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Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Gefechte der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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jetzt sehr ins Herz geschlossen.
    Ihr Vater erwartete sie am Eingang zum langen Flur. Er sah überhaupt nicht ernst und feierlich drein, sondern lächelte und schüttelte den Kopf vor lauter Begeisterung darüber, wie schön sie aussah. Das Hochzeitskleid war in der Tat prachtvoll, und der hauchdünne Schleier verbarg fast nichts von Alanas hübschem Gesicht. Es war ein Kleid für eine Königin.
    »Du bist so wunderschön, genau wie deine Mutter!« hauchte er gerührt, bevor er sie umarmte und ihr einen Kuss auf die Stirn gab. »Ich wünschte nur, sie könnte dich jetzt sehen.«
    »Vielleicht schaut sie ja zu«, sagte Alana mit sanfter Stimme.
    »Ja, vielleicht«, stimmte er zu. Dann nahm er ihren Arm, ging aber noch nicht zum Versammlungssaal. »Wir brechen heute einmal die Traditionen. Na ja«, fügte er mit einem trockenen Lachen hinzu, »wir haben in der letzten Zeit so einige Traditionen nicht eingehalten. Aber ich bin sicher, es wird dir gefallen – dass wir beide uns einig sind, dich fortzugeben.«
    Sie verstand nicht, was er meinte, bis eine Hand sie an der Schulter berührte. Sie drehte sich um und sah Poppie, gekleidet in einen seiner besten englischen Anzüge, der ihr seinen gebeugten Arm anbot. Mit einem Jubelschrei fiel sie ihm um den Hals. Dann wandte sie sich wieder ihrem Vater zu und umarmte ihn ebenfalls. Freudentränen standen ihr in den Augen. Frederick hätte ihr kein schöneres Geschenk machen können.
    »Vielen, vielen Dank!«, brachte sie gerührt hervor.
    Frederick lächelte. »Ich dachte, es sei nur fair. Schließlich hat er dich großgezogen. Ich musste Stadtschreier aussenden, um ihn zu finden. Sonst hätte er vielleicht nicht geglaubt, dass er wirklich zur Hochzeit geladen ist.«
    »Selbst wenn«, fügte Leonard hinzu, »nichts hätte mich davon abhalten können.«
    »Sollen wir anfangen?«, fragte Frederick und nahm formvollendet Alanas Arm. »Christoph ist schon nervös genug. Lassen wir ihn nicht länger warten!«
    Christoph nervös? Sie konnte es kaum glauben. Aber dann lächelte sie, als die beiden Männer sie zum Altar führten, ihr leiblicher Vater und der Mann, den sie liebte wie einen Vater. Nur eines konnte ihr Glück heute noch vollkommen machen: dass der Mann, auf den sie gerade zuging, sie genauso liebte wie sie ihn. Aber als sie ihn nun sah, wie er darauf wartete, sie in seine Obhut zu nehmen, stiegen wieder ihre Befürchtungen in ihr auf. Sein Blick war nicht feierlich, sondern eher ein bisschen schockiert, dass diese Hochzeit nun tatsächlich stattfand.
    Aber, oh Gott, er sah so unglaublich gut aus, wie er da in seiner Galauniform stand! Auf einmal war ihr zum Weinen zumute. Warum konnte …? Sie dachte den Gedanken nicht zu Ende. Komme, was da wolle, sie würden sich hier und heute versprechen, ihr Leben gemeinsam zu verbringen! Es sei denn …
    »Stimmt etwas nicht mit dir?«, fragte Christoph, als er ihre Hand nahm, um ihr die letzten Stufen das Podest hinaufzuhelfen.
    Woher wusste er das? Der vermaledeite Schleier war nicht dick genug, um ihre Gefühle zu verbergen! Sie musste es sagen – ihm zuliebe. »Bist du dir sicher, dass du das willst? Ich kann auch weglaufen, dann kann mein Vater nicht dir die Schuld geben.«
    Er hob vorsichtig ihren Schleier an, um keine Nuance ihres Gesichtsausdrucks zu übersehen, und fragte: »Was redest du da? Willst du mich nicht heiraten?«
    Sie schlug die Augen nieder. »Doch, schon – aber ich habe Angst, dass du es vielleicht nicht willst.«
    Der Priester räusperte sich, bereit, mit der Zeremonie zu beginnen. Sah es etwa so aus, als wären sie bereit?! Christoph hob eine Hand, um ihn aufzuhalten, und legte sie dann an ihre Wange. Die Hochzeitsgäste fingen an, zu raunen. Nicht gerade der beste Zeitpunkt für eine Unterhaltung.
    »Ich weiß, ich hätte es dir früher sagen sollen«, begann er. »Ich dachte, dir ist klar, dass ich nicht hier wäre, wenn ich es nicht wollte. Ich hätte selbst nicht erwartet, dass ich dich lieben würde, zumindest nicht so schnell. Ich hätte nicht erwartet, dieses Bedürfnis zu spüren, dich immer in meiner Nähe zu haben und jede Minute des Tages zu wissen, wo du bist.«
    Hatte er gerade gesagt, dass er sie liebte?, überlegte Alana. Sie war sich nicht sicher! Aber der Rest klang wie eine Beschwerde. »Du nimmst deine Arbeit zu ernst. Du musst nicht ständig auf mich aufpassen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich spreche nicht von meiner Arbeit, meine liebste Alana. Ich spreche davon, was ich hier drin

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