sehr aneinander. Die meisten überleben den Tod des anderen nicht lange.“
    „Ashaya ist Dorians Gefährtin. Das spüre ich.“ Lucas’ Gesicht zeigte Schatten und Licht, Stärke und Zuneigung. „Ganz egal, was passiert, sie wird überleben – er wird sie nicht gehen lassen.“
    „Aber sie könnte durch ein solches Trauma für alle Zeiten geschädigt werden.“ Sascha schüttelte den Kopf. „Wir müssen einen anderen Weg finden.“
    Lucas sagte nichts, aber sie wusste, was er dachte – es gab keinen Weg, auf dem nicht alle Beteiligten Narben davontragen würden.

 
    45
    Dorian steckt mir im Blut, fließt durch meine Adern. Nie war in den Stunden über „Sexualität“ und „tierisches Verhalten“ die Rede von solch glühenden Freuden. Wenn wir miteinander schlafen, spüre ich nur Lust, unglaubliche Lust – meine Raubkatze weiß, wie man eine Frau verrückt macht. Aber es ist noch mehr als das, ich spüre ein unbeschreibliches, fast schmerzhaftes Gefühl des Glücks. Ich weiß nicht, wie ich es anders bezeichnen oder beschreiben sollte, ich weiß nur, dass ich für ihn sterben würde.
    – aus den verschlüsselten Aufzeichnungen Ashaya Aleines
    Ratsherr Anthony Kyriakus war schon Teil der Rebellion gewesen, als die meisten Leute noch nichts von ihrer Existenz geahnt hatten. Aber nun hatte Ashaya Aleine die Bewegung an die Öffentlichkeit gebracht.
    Er konnte ihre Handlungsweise verstehen – auch er hatte für sein Kind kein Leben im Verborgenen gewollt. Reflexartig sah er auf die holografische Aufnahme, die er in einem geheimen Ordner auf seinem Computer aufbewahrte: Faith lachte ihn an. Er konnte ihr Lachen beinahe hören. Seine Tochter war zu einer schönen und begabten Frau herangewachsen. Auch er hatte für sie gegen die Regeln verstoßen. Hatte Faith wissen lassen, dass sie ihm etwas bedeutete. So wie ihre

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