Gefühltes Herz - sieben homoerotische Geschichten
ihm die Tür zu weisen, wurde von seiner Nähe einfach zum Verpuffen gebracht. Es fühlte sich atemberaubend an. Mein ganzer Körper schien in Flammen zu stehen; so erschöpft, wie er eigentlich war, stand aber auch mein Schwanz schon wieder.
Ich spürte zarte Lippen an meinem Nacken, Hände, die meine Haut liebkosten, und einen warmen Körper, der sich an mir rieb. Ich stand noch nie auf Küssen. Speichelaustausch war mir zuwider, aber ich gab gerne zu, Bastian wusste, was er tat. Es verursachte immer wieder ein Kribbeln, das mich um den Verstand brachte.
Bastian brauchte keine K.-o.-Tropfen, um mich gefügig zu machen, er brauchte nur seine sinnlichen Lippen. Wir raunten uns unverständliches Zeug an unsere Haut, was für mich bis heute im Nebel der Geilheit verschwunden war. Der nächste Morgen dagegen war niederschmetternd. Als ich erwachte, war es um mich kalt, der Duft der Nacht war am Verfliegen und kein Bastian weit und breit.
Mein Herz krampfte und mein Magen rebellierte. Tat das, was mein Herz nicht konnte, und schob den Mageninhalt meine Kehle hinauf. Es ging mir tagelang schlecht, ich hatte keinen Antrieb und keine Lust auf irgendwas, immer wieder erschienen diese braunen Augen vor mir, das spitzbübische Grinsen und die zarten Lippen erfühlte ich auf meiner Haut. Eine komische Phase hatte mich da gepackt, die ich mit Wodka, Whisky und vor allem viel Bier wegspülte und vielleicht meinen kurzen Gedächtnisverlust erklärte.
Scheiße, ging es mir da dreckig, den Grund hatte ich bis heute nicht ausgemacht, interessierte ja auch relativ wenig. Das Wahrscheinlichste war wohl, dass ich eine Magen-Darm-Grippe hatte. Mein Blick war nun fest auf Bastian geheftet, jetzt war ich noch mehr davon überzeugt, dass ich ihn wollte. Der Kerl sah heiß aus, hatte einen muskulösen und doch schmalen Körper und einen Schwanz, der jedem die träumerischsten Träume erfüllen konnte. Plötzlich erwiderte er meinen Blick, der mir mehr als einen Blitz entgegenschoss.
Verdammt, der Kerl war nicht gut auf mich zu sprechen. Wieso? Diese Frage brannte in mir, doch es war kein Rankommen an den Kerl. Wie ätzend war denn das? Ich schnappte mir das nächste Bier, ebenso kalt wie das zuvor, und ließ es meine Kehle hinab laufen. Erfrischend und aufheizend zugleich, bewirkte es bei mir ein trotziges Verhalten: Ich will Bastian! Tja, wie schon erwähnt, war ich nun mal nicht der Mann, der in einer Wartezone saß, ich handelte. Es waren inzwischen zwei Stunden vergangen; während alle lachten, saß Bastian immer noch da, verzog keine Miene und ignorierte mich eisern.
Ich stand wankend auf, ging geradewegs auf ihn zu, riss ihn am Arm hoch und schleifte ihn wortlos hinter mir her. Ein Raunen ging durch die Gesellschaft in meinem Wohnzimmer, doch keiner folgte uns. Auch wenn ich vernahm, dass Lars Chris zurückhielt.
Ich schloss hinter Bastian die Schlafzimmertür und presste mich dagegen. „Was ist los?“, fragte ich ihn, leicht lallend, konnte hinkommen, aber ich empfand es recht klar und deutlich.
Keine Antwort wollte ihm über seine Lippen kommen, die mich in ihren Bann zogen. „So Scheiße war unsere Nacht auch nicht, dass du jetzt tun musst, als kennen wir uns nicht!“, warf ich ihm vor die Füße und mich gleich mit. Scheiße ich hatte zu viel getrunken, das wurde mir da bewusst. So kniete ich mit einem Meter Abstand vor Bastian, der sich ein Grinsen nicht mehr verkneifen konnte, doch schnell wieder ernst wurde.
„Wir haben gefickt, was willst du noch? Deine letzten Worte waren schließlich:
„Morgen Früh bist du verschwunden!“
Das hatte ich nie gesagt, niemals, oder? Scheiße, möglich war es sicherlich. Schließlich sagte ich das jedem Kerl, der noch etwas länger liegen blieb. „Kann ich mich nicht mehr dran erinnern, entschuldige. Und deshalb bist du jetzt so sauer auf mich? Dein Blick sagt eindeutig, dass du mir am liebsten die Kehle aufschlitzen würdest!“
Abermals schmunzelte er, während ich mich wieder aufrappelte. Zu viel Bier, das meine Kehle befeuchtet hatte, eindeutig. „Und was ist heute mit dir los? Du hast nicht gerade den Ruf, einen vergangenen Stecher zur Rede zu stellen!“
Wahre Worte, das war sicherlich nicht meine Art, aber seit gestern wollte ich ja einen festen Partner, und das war auch neu. „Ich, nun ja, du bist schon ein heißer Kerl, und wieso sollte ich einen solchen abweisen?“
Ich wusste, mein Blick war selbstgefällig und arrogant. „Tja, und deshalb muss ich dich auch
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