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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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das Geld beschlagnahmen?«, fragte Whittaker.
    »Ich weiß nicht. Zwei Jungs konnten zu Fuß fliehen. Vielleicht haben sie das Geld. Sie suchen noch nach ihnen.«
    »Glauben Sie, dass wir das Geld zurückbekommen, wenn die Polizei von Juárez es bei ihnen findet?«, fragte Moore.
    Whittaker seufzte leicht resigniert. »Gute Frage. Das hier ist weder Kansas noch Minnesota.«
    Polizeistation Delicias
Juárez, Mexiko
    E s war 17 . 00 Uhr, und Inspektor Alberto Gómez hatte gerade die Polizeistation verlassen. Er ging zu seinem Auto hinüber, das er auf dem rückwärtigen unbefestigten Parkplatz abgestellt hatte. Er hatte auf seinem zweiten Handy einen Anruf von Dante Corrales bekommen, der ihm mitteilte, dass er sich in Zúñigas Landhaus aufhielt. Das Kartell wisse, wo er sich befinde, deshalb befürchte er einen Angriff. Er wollte deshalb, dass Gómez Bundespolizisten schickte, die Zúñigas Sicherheitsteam unterstützen sollten. Gómez tat das zwar sehr ungern, beschloss dann aber doch, zwei Streifenwagen mit insgesamt vier Mann Besatzung dorthin zu schicken.
    Die Hohlziegelmauer zu seiner Linken, auf der er letzte Woche sämtliche Graffiti hatte übermalen lassen, war gestern Nacht schon wieder von diesen Schmutzfin ken mit ihren Spraydosen »verziert« worden. Er schüttelte voller Abscheu den Kopf, öffnete die Wagentür und stieg ein.
    Als er gerade den Schlüssel in das Zündschloss stecken wollte, klopfte jemand kräftig gegen das Autofenster. Als er den Kopf drehte, blickte er in die Mündung einer Glock mit einem aufgeschraubten Schalldämpfer, die direkt auf seinen Kopf gerichtet war.
    »Öffnen Sie das Fenster«, befahl ihm der Mann, der schwarze Jeans, ein schwarzes Hemd und eine lange Lederjacke trug. Sein Gesicht konnte Gómez nicht erkennen.
    Er steckte den Schlüssel vollends in die Zündung und dachte daran, den Motor anzulassen und einfach loszubrausen, aber ein Fünkchen Neugierde ließ ihn dann doch darauf verzichten – das und die Angst, in den Kopf geschossen zu werden. Er ließ das Seitenfenster herunterfahren. Sein Angreifer drückte ihm jetzt seine Waffe direkt an den Kopf. »Sie wissen schon, dass dies eine Polizeistation ist.«
    »Ich weiß. Aber der da vor mir sitzt, ist wohl kaum ein Polizist. Eher das Gegenteil. Ihre Waffe, bitte.«
    Gómez schaute dem Mann ins Gesicht. Er war in seinen Vierzigern, mit einem leicht dunklen Teint, unrasiert und mit dichten schwarzen Haaren, die er zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden hatte. Sein Spanisch war zwar recht gut, aber er war kein Mexikaner. In seinen Augen funkelte ein seltsam verrücktes Licht.
    »So ist es brav«, sagte der Mann. »Sie holen die Pistole jetzt ganz vorsichtig aus dem Holster und reichen sie mir.«
    Gómez gehorchte, und der Mann steckte die Dienstpistole in seinen Hosenbund.
    »Und jetzt öffnen Sie bitte die Hintertür.«
    Auch dieses Mal gehorchte Gómez. Der Mann stieg auf den Rücksitz und schlug die Tür zu. »Fahren Sie los!«
    »Darf ich fragen, wohin wir fahren?«
    »Biegen Sie einfach nur aus diesem Parkplatz auf die Hauptstraße ein.«
    »Und wenn ich mich weigere?«
    Die Stimme des Mannes nahm jetzt einen gefährlich dunklen Ton an. »Dann werde ich nicht lange fackeln und Ihr Gehirn über das gesamte Innere Ihres Autos spritzen lassen. Verstanden?«
    »Ja.«
    Gómez bog aus dem Parkplatz aus und fuhr die Straße hinunter. Der Verkehr war gering.
    »Und jetzt stelle ich Ihnen eine ganz einfache Frage: Haben Sie ihren Tod angeordnet?«
    »Wessen Tod?«
    »Glorias.«
    »Ich werde Ihnen gar nichts sagen.«
    »Doch, das werden Sie. Um Ihre Familie zu retten.«
    Gómez zuckte zusammen. »Wer sind Sie?«
    »Sagen Sie mir nur, dass Sie ihre Ermordung angeordnet haben, und Ihre Familie wird leben. So einfach ist das. Für Sie ist es zu spät, aber Ihre Angehörigen werde ich verschonen. Sie haben doch Ihr ganzes Leben für sie gearbeitet und so getan, als seien sie ein Musterbürger. Dabei haben sie sich mit dem Juárez-Kartell eingelassen und lassen sich bereits seit vielen Jahren schmieren.«
    Gómez konnte jetzt nicht länger an sich halten. Er schrie: »Wer zum Teufel sind Sie?«
    » HABEN SIE IHREN TOD ANGEORDNET? «
    »Das spielt doch keine Rolle!«
    Der Mann feuerte seine Pistole direkt über Gómez’ Schulter ab. Die Kugel schlug ein sauberes Loch in die Windschutzscheibe. Trotz Schalldämpfer war der Knall laut genug, um Gómez zusammenzucken zu lassen, sein rechtes Ohr klingelte jetzt und schmerzte.
    » HABEN

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