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Gefesselte Lust

Gefesselte Lust

Titel: Gefesselte Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Eden
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wirst. Und ich werde diese besondere Schönheit sichtbar machen, die in dir ruht. Ich werde sie hervorbringen und der Welt zeigen, wie bezaubernd du wirklich bist.«
    Ich blicke noch immer auf die Bilder – so schön kann ich sein? Ist es das, was Jonah in mir sieht? Ich will mich auch mit diesen Augen sehen. Endlich schaffe ich es, mich von der Vitrine loszureißen und Jonah anzusehen. »Fessle mich«, flüstere ich.

    An diesem Abend fesselt er mich nicht. Jonah zieht mich in seine Arme und flüstert in mein Haar, dass er mir die Vorfreude schenken will. Sein Atem ist warm und kitzelt mich. Ich höre ihm zu, während er leise davon spricht, wie sehr er sich darauf freut, die Seile auf meiner Haut zu sehen, und ich schaudere.
    Dann bringt er mich nach Hause und ich versuche noch etwas Schlaf abzubekommen, aber alles, woran ich denken kann, sind Jonahs Hände auf meinem nackten Körper. In meinen Träumen verwandeln sie sich in Seile, die mich kosen und streicheln.

    Tatsächlich lässt Jonah mich zappeln. Tagelang höre ich nichts von ihm; ich sehe ihn erst eine Woche später wieder, in einer gemeinsamen Konferenz mit Aliyah und einigen anderen aus der oberen Etage.
    Jonah ist professionell, und auch wenn ich mir heimlich wünsche, dass er mir einen verstohlenen Blick zuwirft oder mit einer Geste zeigt, dass er mich nicht vergessen hat, kommt diesbezüglich nichts von ihm. Er ist zu jedem im Raum so distanziert-freundlich, wie ich ihn bereits kenne. Ich bin enttäuscht, versuche aber, mir das nicht anmerken zu lassen. Das ist es, was Jonah mir prophezeit hat, und ich sollte nicht so dumm sein, etwas anderes zu erwarten. Auch wenn ich eingewilligt habe, mich von ihm fesseln zu lassen, heißt das nicht, dass mehr daraus wird. Ich werde eine der Frauen aus seiner Sammlung – nicht mehr, aber auch nicht weniger.
    Dennoch kann ich meine Stimmung nicht ganz verbergen. Als wir den Konferenzraum verlassen, fasst Aliyah nach meinem Handgelenk und schließt zu mir auf. »Wo willst du denn so eilig hin?«, grinst sie. Erst jetzt bemerke ich, dass ich nicht einfach nur gehe, sondern im Stechschritt möglichst viel Abstand zwischen mich und den Konferenzraum bringe. Abrupt bleibe ich stehen.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragt Aliyah ernster nach, und ich bemühe mich zu nicken. Meine Kollegin mustert mich – offensichtlich ist meine Performance alles andere als glaubwürdig – und bugsiert mich in unser gemeinsames Büro. Dann verschwindet sie wieder, nur um kurz darauf mit zwei hohen Gläsern mit dampfendem Latte zurückzukehren. Eines stellt sie vor mich hin, mit dem anderen in der Hand setzt sie sich neben mich.
    Ich muss unwillkürlich lächeln. »Was wird das denn jetzt?«, frage ich.
    Sie zuckt mit den Schultern und verzieht ihre roten Lippen zu einer Schnute. »Das ist Tante Aliyahs Kaffeerunde, Schätzchen«, näselt sie gespielt und ich kann nicht anders, als in Lachen auszubrechen. »Ich dachte, das tut dir mal ganz gut. Irgendwas bedrückt dich doch.«
    Sie hat recht – mit beidem. Ich merke, wie sehr es mir gefehlt hat, Freunde um mich zu haben und einfach mal entspannt lachen und reden zu können. Seit meinem Umzug nach Berlin sind nun schon einige Monate vergangen, und ich kenne bisher nur den Weg von der Redaktion zu meiner Wohnung und zurück. Zum Glück liegt ein Supermarkt auf der Strecke, sonst wäre ich sicherlich schon längst verhungert.
    Aliyah sieht mich noch immer erwartungsvoll an. Ich seufze. »Es geht um einen Mann …«
    »Wusste ich’s doch!«, triumphiert sie grinsend, und unwillkürlich muss ich wieder lachen. Mit dem breiten Grinsen wirkt sie ein bisschen wie ein siegreicher kleiner Kobold.
    »Jaja«, winke ich mit einem Zwinkern ab. »Willst du jetzt mehr wissen, oder nicht?«
    Sie setzte sich kerzengerade auf und salutiert. »Natürlich, Ma’am.«
    Ich schmunzle, nehme einen Schluck vom Latte und merke, wie meine Sorgen wegen Jonah sich nahezu in Luft auflösen. »Ich befürchte, er empfindet nicht dasselbe für mich, wie ich für ihn.«
    Meine Kollegin runzelt die Stirn. »Woher weißt du das?«
    »Ich … Also, wir haben miteinander geschlafen und es war …« Wie soll ich das in Worte fassen? Ich kann es nicht. allein die bloße Erinnerung an diese Nacht ist überwältigend.
    »Schön?«, souffliert Aliyah, und ich nicke halbherzig.
    »Und jetzt will er dich nicht mehr sehen?«
    »Nein, ganz so ist es nicht. Aber er sagte mir schon zuvor, dass es keine Liebe ist. Aber eine bloße

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