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Gefühltes Herz - sieben homoerotische Geschichten

Gefühltes Herz - sieben homoerotische Geschichten

Titel: Gefühltes Herz - sieben homoerotische Geschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rigor Mortis
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versagt kurzweilig. Es kocht in mir. Will sich entladen, aber ich will es auskosten. Noch darf es nicht zu Ende sein. Muss diese Nacht mit in die Ewigkeit nehmen, sie soll nie enden. Sanft, aber so klar wie Wasser, dringt deine Stimme an mein Ohr: „Ich liebe dich!“ Mein Herz hält an, meine Bewegungen erstarren, und ich sehe in deine traumhaften Augen und lese. Lese so viel darin, dass es mein Herz antreibt, meine Bewegungen fortfahren lässt. Du gehörst mir, wirklich wahrhaftig nur mir! Ich lass mich gehen, fliege mit dir zu den Sternen. Spüre das Verengen deines Muskels und lass mich mitreißen. Du und ich, beste Freunde, Seelenverwandte, Blutsbrüder, Liebende. Es ist ein Traum, aus dem ich nicht mehr erwachen mag.

Wenn das Leben anders spielt
    Leonard
    Ich schloss die Lippen um die Öffnung der eiskalten Bierflasche und ließ die leicht bittere Flüssigkeit meine Kehle hinab laufen. Eindeutig, es schmeckte besser als der Kerl letzte Nacht! An den wollte ich nun wirklich nicht mehr denken. Was auch immer mich gestern überrannt hatte, es hatte einen Blackout verursacht und mich zu einem willigen Stück Fleisch werden lassen, das sich nicht nur den Hintern aufreißen ließ, sondern auch den Mund.
    Abermals kippte ich das Bier in mich, um den Geschmack von der Nacht zu vergessen. Hundert Prozent hatte man mir was ins Getränk geschüttet, davon war ich mehr als überzeugt. Nun ja, es war nicht der schlechteste Fick meines Lebens gewesen, aber der beste eben auch nicht. Sein Ejakulat schien sich in meinem Hals festgesetzt zu haben, was mir Übelkeit einbrachte. Ehrlich, ich hatte schon lang keinen Mann mehr im Mund, der so widerlich schmeckte. Eine Mischung aus Spargel, Rollmöpsen und Schokolade.
    Ich hasse Schokolade! Doch auch wenn nicht, diesen Geschmack musste ich nun wirklich nicht haben. War auch nicht wirklich freiwillig, die Einnahme. Der Scheißkerl hatte mich nicht losgelassen und die Quittung bekam er prompt. Seine Schuhe wurden von meinem Erbrochenen übergossen und er flüchtete angewidert.
    Das war gestern, heute ist eben heute und ich versuchte, die vergangene Nacht zu ertränken. Auf Ausgehen hatte ich keine Lust mehr und lud mir stattdessen ein paar Freunde ein. Diese klingelten auch alsbald und brachten ein paar Leute mehr mit. Auch wenn ich davon nicht sonderlich begeistert war, ignorierte ich die fremden Personen und machte es mir auf meiner Couch gemütlich. Es war eine angenehme Runde und selbst die unbekannten Männer waren mir nicht zuwider.
    Einer war mir sogar sympathisch, dass ich einen musternden Blick nicht unterdrücken konnte. Blonde Haare, braune Augen und einen verdammt heißen schmalen Körper, irgendwoher kam er mir bekannt vor. Doch jegliche Aufnahme eines Blickkontakts unterband der Kerl und ignorierte mich stattdessen rigoros. Scheinbar war ich nicht sein Typ oder einfach nicht interessant genug. Was sollte es mich auch interessieren? Eben gar nicht und doch nagte es an meinem Selbstbewusstsein.
    Ich war ein attraktiver Kerl, Anfang dreißig und konnte jeden haben. Ich sah aus wie ein Top und war doch Bottom, was ab und an etwas kompliziert war, aber sich regeln ließ. Vor allem wollten so manche Twinks auch gerne mal der Stecher sein, also war es schon okay. Gut, ich kam so nicht immer auf meine Kosten, aber das ließ sich ändern, ich brauchte nur den richtigen Kerl. Ja, Leonard Silber wollte es wagen, eine feste Beziehung.
    Diese Entscheidung war mir nicht leicht gefallen. Ich ließ mich gerne ficken und das bitte mit wechselnden Partnern, aber ab einem gewissen Alter sehnt man sich nach mehr und seit gestern war mir das mehr als bewusst.
    Diese Art des Missbrauches, konnte man das so sagen? Ich fühlte mich zumindest missbraucht, als Fickstück und Blasmaul, gefiel mir nicht mehr. Ich wollte jemanden, der mich in den Arm nahm, nach meinen Wünschen fragte und mit mir über die Flanierstraße der Stadt stolzierte. So sah es aus. Das alles wollte ich, und zwar ganz schnell. Über Nacht war diese Entscheidung gefallen und wollte umgesetzt werden. Ich war schon immer ein Mensch der Taten, kein Mensch, der in der Wartezone des Lebens steht.
    Abermals schweifte mein Blick über die Männer, die sich in meinem Wohnzimmer eingefunden hatten. Ich blieb wieder an dem Blonden hängen, der mich penetrant ignorierte. Die Entscheidung war gefallen, er sollte mein Lebenspartner werden.
    Der gefiel mir, hechelte nicht, wenn er mich sah, und schien kein Interesse zu haben. Ja, der war

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