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Gegen jede Vernunft

Gegen jede Vernunft

Titel: Gegen jede Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annegret Hilje Nora Roberts
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hat ... eine Stieffamilie ...“
    „Ach das. Das ist nur ein Wort, eine Bezeichnung.“ Mit dem ganzen Wagemut einer Dreizehnjährigen ließ sie sich neben ihm auf dem Sofa nieder. „Wir leben in einem Haus in West Virginia. Da hat Dad Mama auch getroffen. Er unterrichtet an der Universität, und sie hat einen Spielzeugladen. Warst du schon mal in West Virginia?“
    Nick hatte ihre Antwort immer noch nicht verdaut. Nur ein Wort. Und ihr Ton, als sie das gesagt hatte, bewies, dass sie es auch so meinte, dass es für sie wirklich nicht mehr war. „Wie bitte? Äh, nein ... ich war noch nie dort.“
    Währenddessen stand Rachel zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester in der Küche.
    „Katie weiß schon ganz genau, wie sie sich ihre Männer aussucht.“
    „Es war ja so süß, wie er rot geworden ist.“
    „Hier, kümmere dich um den Teig.“ Nadia drückte ihrer ältesten Tochter eine Schüssel in die Hand. „Der Junge hat gute Augen. Warum ist er in Schwierigkeiten?“
    Rachel hob den Deckel von einem Topf und schnupperte. „Weil er keine Mama und keinen Papa gehabt hat, die ihn ausgeschimpft haben.“
    „Und der Ältere?“ Nadia öffnete den Backofen und überprüfte den Braten. „Er hat auch gute Augen. Und die sind auf dich gerichtet.“
    „Möglich.“
    Als Rachel naschen wollte, schlug Nadia ihr entrüstet auf die Finger. „Alex gefällt das nicht.“
    „Alex hat an vielem etwas auszusetzen.“
    Natasha schnitt Kräuter und grinste ihre Mutter verschmitzt an. „Es liegt wohl eher daran, dass Rachel ebenso intensiv ein Auge auf Zackary geworfen hat.“
    „Oh, vielen Dank“, erwiderte Rachel.
    „Eine Frau, die einen solchen Mann übersieht, benötigt eine starke Brille“, fügte Nadia hinzu und brachte ihre Töchter zum Lachen.
    Irgendwann konnte Rachel ihre Neugier nicht mehr zügeln. Sie öffnete die Küchentür einen Spaltbreit und lugte ins Wohnzimmer.
    Sydney spielte auf dem Boden mit Brandon und seinen Autos. Die Männer saßen zusammen und debattierten hitzig über die letzten Football-Ergebnisse. Freddie saß auf dem Sofa und himmelte Nick ganz offensichtlich an. Der wiederum schien endlich über seine Verlegenheit hinweg zu sein und schaukelte Katie auf dem Schoß. Und Zack, so stellte sie mit einem kleinen Lächeln fest, ging völlig darin auf, seine Prognose für das nächste Football-Spiel zu verteidigen.
    Als der Tisch gedeckt war und unter dem Gewicht der zahlreichen Platten und Schüsseln ächzte, war Zackary bereits von den Stanislaskis fasziniert. Obwohl sie lautstark miteinander umgingen, war nie ein bitterer Ton zu vernehmen, so wie er es von zu Hause her kannte.
    Er fand heraus, dass Mikhail der Künstler war, der die Bronzestatue auf dem Klavier gegossen hatte und auch die anderen Stücke, die in Rachels Wohnung standen. Und doch redete Mikhail lieber über Probleme auf Baustellen und Renovierungen von Häusern mit seinem Vater.
    Natasha führte ein strenges Regiment mit ihren Kindern. Niemand schien sich daran zu stören, dass Brandon lautstark die Motorengeräusche seiner Rennautos nachahmte oder Katie über die Möbel kletterte, aber ein einziges Wort von Mutter oder Vater reichte, damit sie aufhörten.
    Selbst Alex schien im Kreise der Familie nicht der raue Polizist zu sein, vor allem nicht, wenn seine Geschwister ihn mit seiner neuesten Eroberung aufzogen, die – laut Mikhails vernichtendem Urteil – den gleichen IQ hatte wie das Sauerkraut, das er sich großzügig auf den Teller häufte.
    „Das ist mir doch völlig egal“, verteidigte Alex sich. „Dann werde ich eben das Denken für sie übernehmen.“
    Eine Bemerkung, für die er ein verächtliches Schnauben von Rachel erntete. „Alex würde doch gar nicht wissen, was er mit einer intelligenten Frau anfangen sollte.“
    „Eines Tages wird eine kommen und ihn haben wollen“, mischte Nadia sich ein. „So wie Sydney meinen Mikhail gefunden hat.“
    „Sie hat nicht mich gefunden, ich habe sie gefunden.“ Er reichte die Schüssel mit dampfenden Kartoffeln an seine Frau weiter und grinste. „Sie brauchte dringend etwas mehr Pep in ihrem Leben.“
    „So wie ich das sehe, brauchtest du dringend jemanden, der dir zeigt, wo’s langgeht.“
    „Das war schon immer so mit ihm.“ Yuri wedelte mit der Gabel in der Luft. „Er war ein guter Junge, aber ... wie heißt das Wort?“
    „Arrogant?“ schlug Sydney listig vor.
    „Ja.“ Zufrieden widmete sich Yuri wieder seinem Essen. „Aber es ist gar nicht so

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