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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Flüssigkeiten, scharfe Gegenstände oder irgendetwas anderes bei sich, das einen Alarm ausgelöst hätte.
    Als er hinterher jedoch großen gelben Zeichen durch einen Korridor aus poliertem Stahl und Glas folgte, traten zwei Männer in dunkelblauen Uniformen an ihn heran, die von der freundlichen Check-in-Dame begleitet wurden.
    »Ist er das?«, fragten sie sie auf Englisch.
    »Oui.«
    Der Größere der beiden sagte etwas zu Ahmed, das dieser nicht ganz verstand, nur ein paar Worte jagten ihm einen kalten Schauer über den Rücken: U. S. Customs and Border Protection, Immigration Advisory, Zoll - und Grenzschutzbehörde der Vereinigten Staaten, Einreiseberatung. Auf einem Uniform-Aufnäher des Mannes sah er die amerikanische Flagge.
    Leghari trat einen Schritt zurück und schluckte. Hier gab es amerikanische Sicherheitsleute? Das hatten seine Ausbilder nicht vorausgesehen.
    Es verschlug ihm den Atem.
    Sie versuchten ihm ganz langsam etwas zu erklären. Die Frau teilte ihm danach auf Französisch mit, dass er diesen Männern folgen müsse.
    Ahmed rang nach Luft. Und dann, ohne zu denken und ohne jede Vorwarnung, begann er zu rennen. Immer geradeaus, den Korridor hinunter. Die Männer riefen hinter ihm her. Er schaute sich nicht um.
    Als er sich an den Reisenden vorbeischlängelte, die Rollkoffer hinter sich herzogen oder sorgfältig ihre Kaffeebecher balancierten, riss er sich den Rucksack her unter, der ihn am Laufen hinderte. Er ließ ihn fallen und sprintete los, so schnell er konnte.
    Hinter sich hörte er wieder die Rufe der Männer.
    Er hielt nicht an. Er würde auf keinen Fall anhalten. An einer Kreuzung bog er scharf nach rechts ab. Im ganzen Terminal heulte ein Alarm los, und aus den Lautsprechern drangen aufgeregte Durchsagen durch die Flughafenhalle.
    Eine männliche französische Stimme befahl schließlich allen Passagieren, an ihren Gates zu bleiben.
    Vor ihm tauchte eine bewegliche Glastür auf. Dahinter befand sich ein Wartungsbereich, in dem in sauber ausgerichteten Reihen Gepäckwägelchen abgestellt waren. Auf dem Schild an der Tür stand etwas über einen beschränkten Zugang. Darauf konnte er jetzt keine Rück sicht nehmen.
    Nach draußen. Er musste es unbedingt nach draußen schaffen.
    Aber dann lief er direkt einem Flughafensicherheitsbeamten in die Arme. Zuerst versuchte er noch, an dem ziemlich beleibten Mann vorbeizukommen, aber dieser stürzte sich auf ihn, und Ahmad fiel zusammen mit ihm zu Boden. Leghari tastete mit den Händen nach der Pistole des Mannes, packte sie, riss sich von ihm los und jagte ihm zwei Kugeln in die Brust. Er sprang auf die Füße, und die Leute in seiner Umgebung schrien und flüchteten in alle Richtungen, er hörte hinter sich die Amerikaner rufen – und dann ein Prasseln wie von Feuerwerkskörpern …
    Im Rücken verspürte er einen scharfen, stechenden Schmerz. Etwas riss ihn auf den Boden. Plötzlich begann er zu würgen. Sein eigenes Blut begann ihn zu ersticken. Er drehte sich auf den Rücken und stellte sich vor, in die offenen Arme unzähliger Jungfrauen zu fallen. Allahu Akbar!
    Die immer noch schreienden Amerikaner beugten sich über ihn, ihre Gesichter verzerrten sich zu hässli chen Masken und sie richteten ihre Waffen auf ihn, wäh rend die Welt von den Rändern her langsam dunkel wurde.
    Dschungelhaus
Nordwestlich von Bogotá, Kolumbien
    S amad wischte sich den Schweiß von der Stirn und sah von dem Bildschirm seines Laptops auf. Gerade hatte er einen Al-Dschasira-Bericht über die Schießerei auf dem Charles-de-Gaulle-Flughafen in Paris verfolgt.
    Von den fünfzehn Taliban, die alle auf unterschiedlichen Wegen nach Kolumbien kommen sollten, hatte man also nur einen einzigen erwischt – natürlich den jüngsten und unerfahrensten. Ahmad Leghari hatte nicht begriffen, dass es den Amerikanern überhaupt nicht erlaubt gewesen wäre, ihn in Paris zu verhaften. Sie durften dort nur als Berater tätig werden. Seine Papiere, vor allem sein Pass, waren einwandfrei. Man hätte ihn in Gewahrsam genommen, befragt und höchstwahrscheinlich wieder freigelassen. Stattdessen war er in Panik geraten. Trotzdem stellte sich die Frage, wie man auf ihn aufmerksam geworden war. Die Amerika ner zahlten Stammesangehörigen hohe Summen, um die Operationen der Taliban auszuspionieren. Samad nahm an, dass genau das hier passiert war. Er seufzte tief auf und schüttelte den Kopf, als er sich Niazi und Talwar zuwandte, die ihm gegenübersaßen und ab und zu einen Schluck aus

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