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Gegen jede Vernunft

Gegen jede Vernunft

Titel: Gegen jede Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annegret Hilje Nora Roberts
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erstickt nach Luft. Es war nur Wasser in einem Albtraum gewesen, aber er musste dennoch husten. Das Laken war nass geschwitzt. Kalter Schweiß, der ihn frösteln machte.
    Stöhnend lehnte er sich in das Kissen zurück und wartete darauf, dass die Übelkeit verschwinden würde.
    Der Raum drehte sich, als er aufstand. Aus Erfahrung wusste er, dass er die Augen schließen und still halten musste, bis der Schwindelanfall vorbei war. Dann ging er durch das dunkle Zimmer ins Bad und goss sich kaltes Wasser ins Gesicht und über den Nacken.
    „He, alles okay?“ Nick stand in der Tür zu Zackarys Schlafzimmer. „Bist du krank oder was?“
    „Nein.“ Zackary trank Wasser aus der hohlen Hand, um den Würgereflex in seiner Kehle zu beruhigen. „Geh wieder ins Bett.“
    Nick zögerte. „Du siehst aber krank aus.“
    „Verdammt, ich sagte, es geht mir gut. Zieh ab.“ Als Nick sich verärgert und verletzt abwandte, stieß Zack laut den Atem aus. „Warte, es tut mir Leid. Ich hatte einen Albtraum, deshalb bin ich so schlecht gelaunt.“
    „Einen Albtraum?“
    „Habe ich das nicht gerade gesagt?“ Aus Verlegenheit riss Zack das Handtuch viel zu heftig vom Haken.
    Nick konnte sich kaum vorstellen, dass der große, starke Zack Albträume haben könnte, die ihm den Schweiß auf die Stirn trieben und die Farbe aus seinemGesicht stahlen. „Äh ... willst du vielleicht einen Drink?“
    „Ja.“ Er fühlte sich schon besser und nahm das Handtuch vom Gesicht. „In der Küche steht noch eine Flasche Whisky vom alten Herrn. Du hast Recht, ein Drink wird mich beruhigen.“
    Kurz darauf folgte Zackary Nick ins Wohnzimmer. Er setzte sich auf eine Sessellehne, während Nick den Whisky eingoss und seinem Bruder das Glas reichte. Zack trank und machte ein zischendes Geräusch, als der Whisky in seiner Kehle brannte. „Ich weiß wirklich nicht, wie der Alte das tagtäglich wegpacken konnte. Seine Leber muss ausgesehen haben wie ein Schwamm.“
    Nick wünschte, er hätte sich eine Hose übergezogen. So, nur in Unterwäsche, hatte er keine Möglichkeit, die Hände in die Taschen zu stecken, und wusste nicht, wohin mit ihnen. „Wahrscheinlich hat er getrunken, damit er die Schuld auf den Alkohol schieben konnte, als das mit der Vergesslichkeit immer schlimmer wurde, anstatt zugeben zu müssen, dass er ... du weißt schon.“
    „Alzheimer hat, ja“, beendete Zack den Satz und nahm noch einen Schluck.
    „Ich habe dich vorhin gehört. Es klang ziemlich schlimm.“
    „Es war auch schlimm.“ Zackary hob das Glas und betrachtete den Inhalt von allen Seiten. „Die Sache ist jetzt drei Jahre her. Wir waren in der Gegend der Bermudas, gerade einem Hurrikan entkommen, als uns der Notruf erreichte. Unser Schiff war am nächsten dran, und der Kapitän musste sich entscheiden. Also fuhren wir wieder in den Hurrikan hinein. Es ging um drei Zivilpersonen in einem Segelboot. Sie waren vom Kurs abgekommen und konnten die Küste nicht erreichen.“
    Nick setzte sich schweigend auf das Sofa und sah seinen Bruder an. Gespannt wartete er auf die Fortsetzung der Geschichte.
    „Windstärke zwölf und vierzehn Meter hohe Wellen. Du solltest einmal einen Hurrikan auf See erleben. Dabei kannst du das Fürchten lernen. Manchmal war es so dunkel um uns herum, dass wir die Hand vor Augen nicht sehen konnten.“
    „Wie habt ihr die Schiffbrüchigen denn überhaupt finden können?“
    „Wir sahen sie auf dem Radarschirm. Dann machten wir sie dreißig Grad Steuerbord aus. Der Mann und die Frau versuchten das Wasser aus dem Boot zu pumpen. Ihr Kind, ein kleines Mädchen, hatten sie am Hauptmast festgebunden. Als der Mast brach, fiel das Mädchen über Bord. Also sprang ich hinterher.“
    „Du bist reingesprungen?“ Nick sah ihn aus großen Augen an. „Du bist tatsächlich ins Wasser gesprungen?“
    „Ich bin einfach abgesprungen. Es war, als würde ich von einem Hochhaus springen. Ich dachte, der freie Fall würde niemals mehr aufhören. Hätte der Wind gedreht, so wäre ich gegen die Außenbordwand geschleudert worden. Aber ich hatte Glück und landete direkt neben dem Boot.“ Erst später hatte er bemerkt, dass er sich die linke Schulter ausgekugelt hatte.
    „Ich weiß gar nicht mehr so genau, wie alles ablief. Es gelang mir, mich über Wasser zu halten. Schließlich fand ich den Mast. Das Mädchen hing immer noch am Tau. Ich befreite sie von dem Seil und legte ihr den Rettungsring um. Dann erinnere ich mich nur noch daran, dass ich in der

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