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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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gerieten, sollte eigentlich ein streng gehütetes Geheimnis bleiben. Selbst bei Kongressanhörungen wurden nur Teile davon gelüftet. Trotzdem hatten die Taliban eine Analyse erstellt, wie einige ihrer Leute auf der Liste gelandet waren. Danach begann der Prozess mit einem Polizeibeamten oder Geheimdienstagenten, der seine Erkenntnisse dem Na tionalen Terrorbekämpfungszentrum in Virginia übermittelte. Diese wurden in einer geheimen Datenbank namens Terrorist Identities Datamart Environment ( TIDE ) gespeichert. Die einzelnen Informationen wurden dann zusammengeführt, um die Namen mit gewissen Individuen zu verbinden. Wenn dieser Vorgang zu belastbaren Ergebnissen führte, wurden die Daten dem Terrorist Screening Center, das ebenfalls in Virginia lag, geschickt, wo sie weiteren Analysen unterzogen wur den. Jeden Tag wurden dem Center auf diese Weise mehr als dreihundert Namen gemeldet. Wenn an diesem Punkt die Informationen über einen Verdächtigen einen »begründeten Verdacht« rechtfertigten, wurde er auf die »Terror Watch List«, die Terror-Beobachtungsliste, des FBI gesetzt, auf deren Grundlage die Sicherheitsleute auf den Flughäfen bestimmte Personen besonders gründlich untersuchten. Wenn dabei nichts herauskam, durften diese ihren Flug antreten. Die Taliban hatten nun herausgefunden, wann eine Person tatsächlich in die Flugverbotsliste aufgenommen wurde. Dazu mussten die zuständigen Behörden den vollen Namen und das Alter der Person kennen und die Information erhalten haben, dass sie eine Bedrohung der zivilen Luftfahrt oder der nationalen Sicherheit darstellte. Obwohl die Taliban dies nicht definitiv bestätigen konnten, hatten sie doch gehört, dass die endgültige Entschei dung, einen Namen auf die Liste zu setzen, bei sechs Administratoren der amerikanischen Verkehrssicherheitsbehörde Transportation Safety Administration ( TSA ) liege. Wenn sie auf der No-Fly-Liste standen, durften einige Verdächtige immer noch fliegen, sofern sie einer bewaffneten Begleitung durch Sicherheitsleute zustimmten. Wurden sie nicht wegen eines bestimm ten Verbrechens gesucht, wurden die meisten Personen, deren Namen auf der Liste auftauchte, einfach am Flugsteig aufgehalten, einige Zeit festgehalten, verhört und schließlich freigelassen.
    Andere Verdächtige konnten auch auf der »Selectee List« landen, was dazu führte, dass sie besonders gründlich gefilzt und verhört wurden, bevor sie das Flugzeug besteigen durften. Dazu mussten sie zuvor bestimmte Kriterien erfüllen, wozu etwa die Buchung eines Einfachflugs oder die Barzahlung des Flugtickets gehörten. Außerdem machte man sich verdächtig, wenn man den Flug erst am Reisetag reservierte oder ohne Ausweis unterwegs war.
    Leghari hatte fast neun Monate für diese Reise trainiert. Er hatte sich den Grundriss des Terminals eingeprägt, und man hatte ihm beigebracht, was andere Personen zu ihm sagen könnten und wie er darauf reagieren sollte. Er hatte den Großteil seines Lebens in Dera Ghazi Khan, einer armen Grenzstadt der Punjab-Provinz verbracht, die sich vor allem durch ihre stetig wachsen de Zahl von fundamentalistischen Koranschulen aus zeichnete.
    Seine Eltern hatten an dem vom pakistanischen Staat unterstützten Aufstand gegen die indischen Sicherheitskräfte in Kaschmir teilgenommen, bis der Druck der Vereinigten Staaten den damaligen Präsidenten Pervez Musharraf dazu zwang, die Hilfe für diese Punjabi-Gruppe einzustellen. Seine Eltern mussten danach in die Stammesgebiete flüchten, wo sie ihre Verbindungen zu den Taliban und Al-Kaida vertieften. Leghari selbst wurde bei Verwandten zurückgelassen.
    Dies trieb den verbitterten Jungen mehr als irgendetwas sonst in die örtliche Madrasa, die von Muhammad Ismail Gul geleitet wurde. Diese Koranschule war jedoch in Wirklichkeit ein Rekrutierungszentrum der verbotenen punjabischen Lashkar-i-Jhangvi-Taliban.
    Leghari atmete tief durch und betrat dann den sechs eckigen Millimeterwellen-Ganzkörperscanner. Der Flug hafen testete diese umstrittene Technologie seit Monaten an allen Passagieren der Flüge in die Vereinigten Staaten. Seit Kurzem hatte er den Einsatz des Scanners auch auf andere Fluggäste ausgedehnt. Leghari wurde angewiesen, die Arme zu heben. Danach tasteten bewegliche Platten die Vorder- und Rückseite seines Körpers simultan mit extrem hochfrequenten EHF-Wellen ab. Die reflektierte Energie produzierte ein Bild, das von den Sicherheitsleuten interpretiert wurde. Natürlich trug er keine

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