Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies
die ungläubig sind, weil das ein Volk ist, das nicht begreift.
D as Handy vibrierte und schreckte ihn aus seinen Grübeleien auf. »Ja, Mullah Rahmani, ich bin es.«
»Läuft alles gut?«
»Gott ist groß. Unser Probelauf verlief hervorragend. Auch die anderen Teams meldeten keine Probleme.«
»Ausgezeichnet. Ich habe eine Nachricht für dich. Wir haben mit dem Sinaloa-Kartell ein Abkommen getroffen. Obwohl Zúñiga ja vor Kurzem getötet wurde, hat sein Nachfolger, übrigens sein Schwager, mir genau dieselben geschäftlichen Konditionen versprochen, die uns Rojas eingeräumt hatte. Es kommt sogar noch besser. Er hat uns mit dem Golf-Kartell in Verbindung gebracht. Auf diese Weise können wir unsere Lieferungen sogar verdoppeln. Wir brauchen also das Juárez-Kartell nicht mehr. Im Übrigen habe ich Señor Rojas’ Arroganz und sein Benehmen uns gegenüber stets missbilligt.«
»Er war nicht besonders angenehm, als ich mit ihm sprach.«
»Das spielt jetzt keine Rolle mehr. Ich werde dich morgen wieder anrufen, Samad. Und jetzt wünsche ich dir einen geruhsamen Schlaf. Allahu akbar. «
Villa Rojas
Cuernavaca, Mexiko
90 km südlich von Mexico City
M oore war der Gestalt die Treppe hinunter, durch das Untergeschoss und zu den beiden Tresorräumen gefolgt. Dann hatte ihn jedoch von hinten jemand beschossen, und er musste hinter der geöffneten Tür des Tresorraums in Deckung gehen.
Als er kurz hinter der Tür hervorlugte, entdeckte er den Angreifer auf der anderen Seite des Untergeschosses, wo er neben einem der Oldtimer kauerte. Als er das Gesicht hob, zeigte sich, dass er unter seiner Gasmaske eine Augenklappe trug. Moore gab einen 3 -Schuss-Feuerstoß auf ihn ab. Die Gestalt wechselte daraufhin die Deckung.
Diesen Moment nutzte Moore aus, richtete sich wieder auf und schlüpfte in den Tresorraum hinein. Inzwischen hatten sich bereits drei Männer der Soto-Truppe in das Untergeschoss abgeseilt und lieferten sich jetzt einen Schusswechsel mit dem einäugigen Castillo. Moore funkte Marina-Two an und bat ihn, seine Männer anzuweisen, den Sicherheitschef so zu beschäftigen, dass er für Moore keine Gefahr mehr darstellte. »Teilen Sie unbedingt mit, dass ich in diesem Tresorraum bin!«, fügte er hinzu.
Während Sotos Männer Castillo mit Feuerstößen in Deckung zwangen, arbeitete sich jetzt Moore durch den Tresorraum vor. Er schaute in alle Ecken und Winkel, unter die Möbel und hinter die Teppiche, wo sich eventuell jemand verstecken könnte. Dies war ein abgeschlossener Gewölbekeller, irgendwo musste der andere ja stecken! Aber dann sah er plötzlich neben diesem Teppichgestell eine weitere Tür mit einem Kombinationsschloss, die einen Spalt offen stand.
Sein Herz begann zu rasen. Ach, was soll’s! Er riss sei ne Gasmaske herunter, er brauchte jetzt alle seine Sinne. Die Luft war jedoch gut, zumindest im Moment noch. Er hatte bereits in der Grundausbildung im berühmt-berüchtigten Gasübungsraum ausführlich den Umgang mit den unterschiedlichsten chemischen Kampfstoffen trainiert und danach dieses Training bei den SEAL s fortgesetzt. Er musste sich mit und ohne Maske solchen Gasen aussetzen. Dabei hatte er oft rote Augen bekommen und sich übergeben müssen. Seine erweiterte Lungenkapazität verschaffte ihm jedoch einen gewissen Vorteil, denn er konnte den Atem länger anhalten als die meisten seiner Kameraden.
Er näherte sich vorsichtig der Tür, wartete dann eine Sekunde und stürzte in den nächsten Raum.
Als er sich dort umschaute, traf es ihn wie ein Schlag: Diese Regale mit ihren unendlich vielen Geldbündeln und am anderen Ende des Tresorraums all diese Schusswaffen und Sprengkörper und der Betondurchgang, der offensichtlich in einen weiteren Tunnel führte, brachten ihn kurzzeitig leicht aus der Fassung.
Aber dann traf ihn ein weiterer Anblick wie ein Stromstoß: Rojas, der eine AK- 47 in der Hand hielt.
Sein Gegenüber reagierte viel schneller, als Moore es erwartet hatte. Rojas hob blitzschnell seine Kalaschnikow und gab einen langen Feuerstoß ab.
Zwei Kugeln trafen Moore links an der Brust und schleuderten ihn rückwärts auf ein Geldregal. Seine Schutzweste hatte die Geschosse zwar abgefangen, aber er bekam für Sekunden keine Luft mehr, und sein Ge genfeuer verfehlte das Ziel und schlug in die Geldstapel ein.
Rojas selbst warf sich jetzt blitzschnell auf den Boden, kam dabei jedoch so hart auf dem Ellbogen auf, dass ihm sein Gewehr aus der Hand glitt.
Moore fand sein
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