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Gegen jede Vernunft

Gegen jede Vernunft

Titel: Gegen jede Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annegret Hilje Nora Roberts
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mir meine Freundin ausgespannt hast.“ Er blinzelte Rachel zu.
    Rachel lächelte ihm zu. „Und wie oft hat er Ihnen Ihre Freundinnen ausgespannt, Pete?“
    „Ein- bis zweimal die Woche. Es ist geradezu demütigend. Erinnerst du dich an Rosemary, Zackary? Sie ist jetzt verheiratet und erwartet ihr zweites Kind.“
    Zackary wischte mit einem Tuch über die Theke. „Sie hat mir das Herz gebrochen.“
    „Ich kenne keine Frau, die dein Herz auch nurangekratzt, geschweige denn gebrochen hätte.“ Die blonde Bedienung kam mit einem leeren Tablett zurück. „Zwei Weißwein, Hausmarke, und einen Scotch.“
    „Du hast mir das Herz gebrochen, Lola.“ Zackary stellte Gläser auf das Tablett. „Oder weshalb, glaubst du, bin ich wohl zur Marine gegangen?“
    „Weil du genau wusstest, wie gut dir die weiße Uniform steht.“ Sie lachte, nahm das Tablett und sah Rachel an. „Nehmen Sie sich vor diesem Burschen in Acht, er ist gefährlich.“
    Rachel nippte an ihrem Weinglas und versuchte die verführerischen Düfte, die aus der Küche kamen, zu ignorieren. Ihr Magen knurrte erbarmungslos. „Haben Sie eine Minute Zeit?“ fragte sie Zackary. „Ich müsste mir einmal ansehen, wie Sie wohnen.“
    Pete verdrehte die Augen. „Wie macht er das bloß?“
    „Die Frauen scheinen auf mich zu fliegen. Ich kann mich kaum noch wehren.“ Er gab einem Kellner das Zeichen, ihn zu vertreten.
    Rachel trank ihr Glas leer. „Ich bin die Strafverteidigerin seines Bruders“, klärte sie Pete auf.
    „Im Ernst?“ Pete schien sehr beeindruckt. „Sie sind es also, die ihm den Knast erspart hat?“
    „Vorerst. Muldoon?“
    „Bin schon unterwegs.“ Zackary verließ die Bar und führte Rachel durch eine schwere Schwingtür in die Küche.
    Ihr Blick fiel sofort auf einen in Weiß gekleideten Zwei-Meter-Mann, der gerade ein delikates Sandwich zusammenstellte.
    „Rio, das ist Rachel Stanislaski, Nicks Anwältin.“
    „Freut mich. Der Junge wird es noch zum Weltmeister im Geschirrspülen bringen. Die paar Teile, die er Abend für Abend zerbricht, sind kaum der Rede wert.“
    Nick, der vor einer riesigen Spüle stand, die Arme in das Abwaschwasser getaucht, drehte sich um und murrte. „Wenn du meinst, anderer Leute Dreck waschen wäre ein akzeptabler Job, dann kannst du meinetwegen ...“
    „Keine unflätigen Bemerkungen in Gegenwart einer Dame.“ Rio hob ein großes Messer und teilte das Sandwich in vier Teile. „Meine Mutter sagte immer, nur beim Abwaschen findet der Körper genug Zeit, um die Seele zu entdecken. Also wasch weiter und such, mein Junge.“
    Nick hätte zu gern einen Kommentar abgegeben, aber es war unklug, mit einem Zwei-Meter-Mann zu streiten, der ein Tranchiermesser in der Hand hielt.
    Rio lächelte, als er bemerkte, wie sehnsüchtig Racheldas Sandwich anstarrte. „Vielleicht sollte ich Ihnen ein richtiges warmes Essen zubereiten. Wenn Sie das Geschäftliche erledigt haben, könnten Sie es zu sich nehmen.“
    „Ich ... ich sollte eigentlich nach Hause gehen.“
     „Zackary wird Sie heimbringen. Um diese Zeit sollten Sie nicht mehr allein herumlaufen.“
    „Ich brauche keinen ...“
    „Mach ihr ein Chili con carne, Rio.“ Zackary gab Rachel ein Zeichen, ihm zur Treppe zu folgen. „Das hier wird nicht lange dauern.“
    Noch ehe sie etwas erwidern konnte, fand sie sich auf Tuchfühlung mit Zackary in dem engen Treppenhaus. Er riecht wie das Meer, dachte sie. Die ungebändigte, fast elektrisierende Energie, kurz bevor ein Unwetter am Horizont aufzieht. „Das ist wirklich sehr nett, Mr. Muldoon, aber ich brauche weder ein Essen noch eine Eskorte.“
    „Sie werden beides bekommen, ob Sie es brauchen oder nicht.“
    Er drehte sich zur Seite und drängte sie dabei leicht gegen die Wand. Der Kontakt fühlte sich gut an. Wie er es vorausgesehen hatte.
    „Ich an Ihrer Stelle würde mich nicht mit Rio anlegen. Ich habe ihn vor ungefähr sechs Jahren auf Jamaika getroffen. Bei einer Kneipenschlägerei. Ichhabe gesehen, wie er einen Kerl von hundert Kilo einfach hochgehoben und durch die Holzwand geschmissen hat. Sehen Sie, Rio ist ein sehr friedliebender Mensch, aber wenn man ihn reizt, kann keiner voraussagen, was passieren wird.“ Er hob die Hand und nahm eine Strähne von Rachels Haar zwischen die Finger. „Ihre Haare sind ja ganz feucht.“
    Sie wehrte seine Hand ab. „Es regnet.“
    „Ja, ich kann den Regen förmlich an Ihnen riechen, Rachel.“
    Sie konnte nicht vor und nicht zurück, also musste sie sich

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