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Gegen jede Vernunft

Gegen jede Vernunft

Titel: Gegen jede Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annegret Hilje Nora Roberts
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einfach mit beiden Händen an den Hüften hoch und stellte sie zur Seite. „Halt dich da raus“, knurrte er beherrscht. Dann, zu Nick: „Willst du das hier drinnen klären, oder sollen wir nach draußen gehen?“
    „Jetzt hört doch endlich ...“
    „Was immer dir lieber ist.“ Nick ignorierte Rachel völlig. „Du Mistkerl!“ Er stieß Zackary gegen die Wand. „Du musst immer der Bessere sein, was? Dieses ganze Geschwafel von Familie und so. Ich sag dir, was du mit diesem Geschwätz machen kannst, liebster Bruder.“
    „Nick, bitte.“ Rachel hob beschwichtigend die Hand, ließ sie wieder fallen, als Nick sich wütend zu ihr umdrehte.
    „Sei du bloß still! Dieser ganze Unsinn, den du mir da oben erzählt hast! Du hast wirklich Talent, Lady. Ich bin tatsächlich drauf reingefallen. Während ich dir meine Gefühle anvertraute, hast du es die ganze Zeit hinter meinem Rücken mit ihm getrieben.“
    „Nick, das ist nicht wahr ...“
    „Verlogene Schlampe!“
    Sein Kopf fiel zurück, als ihn ein Schlag von Zackary traf. „Wenn du dich mit mir prügeln willst, bitte. Aber du wirst nicht so mit Rachel reden!“
    Nick wischte sich das Blut von den Lippen. „Zum Teufel mit euch beiden!“ brüllte er und stürzte Hals über Kopf aus dem Büro.
    „Oh nein!“ Rachel schlug entsetzt die Hände vors Gesicht. „Das ist alles meine Schuld. Ich muss ihm nachgehen.“
    „Nein, lass ihn jetzt allein.“
    „Verdammt, Zackary, ich muss mit ihm reden ...“
    „Ich sagte, lass ihn in Ruhe!“
    „Entschuldigen Sie bitte.“ Es klopfte an der Tür, die Nick offen gelassen hatte. Rachel drehte sich um und schluckte heftig.
    Richterin Beckett!
    „Guten Abend, Miss Stanislaski. Mr. Muldoon. Ich kam eigentlich vorbei, um mir einen Ihrer berühmten Manhattans mixen zu lassen, während ich mich mit der Anwältin Ihres Bruders unterhalten wollte.“
    „Euer Ehren“, begann Rachel, „mein Mandant ...“
    „Ich sah Ihren Mandanten bereits, als er hier herausstürmte. Auch Ihr Mund blutet, Mr. Muldoon.“ Sie wandte sich ab und warf Rachel noch einen viel sagenden Blick zu. „Frau Anwältin?“
    „Das fehlte uns gerade noch.“ Rachel atmete schwer. „Ich werde das zurechtbiegen“, versuchte sie Zackary zu beruhigen. „Mach dir keine Sorgen. Sobald Nick ein wenig Dampf abgelassen hat ...“
    „Kommt er freudestrahlend zurück?“ beendete Zack den Satz ironisch für sie. Seine Wut war verraucht, dafür stellte sich das Schuldgefühl mit voller Wucht ein. „Das halte ich für äußerst unwahrschein-lich. Und es ist nicht deine Schuld.“ Er wünschte, er könnte ihr mehr bieten als sein eigenes Gefühl von Unzulänglichkeit und Versagen. „Er ist mein Bruder. Ich bin verantwortlich.“ Er schüttelte den Kopf, bevor sie etwas erwidern konnte. „Jetzt werde ich erst einmal der Richterin einen Drink mixen.“
    Er schob sich an ihr vorbei. Rachel hob die Hand, wollte ihn zurückhalten, doch dann ließ sie ihn gehen. Es gab nichts, was sie sagen könnte, um seinen Schmerz zu lindern. Aber sie musste versuchen, den Schaden mit Richterin Beckett zu begrenzen.
    Rachel fand die Richterin ganz entspannt an einem Tisch im hinteren Teil der Bar sitzen. Doch auch die elegant-lässige Kleidung statt der schwarzen Robe konnte der Aura von Macht und Autorität, die Marlene C. Beckett ausstrahlte, keinen Abbruch tun.
    „Setzen Sie sich, Frau Anwältin.“
    „Danke.“
    Beckett lächelte und klopfte mit den roten Fingernägeln auf die Tischplatte. „Ich sehe förmlich, wie Ihr Gehirn arbeitet. ,Was kann ich ihr erzählen, was sollte ich besser verschweigen?‘ Ich genieße Ihre Anwesenheit im Gerichtssaal, Miss Stanislaski. Sie haben Stil.“
    „Danke“, sagte Rachel erneut. Die Drinks wurdenserviert, und sie nutzte die kurze Unterbrechung, um ihre Gedanken zu sammeln. „Ich habe Sorge, Euer Ehren, dass Sie die Vorgänge heute Abend missverstehen könnten.“
    Beckett nahm einen Schluck aus ihrem Glas, dann warf sie Zackary einen anerkennenden Blick zu. „Und wie, glauben Sie, könnte ich die Vorgänge interpretieren?“
    „Nick hatte einen Streit mit seinem Bruder ...“
    „Eine Prügelei“, korrigierte Beckett sie und nahm die Kirsche aus ihrem Glas. „Ein verbaler Streit mag psychische Narben hinterlassen, aber kein Blut.“
    „Sie haben keine Brüder, nicht wahr, Euer Ehren?“
    „Nein.“
    „Ich aber.“
    Richterin Beckett hob eine Augenbraue und nippte an dem Drink. „Also schön, ich lasse das Argument

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