Gegen jede Vernunft
diesen Anblick sonst verstehen können?“
„Sie hat zu viel getrunken. Ich wollte ein Taxi für sie bestellen, und sie folgte mir einfach. Dann ist sie über mich hergefallen, und ich versuchte mich zu befreien.“
„Es sah auch sehr nach Befreiungskampf aus. Zum Glück bist du noch einmal mit dem Leben davongekommen.“
„Was sollte ich tun? Sie schlagen?“ Er ging nervös von einer Ecke des Raumes in die andere. „Ich sagte ihr, dass ich nicht an ihr interessiert sei, aber sie ließ einfach nicht locker.“
„Du bist eben so süß“, erinnerte sie ihn und blinzelte ihm zu.
„Sehr witzig. Du willst die Situation bis zur Neige auskosten, nicht wahr?“
Sie nahm einen Brieföffner in die Hand und sah Zackary herausfordernd an. „Herr Zeuge, als Vertreterin meiner Mandantin frage ich Sie – und ich erinnere Sie eindrücklich, Mr. Muldoon, dass Sie unter Eid stehen –, können Sie dem Gericht glaubhaft versichern, dass Ihr Verhalten zu keiner Zeit dazu beitrug, die Angeklagte zu ermutigen, sich Ihnen auf diese Weise zu nähern?“
„Ich habe niemals ... Hätte ich Sie, Frau Anwältin, nicht kennen gelernt, dann ...“ Zackary kreuzte die Arme vor der Brust. „Ich verweigere die Aussage wegen Befangenheit.“
„Schuft.“
„Und jetzt bitte ich, das Urteil zu vollstrecken.“ „Das hatte ich auch vor“, erwiderte Rachel und schloss seinen Mund mit ihren Lippen.
Der Kuss schien eine Ewigkeit zu dauern. Als ihn ihre Zärtlichkeit zu sehr erregte, löste er sich und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren.
„Rachel, du weißt überhaupt nicht, wie schön es ist, dich zu spüren.“
„Ich habe das gleiche Gefühl bei dir.“ Sie schloss die Augen und presste sich an ihn.
„Wirklich?“
„Ja, ich glaube ...“ Sie stockte, als sie die vergangenen Tage in ihrem Kopf Revue passieren ließ. „Ich glaube, manchmal begegnen sich Menschen, die wirklich gut zusammenpassen.“
Zackary wich zurück und hielt zärtlich ihr Gesicht zwischen den Händen. Seine Augen waren plötzlich sehr dunkel, sein Blick lag durchdringend und forschend auf ihr. Sie hätte nicht sagen können, was sie in diesen Augen sah, aber was immer es war, es beschleunigte ihren Herzschlag so rasant, dass sieihn in ihrer Kehle spürte. „Wir passen zusammen“, flüsterte er und küsste behutsam ihren Mund. „Ich weiß, du hast gesagt, du willst dich auf nichts einlassen. Dass du deine Prioritäten hast.“
Sie umfasste seine Handgelenke. „Ich habe eine Menge Dinge gesagt.“
„Rachel, ich möchte, dass wir zusammenziehen.“ Er sah das erstaunte Aufleuchten in ihren Augen und fuhr fort, bevor sie ihn unterbrechen konnte. „Ich weiß, du willst es einfach und unkompliziert halten. Das wollte ich auch. Aber das muss ja nicht als Komplikation angesehen werden. Du kannst dir Zeit nehmen, um darüber nachzudenken. Wir werden sowieso warten müssen, bis die Sache mit Nick endgültig geklärt ist. Aber ich will, dass du weißt, wie sehr ich dich brauche, wie sehr ich mit dir zusammen sein will. Ich will mich nicht mehr nur mit den wenigen gestohlenen Stunden hier und da zufrieden geben.“
Sie stieß heftig den Atem aus. „Das ist eine große Entscheidung, Zack.“
„Und du bist kein impulsiver Typ, ja, das weiß ich.“ Er strich sanft mit seinen Lippen über ihren Mund. „Denk darüber nach. Und hierüber ...“ Damit vertiefte er den Kuss, bis sie keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte.
„Zackary, ich bräuchte unbedingt ...“ Nick platztein das Büro und blieb wie angewurzelt stehen. Er sah, wie Rachel sich leidenschaftlich an seinen Bruder schmiegte, die Hände in seinem Haar, ihre Augen verhangen vor Sehnsucht und Verlangen.
Nick starrte die beiden an. Sicher, Rachels Blick klärte sich innerhalb von Sekundenbruchteilen, jetzt lag ein alarmierter, entschuldigender Ausdruck darin, aber alles, was Nick denken konnte, war: „Verrat“.
Rachel rief seinen Namen, als er wütend auf Zackary losstürmte und auf ihn einschlug.
Zackary hatte den Schlag kommen sehen, aber er ließ es zu und wich nicht aus. Er verlor das Gleichgewicht und spürte, wie ihm das Blut aus dem Mund lief. Instinktiv wehrte er den nächsten Schlag ab und hielt Nicks Hand fest, aber Nick wich geschickt aus und setzte erneut an.
„Hört auf!“ Ungeachtet der Gefahr, dass der nächste Schlag sie treffen könnte, stellte Rachel sich entschlossen zwischen die beiden Brüder und hielt sie auf Distanz. „Das ist keine Lösung.“
Zackary hob sie
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