Gefühlscocktail (German Edition)
würde er nach etwas oder jemandem Bestimmten suchen. Dennoch habe ich im Augenblick keine Zeit mich damit zu beschäftigen und ihn zu fragen, weil sich meine Kehle staubtrocken anfühlt und nach Flüssigkeit, in Form von Hochprozentigem, verlangt.
„Einen doppelten WodkaRedBull“, bestelle ich ohne Umschweife bei der Bedienung und wende mich erst dann an Fabio.
„Hey Lotte, was möchtest du trinken?“, brülle ich ihm ins Ohr, weil die Musik an Lautstärke zunimmt.
„'Ne Cola“, kommt es kaum hörbar zurück, aber an seinen Lippen konnte ich es glücklicherweise ablesen und so hauche ich ihm nickend einen flüchtigen Kuss auf den Mund, bevor ich mich wieder der Bedienung zuwende.
„Noch 'ne Cola, bitte“, ordere ich das Getränk für meinen Süßen und genehmige mir direkt einen ordentlichen Zug aus meinem Glas, was der junge Typ vor mir abgestellt hat. Es tut unheimlich gut, wie die kalte Flüssigkeit meine Kehle hinabfließt und mir ein beruhigendes Gefühl vermittelt. Was allerdings sofort verfliegt, als ich Fabio seine Cola reichen will und bemerke, wie einige Kerle lüstern meine Lotte mustern, als sei er Freiwild.
„Ich geh mal kurz auf Toilette“, teilt mir Fabio, mitten in einem Versuch die Typen mit meinen Blicken zu töten, mit und während ich mir noch Gedanken mache, ob ich ihn allein gehen lassen kann, oder wie er überhaupt dazu kommt mich alleine hier sitzen zu lassen, ist er auch schon
verschwunden. Und zwar so schnell, dass ich nicht mal mitbekommen habe, in welche Richtung er abgehauen ist, sodass ich ihm folgen könnte.
Dazu soll ich aber scheinbar sowieso nicht kommen, da unmittelbar, nachdem ich alleine mit meinem Glas hier stehe, ein Typ vor mir auftaucht und mich mit seinen Blicken taxiert. Entsetzt weiche ich ein Stück zurück und schiebe mich auf den Barhocker, der mir und meiner Flucht im Wege steht. Dieser Kerl ist mindestens dreißig und macht mir ein wenig Angst. Seine kurzen braunen Haare stehen in alle Himmelsrichtungen und sein durchtrainierter Körper steckt in engen Klamotten. Einer hellen Jeans und einem weißen T-Shirt. Er hat grüne Augen, wenn ich mich nicht verguckt habe. Aber nachprüfen werde ich das nicht, da ich dem Typ einfach nicht in die Augen sehen kann und versuche seinem stechenden Blick auszuweichen.
Scheinbar stört ihn das nicht im Geringsten, denn er bleibt beharrlich vor mir stehen und wartet einfach. Nur 'worauf' frage ich mich und so nehme ich all meinen Mut zusammen und hebe mein Gesicht an. Was er mit einem breiten Grinsen bekundet. Mein Mund klappt auf und schließt sich unverrichteter Dinge wieder, als er auch noch den Anschein macht, als wolle er mich anbaggern. Hilfe, Mama! „Na Schnuckie, haste Lust?“, raunt er mir entgegen und verwirrt mich völlig.
„Worauf?“, bringe ich wenig geistreich heraus und könnte mir im selben Moment selber eine reinhauen, als mir plötzlich klar wird, was der meint. Dafür bringe ich Fabio eigenhändig um.
„Mein Schwanz würde deinem kleinen Arsch gerne 'Hallo' sagen“, leckt er sich verführerisch über die Lippe, was auf mich aber eher abstoßend wirkt, und langt doch wohl allen Ernstes an mir vorbei, an meinen Hintern. Woraufhin ich erschrocken von dem Hocker springe. Was sich als großer Fehler herausstellt, da Mister `Ich bin Unwiderstehlich` reaktionsschnell beide Hände auf meinem Allerwertesten platziert und mich so an sich heranzieht. Wobei ich ganz deutlich etwas Hartes an seiner Mitte ausmachen kann, was Übelkeit in mir aufsteigen lässt.
Ich will außer von meinem Fabio, von niemand anderem was Hartes an meinem Schritt spüren und das Lotte noch einmal in den Genuss kommen wird, wage ich gerade auch zu bezweifeln. Dieser Typ hier traumatisiert mich und Fabio ist schuld daran.
„Ich kann’s kaum erwarten, deinen geilen Arsch, den du unter diesen Zelten versteckst, live zu sehen“, flötet der Kerl, während ich mich mit aller Kraft versuche von ihm zu befreien, als sich glücklicherweise eine mir fremde Stimme einmischt.
„Rick?“, sieht mich ein Junge, etwa in Fabios Alter, fragend an und ich nicke eifrig, weil er mir weit weniger Angst macht als das Teil direkt vor mir.
„Torsten, lass ihn in Ruhe“, fährt er jetzt barsch den Typen an, der umgehend seine Hände von meinem Hintern nimmt und sie abwehrend vor seiner Brust anhebt, bevor er in der Menge verschwindet.
„Hi. Ich bin Sandro. Komm mit“, lächelt mich mein Retter freundlich an und dreht sich schon weg, um
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