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Gegen jede Vernunft

Gegen jede Vernunft

Titel: Gegen jede Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annegret Hilje Nora Roberts
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kaum zu glauben, dass sie die Mutter dreier Kinder sein sollte. Ein etwa sechsjähriger Junge stellte sich zwischen die beiden und forderte lautstark ihre Aufmerksamkeit.
    „Es wird kalt hier drinnen!“ Die Männerstimme kam donnernd aus dem Inneren des Hauses.
    „Ja, Papa.“ Rachel hob ihren Neffen hoch und gab ihm einen Kuss. „Meine Schwester Natasha und mein kleiner Freund Brandon“, stellte sie ihre Verwandtschaft vor. „Und das hier“, sie zeigte auf ein kleines Mädchen, das um ihre Beine schlich, „ist Katie.“
    „Nimmst du mich auch hoch?“ forderte Katie und lächelte Nick zu. „Ja?“ Sie streckte ihm die Arme entgegen.
    Nick räusperte sich und sah Rachel Hilfe suchend an. Als er nur ein Lächeln und Schulterzucken zur Antwort erhielt, bückte er sich und hob Katie auf. „Sicher.“
    Katie schlang die Arme um seinen Hals und ließ sich ins Haus tragen.
    „Sie mag Männer“, erklärte Natasha schmunzelnd, dann rollte sie ergeben mit den Augen, als ihr Vater lautstark wieder forderte, dass alle hereinkommen sollten.
    Zack nahm sofort alle Geräusche und Gerüche in sich auf. Das hier war ein Zuhause, ein richtiges Heim. Etwas, das er nie gekannt hatte.
    Der köstliche Duft eines Bratens lag in der Luft, vermischte sich mit dem Aroma von Gewürznelken und Möbelpolitur. Der Teppich auf der Treppe in der Diele war abgenutzt, ein Beweis der vielen Füße, die hier auf und ab gelaufen waren. Die Möbel im Wohnzimmer waren alt, aber liebevoll gepflegt. An einer Wand stand ein schimmerndes neues Klavier,darauf eine Bronzestatue, in deren Zügen er die Gesichter von Rachels Familie wieder erkannte.
    Er verstand nicht viel von Kunst, aber er begriff, dass hier eine Einheit dargestellt wurde, die durch nichts und niemand zerstört werden konnte.
    „Warum lässt du die Gäste so lange in der Kälte stehen?“ Yuri saß in einem Sessel und hielt ein junges blondes Mädchen mit neugierigen Augen in den mächtigen Armen.
    „So kalt ist es nicht.“ Rachel küsste ihren Vater, dann das Mädchen. „Freddie, du wirst immer hübscher.“
    Freddie lächelte und warf einen scheuen Blick auf den blonden jungen Mann, der ihre kleine Schwester auf dem Arm hielt. Aber sie war gerade dreizehn geworden, und eine völlig neue Welt begann sich ihr zu eröffnen.
    Während Rachel den anderen Familienmitgliedern ihre Gäste vorstellte, erteilte ihr Vater Befehle. „Alex, bring den heißen Most. Rachel, du bringst die Mäntel nach oben. Und sag Mama, dass wir Besuch haben.“
    Einen Moment später saß Zackary auf dem Sofa, liebevoll bedrängt von einem riesigen Hund namens Iwan, und besprach mit Yuri die Vor- und Nachteile der Selbstständigkeit.
    Nick dagegen fühlte sich schrecklich unsicher mit einem Kleinkind auf dem Schoß. Die Kleine schien auch keine Eile zu haben, wieder auf den Boden gesetzt werden zu wollen. Und dieses blonde Mädchen namens Freddie starrte ihn unablässig mit ihren großen grauen Augen an. Er wünschte sehnsüchtig, ihre Mutter würde endlich kommen und irgendetwas tun.
    Katie lächelte ihn jetzt an und begann mit seinem Ohrring zu spielen. „Toll. Guck, ich hab auch Ohrringe.“ Sie drehte den Kopf, damit er ihre Ohrringe bewundern konnte. „Weil ich Daddys kleine Zigeunerin bin.“
    „Da wette ich drauf.“ Ohne sich dessen bewusst zu sein, hatte er die Hand gehoben und strich ihr über das feine Haar. „Du siehst ein bisschen aus wie deine Tante Rachel.“
    „Ich werde sie nehmen.“ Freddie hatte all ihren Mut zusammengenommen, war zum Sofa gegangen und stand jetzt vor Nick. „Wenn sie dir lästig ist.“
    Nick zuckte die Schultern. „Nein, ist schon okay.“ Er überlegte krampfhaft, was er noch sagen könnte. Das Mädchen war hübsch wie eine Porzellanpuppe. „Äh ... du ... ihr seht euch aber nicht ähnlich, so wie Schwestern.“
    Freddies Lächeln wurde herzlicher, und ihr Herz,das Herz einer erwachenden Frau, schlug schneller in ihrer Brust. Er hatte sie also genauer angesehen! „Eigentlich ist Mama meine Stiefmutter. Ich war ungefähr sechs, als sie und Dad geheiratet haben.“
    „Oh.“ Ein Stiefkind also. Das kannte er selbst, und sofort empfand er Mitgefühl. „Muss schwer für dich sein.“
    Sie hatte zwar keine Ahnung, was er meinte, aber Freddie lächelte weiter. Er sah aus wie ein Rockstar, und er unterhielt sich mit ihr. „Wieso?“
    „Na ja ...“ Dieser durchdringende Blick aus den grauen Augen machte ihn nervös und verlegen. „Wenn man eine Stiefmutter

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