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Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Gefechte der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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den Augen gelassen, als er in militärisch aufrechter Haltung und mit festem Schritt dort hinübergegangen war. Alana bemerkte, dass er in bester Form war. Eigentlich konnte sie sich nicht erinnern, jemals einen so umwerfenden männlichen Körper gesehen zu haben. Womöglich schon, nur hatte es sie nie so sehr beeindruckt, um davon Notiz zu nehmen. Bis jetzt. Weil er so schön war?
    Der große Raum war ziemlich kühl. Natürlich könnte sie sich neben Becker an das kümmerliche Feuer stellen, aber sie wagte es nicht, die Distanz zwischen ihnen wieder zu verringern. Sie wollte vermeiden, dass er wieder an ihren Kuss erinnert würde.
    »Warum hat man mich heute wirklich warten lassen?«, fragte sie. »Ich habe mindestens einen Mann gesehen, der nach mir gekommen ist und in den nächsten Raum vorgelassen wurde.«
    »Bürokratie«, antwortete Becker leichthin. »Wenn man nicht sagt, was man für ein Anliegen hat, ist man automatisch der Letzte in der Reihe.«
    »Ich hätte also irgendeinem Wachmann verraten sollen, wer ich bin? Obwohl mein Leben in Gefahr ist, seit ich ein kleines Kind war? Man hat mich gewarnt, das auf keinen Fall zu tun.«
    Er zuckte mit den Achseln. »Es spielt keine Rolle. Du wärst so oder so nicht vorgelassen worden. Aber wir hätten dieses Gespräch schon früher geführt, da du zu mir gebracht worden wärst und nicht zum König.«
    Alana seufzte. Welch eine Zeitverschwendung! Hatte sie wirklich geglaubt, es wäre so einfach, eine Audienz beim König zu bekommen? Anscheinend hatte sie sich völlig falsche Hoffnungen gemacht. Aber zumindest wirkte der Hauptmann in seiner offiziellen Rolle aufrichtig. Eigentlich viel zu aufrichtig, als er gesagt hatte, dass er sie für eine Witwe hielt, die nach einem Liebhaber suchte. Doch er hatte sie nicht zum Tor gebracht wie seine Freundin. Und er hatte ihre Behauptung nicht sofort als absurd abgetan, was durchaus möglich gewesen wäre. Also wollte er sie immerhin anhören.
    Er bestätigte ihre Einschätzung der Situation, indem er sagte: »Setz dich! Mach es dir bequem. Ich nehme an, du wirst eine ganze Weile hierbleiben.«
    »Nicht, wenn mein Vater den Palast heute verlässt und ich auf seine Rückkehr warten soll.«
    »Der König wird den Palast nicht verlassen.«
    »Kannst du mich dann nicht wenigstens zu ihm bringen, damit ich mich nicht wiederholen muss? Die Geschichte, die ich zu erzählen habe, ist nicht unbedingt kurz.«
    »Obwohl du nicht die Erste bist, die etwas Derartiges behauptet? Nein, ich denke nicht.«

Kapitel 14
    D as Essen wurde gebracht, noch bevor Alana etwas erwidern konnte. Das war gut so, denn sie hatte das Gefühl, dass sie kein Wort herausbringen würde, so erstaunt war sie. Jemand hatte versucht, sich für sie auszugeben?
    Davor hatte Poppie sie nicht gewarnt. Es musste also ein Geheimnis gewesen sein, so geheim, dass nicht einmal sein bezahlter Informant davon wusste. Natürlich, es ging um so viel Reichtum, Macht und Privilegien, dass der Gedanke nahelag, man musste nur skrupellos genug sein. Als du sieben warst, kam mir zu Ohren, dass man nach dieser langen Zeit allgemein annahm, du wärst tot. Sie erinnerte sich deutlich an Poppies Worte. Es hatte sogar ein feierliches Begräbnis gegeben! Und das hatte irgendeine Hochstaplerin dazu verleitet, ihren Platz für sich zu beanspruchen. Wer hätte etwas Derartiges zuvor gewagt, als sie nur als »vermisst« galt und jederzeit zu ihrer Familie hätte zurückkehren können?
    »Es ist entsetzlich und unendlich grausam, dass jemand versucht hat, sich für mich auszugeben. Aber ich schätze, es ist nicht verwunderlich, angesichts dessen, was auf dem Spiel steht«, äußerte Alana mit Verachtung in der Stimme. Sie lehnte sich auf dem Sofa zurück und atmete tief ein, dann fügte sie hinzu: »Du glaubst, ich würde jetzt meine Ansprüche zurückziehen, nicht wahr? Das würde ich auch, wenn es nicht um Leben und Tod ginge. Ich bin vielleicht hier geboren, aber …«
    »Leben und Tod?«, unterbrach der Hauptmann barsch.
    Sein Ton brachte sie erneut aus der Fassung. Sie beugte sich vor und stützte die Hände auf die Sofakante, bereit zur Flucht. Dieser Mann war einfach zu riesig, um sich so von ihm anschreien zu lassen.
    Das sagte sie ihm auch. »Wenn du keinen vernünftigen Umgangston anschlagen kannst, dann bring mich bitte zu jemand anders, der die Geduld hat, mich anzuhören!«
    Er lachte auf, aber es klang nicht humorvoll. »Du kommst hierher und behauptest, zur Familie des Königs zu

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