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Gefesselte Lust

Gefesselte Lust

Titel: Gefesselte Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Eden
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Affäre ist es auch nicht.«
    Aliyah zwirbelt eine ihrer Locken zwischen den Fingerspitzen und legt den Kopf schief. Sie sieht einigermaßen besorgt aus. »Und du?«, fragt sie sanft. »Liebst du ihn?«
    Diese Frage kommt überraschend, auch wenn ich eigentlich mit ihr gerechnet habe.
    Liebe ich ihn?
    Ja.
    Die Erkenntnis ist gleichermaßen überraschend, auch wenn ich es schon lange gewusst habe. Ich liebe Jonah Winter. Es endlich so zu formulieren wirkt wie ein Dammbruch – ich habe versucht es zu ignorieren, wegzuschieben, aufzuhalten, aber es ist schon längst zu spät. Ich bin diesem Mann verfallen, weil er mein Herz besitzt.
    Mein Hals wird mir eng. Aliyahs Hand legt sich auf meinen Arm, sie öffnet den Mund, doch da klingelt das Telefon, und sie kommt nicht mehr dazu, etwas zu sagen. Ich sehe auf dem Display, dass Jonah anruft. Hastig nehme ich den Hörer ab und räuspere mich, ehe ich ein »Ja, bitte?« ins Telefon hauche.
    »Hallo, Helena.« Seine Stimme zieht mich einmal mehr in ihren Bann, und die Welt um mich herum hört auf zu existieren. »Was kann ich für dich tun?«
    Er lacht leise. »Sehr geschäftsmäßig. Aber heute brauche ich dich nicht als Redakteurin. Ich möchte, dass du heute Abend in meine Wohnung kommst.«
    Ich wechsle einen Blick mit Aliyah, die sich mittlerweile wieder hinter ihren Schreibtisch gesetzt hat, mich aber beobachtet. »Bist du sicher?«
    »Natürlich bin ich das. Ich habe etwas ganz Besonderes für dich vorbereitet und kann es ehrlich gesagt kaum erwarten, dich darin zu sehen.«
    Mir wird abwechselnd heiß und kalt. Ich kann mir gar nicht vorstellen, was Jonah Winter unter »etwas Besonderem« verstehen mag, aber allein der Gedanke daran verursacht mir kribbelnde Vorfreude, die durch meinen Körper direkt zwischen meine Beine schießt. »Ich erwarte dich um sechs Uhr«, sagt er und legt auf.

    Bevor ich an diesem Abend nach Hause fahre, mache ich noch einen Abstecher in eine kleine Boutique. Einer der wenigen Vorteile in Berlin ist es, dass viele Ladeninhaber sich nicht groß um irgendwelche Öffnungszeiten scheren, und ich habe Glück.
    Die Kleider im Schaufenster wirken sexy, aber mir nicht aufreizend genug, und die Verkäuferin ist überaus hilfsbereit, als sie merkt, was ich vorhabe.
    Bisher bin ich nicht dazu gekommen, großartig viel von meinem Gehalt auszugeben, aber das soll heute anders werden. Ich kaufe mir ein Kleid, passende Unterwäsche, Schuhe und Make-up. Das Ganze kostet mich ein kleines Vermögen, aber das ist es mir wert. Wofür gebe ich mein Geld denn sonst auch aus? Die Frage, ob es gut war, mich in dieser Stadt so einzuigeln – eine Frage, die das Gespräch mit Aliyah heute Mittag erneut aufgeworfen hat –, fängt an, mich wieder zu beschäftigen. Aber im Augenblick will ich nicht daran denken. Alles, woran ich denken kann, ist Jonah.

    Pünktlich um sechs stehe ich schließlich vor seiner Tür. Die neuen Schuhe sind ungewohnt hoch, aber selbst ich muss zugeben, dass mir das meerblaue Kleid mit dem Wasserfallausschnitt verdammt gut steht. Die Farbe erinnert mich an Jonahs Augen, und ich fühle mich darin tatsächlich schön und begehrenswert.
    Jonah öffnet mir die Tür, und ich kann in seinem Gesicht lesen, dass er meine Gedanken zu dem Kleid teilt. Er mustert mich deutlich, und ich sehe so etwas wie stolz in seinen Augen aufblitzen. Ohne eine Begrüßung fasst er meine Hand, zieht mich zu sich und küsst mich so leidenschaftlich, dass mir schier der Atem stockt. »Du bist bezaubernd«, flüstert er atemlos zwischen zwei Küssen, während ich versuche, mich nicht einfach nur wollüstig stöhnend an ihn zu pressen. Jonah trägt ein Hemd und wieder eine verwaschene Jeans, doch in diesem Moment könnte er auch gar nichts tragen. Es wäre mir egal – nein, eigentlich wäre mir das sogar lieber.
    Ich lege meine Arme um seinen Nacken und schmiege mich an ihn. Er ist bereit für mich, so, wie ich es für ihn bin, das spüre ich deutlich.
    Ich weiß nicht, ob es das Kleid ist, oder der Abend, aber ich werde mutiger und führe meine Hand zur Vorderseite seiner Hose. Allein die harte Ausbuchtung zu spüren macht mich nass, und ich erwidere seinen Kuss mit all dem Begehren, das ich für ihn empfinde.
    Mühsam löst Jonah sich und drückt mich etwas zurück, ohne mich aus seinen Armen zu lassen. »Helena«, sagt er mit diesem weichen Unterton. Mein Name war nie schöner. »Meine schöne Helena – nicht so ungeduldig. Du ruinierst sonst noch die

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