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Gegen jede Vernunft

Gegen jede Vernunft

Titel: Gegen jede Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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genau weißt, was richtig für mich ist – und für den Rest der Welt, möchte ich wetten! Vergiss es, Leo! Fortan entscheide ich ganz allein, was mir gut tut und was nicht. War es nicht genau das, was du von mir gefordert hast?“
    Seine Miene verhärtete sich nur noch mehr. „Dies ist etwas anderes“, beharrte er.
    „Warum? Weil ich Jungfrau bin? Weil du befürchtest, ich könnte etwas von dir erwarten, was du nicht zu geben bereit bist?“ Sie sah das kurze Aufflackern in seinen Augen und spürte einen feinen Stich im Herzen.
    Volltreffer! Leo Jackson, notorischer Playboy und Herzensbrecher, hatte tatsächlich Angst, die verlassene Braut könnte sich auf der Suche nach einem neuen Opfer an ihn hängen. Wie demütigend! Und was für eine Herausforderung …
    Anna spürte eine ungeheure Kraft in sich aufsteigen. Ihr Blut verwandelte sich in glühende Lava. Sie fühlte sich stark, wild, wagemutig und rücksichtslos. Aus einem plötzlichen Impuls heraus schlang sie ihre Beine um Leos Hüften und drängte sich verlangend an seinen harten Leib. Und was sie jetzt in der Tiefe seiner Augen blitzen sah, entlockte ihr ein triumphierendes Auflachen.
    „Verdammt! Du spielst mit dem Feuer, Anna!“
    „Vielleicht will ich mir ja die Finger verbrennen … oder mehr.“
    Als er sie mit einem Ruck an sich zog, wusste sie, dass Leo sie ebenso begehrte wie sie ihn. Ganz kurz meldete sich die alte Anna zurück und meldete Zweifel an, doch sie wurden rigoros abgeschmettert. Fast wäre sie bei einem Flugzeugabsturz umgekommen, ohne je heiße Leidenschaft erlebt zu haben. Und dann bot ihr ein gnädiges Schicksal den aufregendsten Mann, den sie sich nur erträumen konnte, und ließ sie auf einer einsamen Insel stranden.
    Also, worauf sollte sie noch warten?
    „Ich wollte dich wirklich nur beschützen“, erinnerte Leo sie noch einmal rau. „Und denk dran, es wird nicht für immer sein.“
    Anna lächelte. Vielleicht war er gerade deshalb der Richtige. „Wer fragt danach?“, erwiderte sie. „Ich will deinen Körper, Leo Jackson, mehr nicht.“
    Habe ich das wirklich gerade gesagt? Anna konnte es nicht fassen.
    Leo offensichtlich auch nicht. Mit seiner nur mühsam aufrechterhaltenen Selbstkontrolle war es jedenfalls in diesem Moment vorbei.
    „Anna …“ , stöhnte er heiser und trieb sie beide so kraftvoll aufs Ufer zu, dass sie schnell festen Boden unter den Füßen spürten. „Du wirst es bereuen“, prophezeite er, „aber ich bin auch nur ein Mann und selbstsüchtig noch dazu. Und ich will dich mehr, als ich je eine andere Frau begehrt habe. Erinnere dich immer daran, hörst du?“
    „Das ist mir egal.“
    Er schenkte ihr einen langen Blick, dann hob er sie hoch und watete an Land, wo er seine süße Last im Schatten der Bäume sanft auf dem warmen Sand ablegte. Als sie gleich darauf seinen muskulösen Körper an ihrem spürte, drohte ihr Herz zu zerspringen. Sehnsüchtig wölbte sie sich ihm entgegen.
    Leo lächelte, stützte sich auf einen Ellenbogen und strich ihr sanft das feuchte Haar aus der Stirn. „Und jetzt werde ich dich küssen, Sweetheart . Und zwar so, wie du schon vor langer Zeit hättest geküsst werden sollen.“
    Flatternd senkten sich ihre Lider, und dann spürte sie Leos Lippen auf ihren. Es war ein sanfter, bedachter Kuss, der ihr Herz anrührte und alle Erwartungen erfüllte, die Anna in ihren ersten Kuss gelegt hatte.
    Doch er löste auch Barrieren in ihrem Innern und rief ein Verlangen wach, das sie noch nie verspürt hatte.
    „Geduld, Sweetheart …“, murmelte Leo heiser an ihrem bebenden Mund.
    „Nein!“
    Er lachte leise und gab nach. Nie hätte Anna gedacht, dass sie so fühlen könnte. Es war wie eine Offenbarung, ein Eintritt in eine fremde Welt, die ihr bisher verborgen geblieben war. Leo schmeckte nach Salz und Meer, und als er sich von ihren Lippen losriss, um sich hingebungsvoll ihrer entblößten Brust zu widmen, glaubte sie vor Überraschung und Wonne zu vergehen.
    Wie hatte sie nur so lange auf derartige Freuden verzichten können?
    „Leo …“, keuchte sie heiser und schaute mit weit offenen Augen in den blauen Himmel über ihnen. Die Sonne versank langsam am Horizont, und immer noch schien niemand sie zu vermissen. Zum ersten Mal war Anna froh darüber.
    „Nicht hier“, sagte er, machte sich frei und führte sie in den Schutz des Unterstands, wo sie sich auf einer dünnen, silbernen Thermodecke niederließen.
    „Worüber amüsierst du dich?“, fragte sie etwas

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