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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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ihre SMS nicht geantwortet hatte. Er seufzte. Wenn er sich jetzt mit ihr unterhielt, würde sie sofort seine depressive Stimmung erfühlen. Im Moment hatte er lieber gar keinen als einen betrüblichen Kontakt. Er suchte in seinem Adressbuch nach Nek Wazirs Nummer, der er die Codebezeichnung nw 33 gegeben hatte. Der Alte hob nach dem dritten Klingeln ab.
    »Moore, es ist schön, Ihre Stimme zu hören. Dabei hätte ich Sie morgen selbst angerufen.«
    »Nun, dann habe ich Ihnen das ja abgenommen. Ich bin froh, dass Sie noch wach sind. Und natürlich ist es auch für mich schön, Ihre Stimme zu hören.«
    Das stimmte tatsächlich. Etwas war zwischen ihnen geschehen. Wazir war nicht nur ein weiterer bezahlter Informant, den Rana Moore vorgestellt hatte. Sie verband jetzt etwas, der gemeinsame Kummer über Ranas Ermordung und eine Frage, die Moore immer noch beantworten musste: »Was ist Ihnen bisher in Ihrem Leben am schwersten gefallen?«
    Wazir zögerte eine Weile, dann sagte er: »Ich wünschte, ich hätte bessere Nachrichten für Sie.«
    Moore erstarrte. »Was ist es?«
    »Ich habe Informationen über euren Mann Gallagher, der, wie Sie sagten, vermisst wird.«
    »Ist er tot?«
    »Nein.«
    »Dann halten sie ihn gefangen. Wie viel verlan gen sie?«
    »Nein, Moore, darum geht es nicht.«
    »Um was dann?«
    »Ich schicke Ihnen ein paar Bilder, die ich gestern erhalten habe. Sie wurden vor etwa einer Woche aufgenommen. Sie zeigen Ihren Freund Gallagher droben in der Nähe der Grenze. Er trifft sich mit Rahmani.«
    »Das muss ich natürlich überprüfen. Er könnte undercover dort sein.«
    »Das glaube ich nicht, Moore. Ich habe zwar keine Beweise, sondern nur die mündlichen Berichte der Män ner, die ich bezahle, aber sie erzählten mir übereinstimmend, sie hätten gehört, dieser Amerikaner Gallagher habe Rana umgebracht. Noch einmal, ich habe keine Beweise. Das sind nur Gerüchte. Aber wenn sie stimmen, ist er nicht Ihr Freund. Ich mache mir Sorgen über den Schaden, den er Ihnen zufügen, und den Zorn, den er auf unser Land lenken könnte.«
    »Ich verstehe. Wo ist Gallagher jetzt?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Können Sie ihn für mich ausfindig machen?«
    »Ich werde meine Leute auf ihn ansetzen.«
    »Vielen Dank. Ich warte auf die Bilder.«
    »Die sind unterwegs. Gibt es noch etwas?«
    »Ja, da gibt es noch etwas. Ich rufe an, weil ich glaube, dass jemand illegal in unser Land eingedrungen ist. Die Taliban könnten durch einen Tunnel von Mexiko aus in die Vereinigten Staaten gelangt sein. Sie kamen aus einer Stadt namens Mexicali nach Kalifornien in eine Stadt namens Calexico.«
    »Diese Städte sind mir bekannt.«
    »Ich glaube, einer von ihnen trug einen Anhänger mit der Hand Fatimas. Ich schicke Ihnen ein Bild. Ich weiß, dass das nichts bedeuten muss, aber könnten Sie bitte in Ihrer Fotodatenbank nachschauen, ob ein Taliban auf einem Foto einen solchen Anhänger trägt?«
    Wazir kicherte leise vor sich hin. »Nehmen Sie es mir nicht krumm, mein Freund, aber offensichtlich behindern doch Ihre Vorurteile Ihren Verstand. Wie, wenn es ein paar Juden gewesen wären, die auf dem Weg zu einem Beschneidungsfest waren?«
    »Was entgeht mir da gerade?«
    »Die sephardischen Juden bezeichnen genau diesen Anhänger als Hand Miriams.«
    »Oh, Scheiße. Habe ich mich da etwa verrannt?«
    »Nicht solange Sie einen gebildeten Muslim zum Freund haben! Wahrscheinlich war Ihr erster Verdacht sogar zutreffend. Ich werde das klären. Und ich schicke Ihnen jetzt diese Aufnahmen mit Gallagher.«
    »Ich kümmere mich um die Vergütung.«
    »Vielen Dank, Moore. Passen Sie auf sich auf. Ich rufe Sie an, sobald ich etwas weiß.«
    Moore beendete die Verbindung und lud sofort danach das Bild des Anhängers hoch, das er mit seinem Smartphone gemacht hatte. Er saß in diesem kleinen Büro und versuchte, die Neuigkeiten über Gallagher zu verarbeiten. Er wartete auf Wazirs Mail mit den Bildern eines … Verräters aus den eigenen Reihen.
    Da stürmte Towers herein. »Wir haben die Polizeiwagen gefunden!«
    Gleichzeitig klingelte Moores Handy.
    Er zuckte zusammen, als er die Nummer sah: Zúñiga. Er gab Towers das Zeichen, noch zu bleiben, und zeigte seinem Boss die Anruferkennung. Dieser nickte und wartete ab, während seine Augen vor Erstaunen immer größer wurden.
    Moore antwortete auf Spanisch: »Hola, Señor Zúñiga.«
    »Hola, Señor Howard« , antwortete er mit Moores Tarnnamen. »So sehr ich Sie immer noch für alles töten

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