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Gegen jede Vernunft

Gegen jede Vernunft

Titel: Gegen jede Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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passiert, wenn du dich zu nah an die Flamme heranwagst?“
    „Lassen wir es doch darauf ankommen …“

6. KAPITEL
    Sie schliefen dicht aneinandergeschmiegt und wachten auf, als sich ein paar vorwitzige Sonnenstrahlen unter ihr Schutzdach stahlen und sie an der Nase kitzelten. Zum Frühstück teilten sie sich ein weiteres Päckchen Trockennahrung. Anschließend positionierte Leo einen Signalspiegel, um regelmäßige Blinkzeichen gen Himmel zu schicken.
    Als sie später schwimmen gingen, ließ sich Anna nach einem erotischen Gerangel im flachen Wasser entspannt auf dem Rücken treiben, schloss die Augen und lächelte. Sie konnte es immer noch nicht fassen, dass sie hier zusammen mit einem Mann, der nicht nur als Liebhaber ein Traum war, sondern sie auch mühelos zum Lachen brachte, splitterfasernackt im Mittelmeer planschte.
    Wer brauchte das königliche Protokoll oder einen Pressetermin auf dem roten Teppich, wenn man das hier hatte?
    Als Krönung des zauberhaften Morgens liebten sie sich voller Leidenschaft im seichten Wasser einer lichtdurchfluteten Grotte und fielen später auf dem warmen Sand erneut in den Schlaf totaler Erschöpfung.
    „Wie lange habe ich geschlafen?“, wollte Anna wissen, als sie erwachte.
    „Nicht lange. Vielleicht eine halbe Stunde.“
    „Glaubst du, man findet uns heute?“ Wohlig streckte Anna die verspannten Glieder, gähnte herzhaft und ertappte sich dabei, dass sie hoffte, ihre Retter würden sich noch Zeit lassen. Dabei sehnte sie sich nach einer heißen Dusche und frischer Kleidung.
    Zusammen mit Leo unter der heißen Dusche …
    „Hoffentlich, aber es besteht auch die Möglichkeit, dass noch niemand einen Alarm ausgelöst hat.“
    „Das glaube ich aber schon, nachdem wir gestern Abend nicht zurückgekehrt sind.“
    Leo hob bezeichnend die Brauen. „Du bist mit mir unterwegs, Anna. Niemand würde überrascht sein, wenn wir etwas länger ausbleiben.“
    „Ah …“ Jetzt verstand sie. Leo Jackson, der berühmt berüchtigte Don Juan, dem keine Frau widerstehen konnte. Natürlich auch sie nicht! Hilfloser Ärger mischte sich in das bisher ungetrübte Wohlgefühl.
    „Vielleicht ist dies ja der perfekte Zeitpunkt, um zu besprechen, wie es mit uns beiden weitergehen soll“, fuhr er fort.
    „Da gibt es nichts zu bereden“, erklärte Anna steif.
    Das ließ ihn stutzen, und er musterte sie aufmerksam. „Gar nichts?“
    „Ach Leo! Versteh doch! Es würde nicht funktionieren.“
    „Warum nicht? Ich bin Single, du bist Single … also?“
    „Ich … ich kann nicht.“
    „Warum?“
    „Es gibt bestimmte Erwartungen …“
    „Mit anderen Worten, ich bin nicht gut genug für dich?“, unterbrach er sie hart.
    „Das habe ich nicht gesagt“, verteidigte sie sich und schützte die Augen vor der immer stärker scheinenden Sonne. Die zunehmende Hitze hatte Leo dazu veranlasst, Hemd und T-Shirt auszuziehen, und Anna konnte sich immer noch nicht sattsehen an dem geschmeidigen Spiel seiner Muskeln unter der bronzefarbenen Haut. Als sie ihren Blick tiefer wandern ließ, blieb er an dem schwarzen Drachen-Tattoo hängen.
    „Wie bist du dazu gekommen?“, fragte sie.
    „Du versuchst vom Thema abzulenken“, warf Leo ihr vor.
    Anna lächelte. „Und, funktioniert es?“
    „Nein, ich will wissen, warum wir uns nicht in Santina oder Amanti treffen und zusammen ausgehen können. Du bist nicht mehr an Prinz Alessandro gebunden und kannst tun und lassen, was du willst.“
    Allein der ungewohnte Gedanke ließ sie schaudern. „Ich brauche Zeit, Leo. Mich plötzlich um hundertachtzig Grad zu drehen und in eine Affäre zu stürzen, kann ich weder meinen Eltern noch dem Könighaus von Santina zumuten. Hast du überhaupt eine Ahnung, was für ein Aufruhr entstehen würde, wenn herauskäme, dass wir beide miteinander geschlafen haben? Und dann auch noch ohne die übliche Kennlern-Phase? Oder planst du, mich zukünftig jeden Abend mit einem züchtigen Kuss auf die Wange vor meiner Haustür abzusetzen?“
    „Du gibst der verdammten Presse und allen anderen viel zu viel Macht über dich, Anna“, warf er ihr grimmig vor und fluchte so heftig, dass sie automatisch errötete. „Häme und Mitleid suchen nach Opfern, und du präsentierst dich ihnen auch noch freiwillig als perfekten Köder!“
    Sein harsches Statement verschlug ihr fast den Atem. „Mein Ruf …“
    „Der ist längst ruiniert“, unterbrach er sie brutal. „Du hast eine Nacht mit mir allein auf einer einsamen Insel verbracht. Sobald

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