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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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dessen Spitzname Flexxx war, langte mit einer Hand über den Tisch und ballte sie zur Faust, wobei man sah, dass er an drei Fingern dicke Goldringe trug. Er und Moore stießen die Fäuste zusammen, dann nahm er wieder auf seinem Stuhl Platz.
    Gloria Vega blickte zu Moore hinüber und fragte ihn auf Spanisch: »Wann haben Sie zuletzt geduscht?«
    »Ich … äh … ich habe wohl immer noch einen Jet-lag.«
    Sie verdrehte die Augen und schaute auf die Projektionsleinwand, die Towers gerade heruntergezogen hatte.
    Auch Moore betrachtete jetzt die Geheimdienstfotos zweier junger Latinos.
    »Ich nehme an, Sie haben diese Fotos alle schon mal gesehen?«, fragte Towers.
    »Ja«, ergriff Moore als Erster das Wort. Er wollte den anderen beweisen, dass er nicht der Penner war, nach dem er aussah. »Der Typ links ist Dante Corrales. Er ist der Anführer der Killerbande des Kartells. Sie nennen sich selbst ›Los Caballeros‹, wenn ich mich recht erinnere. Der rechte Typ ist Pablo Gutiérrez. Er hat in Calexico einen FBI -Agenten umgebracht. Mr. Ansara möchte ihn bestimmt am Kanthaken kriegen.«
    »Sie können sich gar nicht vorstellen, was mir das für ein Vergnügen wäre«, fauchte dieser wütend.
    Towers nickte. »Unser guter Corrales ist ein cleverer Junge, aber er geht die Sinaloas immer wieder frontal an. Wir wissen nicht, ob seine Vorgesetzten dies befürworten.«
    »Weshalb?«, fragte Moore.
    Towers schaute Fitzpatrick an. Der räusperte sich und sagte: »Wegen der Escuadrones de la Muerte, den guatemaltekischen Todesschwadronen, denen er dabei vielleicht in die Quere kommen könnte. Sie sind nach einer zweijährigen Pause zurück im Geschäft. Sie haben sich reorganisiert und töten jetzt die Betreiber der Meth-Labore von Guatemala City und die Leute, die von Puerto Barrios und Santo Tomás de Castilla aus Drogen auf dem Seeweg über die Karibik schmuggeln. Außerdem haben sie auch auf der pazifischen Seite in den Häfen von San José und Camperico etliche Kartellmitglieder liquidiert.«
    »Lassen Sie mich raten. Es trifft immer die Mitglieder der anderen Kartelle, während das Juárez-Kartell ungeschoren davonkommt.«
    »Genau«, bestätigte Towers. »Wenn sie also die Sinaloas terrorisieren wollen, warum sollten sie sich dann nicht der Los Buitres Justicieros bedienen? So nennt sich nämlich das gefährlichste Mordkommando der Schwadronen … die Rachegeier.«
    »Und wir glauben, dass sich gegenwärtig zwölf von ihnen in Juárez aufhalten«, ergänzte Fitzpatrick. »Wenn Sie bereits die normalen Sicarios für harte Jungs halten, dann sind diese Kerle vollkommen irre.«
    »Klingt nach einem Pulverfass«, sagte Moore.
    »Torres und Zúñiga wissen, dass diese Typen in der Stadt sind, und das macht ihnen große Sorgen«, sagte Fitzpatrick. »Es gibt Gerüchte, dass sie einen Schlag gegen die Juárez-Leute planen, aber Zúñiga hat im Moment eher das Problem, dass er einen Tunnel unter der Grenze hindurch braucht, aber nicht bereit ist, das Juárez-Kartell dafür zu bezahlen, dass er einen seiner Tunnel benutzen darf.«
    »Warum gräbt er sich nicht seinen eigenen?«, fragte Vega.
    Fitzpatrick zog die Nase hoch. »Das hat er versucht. Jedes Mal kamen dann Corrales und seine Jungs und haben alle Arbeiter getötet. Sie verfügen über weit mehr Geld als wir. Sie haben überall ihre Spitzel. Ein riesiges Informationsnetz. Corrales hat auch den meisten Bauingenieuren in der Stadt Geld gegeben, damit sie niemals für Zúñiga tätig werden. Der kleine Bastard hat den ganzen Ort unter Kontrolle.«
    Towers deutete auf das Foto. »Also, wir haben da ein Problem. Corrales ist im Moment das höchstrangige Kartellmitglied, das wir kennen, und er steht bestimmt nicht ganz oben. Auch in diesem Fall gilt ja die alte Binsenweisheit: Wenn wir den Anführer aufspüren und ausschalten können, bricht fürs Erste das gesamte Kar tell zusammen. Dies sind komplexe und ausgefeilte Opera tionen, da braucht es schon einen hellen Kopf. Hinter einigem, was sie da anstellen, steckt meiner Meinung nach ein richtiges Genie. Wer immer dieser Typ ist, er hat sich vorzüglich getarnt, während seine Organisation gleichzeitig zum aggressivsten Kartell von ganz Mexiko aufgestiegen ist.«
    »Irgendwelche Vermutungen, wer es sein könnte?«, fragte Moore.
    »Nicht sehr viele«, antwortete Towers. »Wir haben den Bürgermeister, den Polizeichef und sogar den Gouverneur überprüft – ohne Ergebnisse. Weniger gebildete Typen wie Zúñiga protzen schon

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