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Gegen jede Vernunft

Gegen jede Vernunft

Titel: Gegen jede Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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eine Menge Liebschaften hatte, sie war nur eine davon. Hier und jetzt gehörte er ihr allein, danach würden sie beide wieder in ihr eigenes Leben eintauchen und alles war vergessen.
    Aber warum dann dieses nagende Gefühl in ihrem Innern, das sich einfach nicht ignorieren ließ?
    „Leo, bitte …“
    Verflucht, wenn sie nicht aufpasste, würde sie schon wieder in Tränen ausbrechen. Aber warum? Vielleicht aus Furcht, ihre Ängste und Zweifel könnten sich unversehens aus der Büchse der Pandora befreien, wohin Anna sie verbannt hatte, und sie erneut heimsuchen?
    „Und du bist dir ganz sicher?“
    ”Ja … Ja, ja, ja …!”
    Der kurze scharfe Schmerz war nichts im Vergleich zu den Wonnen, die folgten. Anna hatte vorher nicht gewusst, was sie erwartete, aber die Sensation, von diesem erfahrenen, atemberaubend attraktiven Mann in ein Reich lustvoller Erotik entführt zu werden, von dem sie bisher keine Ahnung gehabt hatte, kam einer Erleuchtung gleich. Es war unglaublich erregend, ihm so nah zu sein. Das perfekte Zusammenspiel ihrer Körper löste Emotionen in ihr aus, die sie lieber nicht näher analysieren wollte.
    Als sie gemeinsam den Gipfel der Lust erreichten, glaubte Anna vor atemloser Ekstase vergehen zu müssen. Sie fühlte sich wie ein Feuerwerkskörper, der von einer gewaltigen Detonation ins Universum katapultiert wurde und in einem schillernden Sternenregen zur Erde zurückkehrte. Wie durch einen feurigen Nebel nahm sie wahr, dass auch Leo bis ins Innerste erschüttert schien.
    „Das war unglaublich …“, brachte er atemlos hervor, als er schwer und bewegungslos auf ihr lag. „ Du bist unglaublich. Hast du etwa vor, mich umzubringen?“
    Sie hörte das unterdrückte Lachen in seiner rauen Stimme und spürte, wie ihr Herz aufging. „Auf gar keinen Fall!“ So stark wie in diesem Moment hatte Anna sich nie zuvor gefühlt. „Ich bin noch nicht fertig mit dir, Leo Jackson.“
    Das ließ ihn laut auflachen. „Anna Constantinides, du bist wirklich unbezahlbar! Und das ist definitiv das größte Kompliment, das ich je einer Frau gemacht habe.“
    Die Sonne verschwand am Horizont, und Leo machte ein kleines Feuer neben ihrem Unterschlupf, das ihnen Wärme und Licht spendete. Für später hatten sie eine Campingleuchte aus dem Survival-Kit und eingeschweißte Päckchen mit Trockennahrung.
    Inzwischen hatten sie auch wieder ihre Kleidung angezogen, die längst in der Sonne getrocknet war. Anna verzichtete zwar nur ungern auf den animierenden Anblick von Leos nacktem Oberkörper, aber die Abendluft war kühler als erwartet. Fröstelnd zog sie ihren verknitterten Leinenblazer um sich und linste zu Leo hinüber. Der flackernde Feuerschein wirkte wie ein Weichzeichner und milderte die harten Linien in seinem dunklen Gesicht. Jetzt so ruhig neben ihm am Strand zu sitzen, ließ die Vorstellung, dass sie erst vor Kurzem genau hier heißen Sex gehabt hatten, noch absurder und unwirklicher erscheinen als ohnehin.
    Doch eines stand fest. Nach den unglaublichen Ereignissen und Erfahrungen dieses Tages war sie eine völlig andere als noch am Morgen. Ganz sicher war sie immer noch eine pingelige Perfektionistin mit einer ausgeprägten Vorliebe für Strukturen und Regeln. Und – Anna seufzte unterdrückt – die Angst vor der Presse war immer noch da, aber nicht mehr so bedrohlich und essenziell wie bisher.
    Und natürlich war sie immer noch die verlassene Braut, aber eine mit Erfahrung!
    Die Erinnerung an ihr leidenschaftliches Liebesspiel mit einem Meister setzte Annas Körper sofort wieder in Flammen. Nachdem sie Leo eröffnet hatte, dass sie noch lange nicht mit ihm fertig war, ließ er sich nicht lange bitten. Er war zur Seite gerollt und hatte Anna immer noch lachend auf sich gezogen, damit sie die Initiative ergreifen konnte.
    Zunächst etwas scheu, dann mit zunehmender Sicherheit und Leidenschaft erforschte sie seinen prachtvollen Körper, achtete auf seine Reaktionen, wenn sie besonders empfindsame Stellen liebkoste und lächelte triumphierend, als er irgendwann dumpf aufstöhnte, die Augen schloss und den Kopf nach hinten fallen ließ.
    In diesem Moment schaute Leo zu ihr hinüber und sah, dass sie ihn beobachtete. Annas erster Instinkt war, seinem Blick auszuweichen, doch sein Lächeln war so offen und zugewandt, ja, fast zärtlich, dass sie es einfach erwidern musste. Es tat so unglaublich gut, hier mit ihm zusammen zu sein, wo niemand sie beobachtete.
    „Keine Reue?“, fragte er leise.
    „Nein, und

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