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Gefrorene Seelen

Gefrorene Seelen

Titel: Gefrorene Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giles Blunt
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spürte ihren Atem in seinem Nacken. »Etwas weiter unten, das heißt ›Batterie‹.«
    »Was kann P. H. am Trout Lake bedeuten? Was liegt am Trout Lake und beginnt mit P. H.?«
    »Public Housing! Da ist doch ein Neubaugebiet hinter St. Alexander. Das muss es sein, John. Wieder ein leeres Haus – eines, das noch nicht fertig ist!«
    »Nur dass es dort keinen sozialen Wohnungsbau gibt. Port Huron? Nein, dort gibt es auch keinen Hafen, der Port Huron hieße.«
    »P. H. am Trout Lake …« Delorme fasste ihn am Ärmel. »Wir können über das Telefonbuch herausfinden, ob jemand, der dort draußen wohnt, diese Initialen hat.«
    »Das würde zu lange dauern. Es muss irgendetwas Einfaches sein. Was gibt es denn da draußen? Das Speicherbecken und den Jachthafen und was noch?«
    »Na ja, das Speicherbecken ist an sich schon ziemlich groß. Und ziemlich abgelegen.«
    In den folgenden Tagen wurde im Police Department viel darüber diskutiert, wer es als Erster gesagt hatte. Manche behaupteten, es sei Delorme, andere, es sei Cardinal gewesen. Collingwood änderte mehrmals seine Meinung, obwohl er doch direkt neben ihnen gestanden hatte. Aber Cardinal würde sich sein Leben lang daran erinnern, wie ihn Delorme mit weit geöffneten braunen Augen angesehen hatte und wie schön diese Augen in diesem Moment absoluter Gewissheit waren. Am Ende war es nicht wichtig, wer als Erster das Wort »Pumpenhaus« aussprach. Cardinal verwarf die Idee sofort wieder, wie er sich später zu seiner Schande eingestehen musste. »Das kann es nicht sein. Das Pumpenhaus ist nicht am Trout Lake.«
    »Stimmt«, sagte Delorme. »Aber früher war es da.«

54
    C ardinal hatte zwei Anrufe zu erledigen, bevor die Kripotruppe losschlagen konnte. Zuerst rief er im Präsidium an und ordnete an, dass eine Zivilstreife das alte Pumpenhaus überprüfte. Der nächste Anruf hätte normalerweise Dyson gegolten, aber da Dyson weg vom Fenster war, rief er den Polizeichef unter dessen Privatnummer an.
    »Wir wissen, wo der Tatverdächtige Keith London umbringen will. Ist möglicherweise schon dort.«
    »Hat er den Jungen bei sich?«
    »Das nehmen wir an. Wir glauben, dass Keith noch am Leben ist. Ich brauche acht Mann, Gewehre und kugelsichere Westen.«
    »Brauchen Sie die Hilfe der OPP?«
    »Chef, dafür ist keine Zeit mehr.«
    »Von mir bekommen Sie grünes Licht. Nehmen Sie sich, was Sie brauchen.«
    Glänzende Regentropfen im Haar kam Delorme vom Zivilfahrzeug herüber. »Flower sagt, die Streife hat Frasers Windstar vor dem Pumpenhaus gesichtet.«
    »Sie waren nahe genug dran. Hoffen wir, dass sie ihn nicht misstrauisch gemacht haben.«
    »Flower sagt, nein. Die Streife bleibt aber in der Nähe, für den Fall, dass er rauskommt.«
    »Wir haben ihn, Lise. Wir schnappen ihn, ehe er sich’s versieht.«
    Im Auto sagte Delorme: »Ich habe auch den Lkw bestellt – ich hoffe, das war richtig.«
    »Richtig war es schon, aber das nächste Mal fragen Sie bitte vorher.«
    »Sie waren gerade am Telefonieren.«
    »Sie hätten fragen sollen. Vielleicht hätte ich lieber nur Pkwsgehabt. Oder hätte die Mitwirkung der OPP vorgezogen. Verstehen Sie?«
    »Ja.«
    Mit Blaulicht brauchten sie weniger als sieben Minuten bis zum verabredeten Treffpunkt, dem Jachthafen am Trout Lake. Die anderen Autos trafen nur wenige Augenblicke später ein. Außer McLeod und Collingwood waren Burke und Szelagy mit von der Partie, außerdem Beamte in Uniform. Mittlerweile hatte der Regen aufgehört, aber immer noch hingen schwere graue, an den Rändern fast purpurne Wolken am Himmel. Es war drei Uhr nachmittags; der Himmel war so düster, dass es auch sieben hätte sein können.
    »Okay. Zum Pump House Drive kommt man nur über die Trout Lake Road und die Mathiesson Road. Sie und Sie«, Cardinal deutete auf zwei Uniformierte, »sorgen dafür, dass diese beiden Zufahrtswege gesperrt werden. Er darf da nicht raus. Und niemand kommt rein.«
    »Und was ist mit dem See?«
    »Kein Mensch geht jetzt auf den See, nicht bei diesem brüchigen Eis. Burke und Szelagy, ihr bleibt oben am Zufahrtsweg und haltet uns die Schaulustigen aus der Nachbarschaft vom Hals. Wenn Fraser aus dem Pumpenhaus fliehen will, schneidet ihr ihm den Weg ab. McLeod, Collingwood und Delorme kommen mit mir. Alles klar?«
    Absolut klar.
    »Eric Fraser ist bewaffnet. Der Mann ist gefährlich. Und er hätte den Tod verdient.«
    »Ausnahmsweise mal kein Scherz«, murmelte jemand, vermutlich Szelagy.
    »Aber Eric Fraser hat eine Geisel in

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