Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)
gehören, aber noch bist du nicht im Gefängnis, oder? Sieh, wie geduldig ich mit dir bin, meine Dame! Sein Ton war wieder normal, aber sie musste vor Angst dennoch kurz die Augen schließen. Wollte er ihr nur einen Schrecken einjagen? Sie hoffte , dass das alles war. Außerhalb des Palastes war sie in Gefahr, aber Poppie hatte versichert, dass dem innerhalb dieser Mauern nicht so wäre – zumindest sobald sie mit ihrem Vater vereint war. Und dieser Mann hier stand zwischen ihr und dieser Sicherheit.
Sie blickte ihn an und nahm all ihren Mut zusammen. »Ich spreche von den Leben, die in dem drohenden Krieg gelassen werden, wenn die Rebellen erst genügend Unterstützung haben.«
»Wir kümmern uns um die Rebellen, wenn wir sie gefunden haben.«
»Indem ihr sie tötet?«
»Natürlich«, antwortete er. »Was sie da tun, ist Hochverrat.«
Alana konnte nicht widersprechen, aber das war nicht das eigentliche Thema. »Es geht mir um die unschuldigen Lubinier, die von den Rebellen für ihre Zwecke missbraucht werden. Niemand sollte sterben, wenn der Vorwand für den Aufstand nur auf Lügen basiert. Der König hat einen Erben: mich. Meine Gegenwart wird dem Aufruhr ein Ende setzen.«
»Du willst eine Lüge mit einer Lüge bekämpfen?«
Sie seufzte. »Nein, ich bin das, was ich gesagt habe: Fredericks Tochter. Ich wünschte, es wäre nicht so. Ich habe es selbst erst letzten Monat erfahren. Glaub mir, ich wollte niemals eine Prinzessin sein! Ich bin in London aufgewachsen und immer davon ausgegangen, dass ich einmal einen englischen Lord heirate – tja, bis zu dem Tag, an dem ich festgestellt habe, dass ich für mein Leben gern als Lehrerin arbeite. Aber die Adligen zu Hause rümpfen die Nase über eine so gewöhnliche Tätigkeit wie …« Sie hielt inne, als sie bemerkte, dass sie nervös vor sich hinplapperte. »Ein altes Dilemma. Eigentlich will ich nur sagen: Ich bin vielleicht hier geboren, aber ich betrachte Lubinia nicht als meine Heimat. Ich will also auch nicht länger bleiben, als es nötig ist, um den Krieg abzuwenden.«
»Solltest du wirklich die Prinzessin sein, so wäre es nicht deine Entscheidung.«
Sie sprang auf die Füße. »Ich kann meinen Vater bestimmt überzeugen …«
»Setz dich!«
Sie folgte nicht, sondern blickte stattdessen zur Tür, was den Hauptmann zum Lachen brachte.
»Du gehst nirgendwohin, bis ich beschlossen habe, was wir mit dir machen. Vielleicht hättest du vorher besser darüber nachdenken und mit deiner Geschichte warten sollen, bis ich mit dir im Bett war. Ein Mann ist weitaus liebenswürdiger zu einer Frau, mit der er …«
Sie schnappte nach Luft. »Hör auf! Sag nichts, wofür du dich später entschuldigen musst, wenn du endlich begriffen hast, dass ich die Wahrheit sage!«
Er grinste nur. »Sich entschuldigen für natürliche Bedürfnisse? Prinzessin hin oder her, ich glaube nicht. Aber wenn du damit fertig bist, mich zu erheitern, dann sag mir doch bitte, warum du glaubst, ein Mitglied der königlichen Familie zu sein. Sollen wir vielleicht mit deinem Namen anfangen?«
Er glaubte ihr nicht, aber das war auch nur verständlich, da sie ihm noch nichts geliefert hatte, was ihre Behauptung untermauern konnte. Sie setzte sich wieder hin und erklärte: »Ich hatte ein Armband, das meine Herkunft beweist, aber es wurde gestohlen, als …«
Sein Schnauben schnitt ihr das Wort ab. »Praktischerweise gestohlen, nicht wahr?«
Sie hob ihr Kinn. »Ich weiß, wer es gestohlen hat. Es war einer der Männer meines Vaters.«
Er runzelte die Stirn. »Wann?«
»An dem Tag, an dem wir in diesem Land angekommen sind. Wir …«
Er unterbrach sie erneut: »Wer ist wir? Mit wem bist du gereist?«
Alana wurde misstrauisch. Sie war jetzt nicht in der Verfassung, über Poppie zu sprechen. »Das geht dich nichts an.«
»Du irrst. Wer auch immer dich zu dieser Sache angestiftet und dich hierhergebracht hat, schmiedet ein Komplott gegen den König, und es ist meine Aufgabe, ihn zu beschützen.«
Sie reckte den Hals. »Es gibt kein neues Komplott, nur ein sehr altes – achtzehn Jahre alt!«
Nach einem langen scharfen Blick lenkte der Hauptmann ein: »Also gut, darauf kommen wir später zurück. Jetzt erzähl die Geschichte mit dem Armband!«
Alana nickte. »Wir kamen über einen wenig befahrenen Bergpass ins Land. Dort wurden wir von einer Gruppe sehr grober Soldaten aufgehalten, die uns für Rebellen hielten. Sie haben meine Koffer nach Waffen durchsucht. Mein gesamter Schmuck und
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