Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies
Flughafenangestellten haben keine Ahnung, wie die Autos dorthin kamen, und haben auch nichts gesehen. Wir klappern gerade alle Karosserie- und Lackierwerkstätten der Gegend ab.«
»Und was ist mit den Listen der abgeflogenen Flugpassagiere?«
»Die besorgen wir uns gerade, aber die Bundesluftfahrtbehörde FAA bekommt nur die Daten von zwei Dritteln aller Kleinflugzeuge. Und wenn unsere Jungs dort abgeflogen sind, wissen Sie so gut wie ich, dass sie in einem Flugzeug saßen, dessen Registrierungsnummer uns nirgendwohin führen wird.«
»Stimmt …«
»Ich möchte immer noch glauben, dass Sie sich täuschen. Dass es sich hier um ein paar wagemutige Drogenkuriere mit einem guten Fluchtplan handelt. Sie haben das Rauschgift gestohlen und wollen es jetzt verkaufen. Das ist alles …«
»Wir werden sehen, was die DNA uns sagt.«
»Ich hoffe, der Test fällt negativ aus.«
Moore schnaubte. »Sonst haben wir eine Gruppe von Terroristen an uns vorbeischlüpfen lassen, die jetzt in den Vereinigten Staaten sind. Dies stellt meiner bescheidenen Meinung nach ein etwas größeres Problem dar, als den guten Jorge Rojas zur Strecke zu bringen.«
Towers beugte sich zu Moore hinüber. »Darf ich Sie daran erinnern, dass Sie der Experte für Terrorbekämpfung sind? Also möchte ich von Ihnen wissen, wer diese Bastarde sind und was sie gerade treiben.«
»Ich bin schon dabei. Vielleicht weiß auch unser l ieber Corrales etwas darüber.«
Towers’ Telefon klingelte. Er schaltete den Handy-Lautsprecher an, sodass Moore mithören konnte. In einer Apotheke in Juárez hatte es eine heftige Schießerei gegeben. Die Ortspolizei konnte eine der Leichen als Pablo Gutiérrez identifizieren. Es hatte also endlich den Drecksack erwischt, der den FBI -Agenten und Freund Ansaras ermordet hatte.
»Also Pablo haben sie jetzt auch aus dem Verkehr gezogen«, sagte Moore. »Wer war das Ihrer Ansicht nach?«
»Wahrscheinlich seine eigenen Leute. Sie jagen Corra les, und Pablo war Mitglied von dessen Sicario- Bande.«
»Anscheinend erwischt es jetzt alle in Dantes Umgebung, je näher sie ihm auf den Pelz rücken«, bestätigte Moore.
D reißig Minuten später war Moore Teilnehmer einer Videokonferenz mit seinem obersten Boss Slater und dessen Stellvertreter O’Hara. Thema waren die Fotos von Gal lagher. Beide bestätigten ihm, dass er keine Under cover-Operation durchführte und offensichtlich die Seiten gewechselt hatte. Ob er jetzt allerdings auf der Gehaltsliste der Taliban, des Kartells oder sogar der pakistanischen Armee stand, war ungeklärt. Immerhin hatten alle Agenten den Befehl bekommen, ihn gefangen zu nehmen oder zu töten. Zwar waren alle seine Zugangscodes zu den Dateien der CIA bereits 24 Stunden nach seinem Verschwinden gelöscht worden, aber Gallagher war ein erfahrener Hacker, der sich nicht nur mit den Computern und Kommunikationssystemen der Agency gut auskannte, sondern womöglich, wie Slater spekulierte, auch nicht allein arbeitete und einen Komplizen hatte.
Inzwischen waren auch die DNA -Spuren ausgewertet worden. Man konnte Moore und Rueben identifizieren, hatte jedoch auch die DNA eines Dritten entdeckt, der möglicherweise aus dem Nahen oder Mittleren Osten oder aus Schwarzafrika stammte. Moore und Towers gingen zu den Technikern in ihrem mobilen Labor hinunter und zeigten einem von ihnen die Aufnahmen, die Wazir geschickt hatte.
»Wahrscheinlich der da«, sagte der Laborant und tippte mit dem Finger auf das Foto Mullah Abdul Samads. »Er würde ziemlich gut passen.« Moore versuchte auf dem Bild eine Halskette oder einen Anhänger zu erkennen. Beides konnte natürlich auch unter dessen Hemd verborgen sein.
Dann schaute er Towers an. »Zweifeln Sie immer noch an meinem Bericht?«
»Na gut, Sie haben wohl leider recht. Und jetzt entschuldigen Sie bitte, wenn ich kotzen muss.«
Moore seufzte. »Stört es Sie, wenn ich mich Ihnen anschließe?«
Sie verließen das Mobillabor und gingen in das Büroge bäude zurück, wo ATF -Agent Whittaker auf sie wartete.
»Ich komme gerade aus Minnesota und habe gute Neu igkeiten«, begann er. »Wir konnten den zweiten Teil der Waffenlieferung konfiszieren.«
»Ausgezeichnet«, sagte Towers. Dann las er eine Botschaft auf seinem Smartphone. »Und ich kann diese gute Nachricht sogar noch ergänzen. Die Polizei von Juárez hat gerade die andere Waffenlieferung in diesem Ford Explorer abgefangen. Dabei töteten sie zwei Sicarios und konnten drei verhaften.«
»Konnten sie auch
Weitere Kostenlose Bücher