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Gegen Vaters Willen

Gegen Vaters Willen

Titel: Gegen Vaters Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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blonden Locken wurden von einem breiten, knallroten Haarband im Zaum gehalten, der farblich auf ihren Lippenstift abgestimmt zu sein schien. Sie trug trotz der Eiseskälte ihr Cheerleader-Kostüm und entblößte eine Reihe blendend weißer Zähne, als sie Leon anstrahlte.
    „Kommst du mit Tanzen?”, fragte sie laut.
    Ryan beobachtete aufmerksam, wie Leon ihre Hand nahm und mit ihr in der tanzenden, singenden und grölenden Masse verschwand. Er war nicht wirklich eifersüchtig, wusste er doch, dass Leon nur ihn wollte, es aber nicht zugeben konnte. Dennoch suchten seine Augen die Tanzfläche ab. Dort war er, mit Julie, die sich ihm regelrecht an den Hals warf.
    „Alles okay?”, fragte Michelle.
    „Jaah! Mir passt nur nicht, dass Julie Leon so allmählich besteigt”, knurrte Ryan, ohne den Blick von dem Paar auf der Tanzfläche zu nehmen.
    Michelle folgte diesem und begann zu lachen. „Keine Sorge. Er kann ja doch nichts mit ihr anfangen. Das weißt du so gut wie ich.”
    Ryan riss sich nur mit Mühe los und konzentrierte sich auf seine Freundin, überlegte kurz und entschied, dass dies der richtige Zeitpunkt sei, um ihr von den Ereignissen in der Weihnachtsnacht zu erzählen. Bei der Erinnerung leuchteten seine Augen und gemeinsam kamen sie zu der Erkenntnis, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis Leon den Kampf gegen sich selbst endlich verlieren würde.
    „Soll ich ihn da rausholen?”, fragte Michelle, die sah, wie sehr Ryan der Anblick des Pärchens quälte.
    „Kannst es ja versuchen, nur ob er es will, wage ich zu bezweifeln, da er ja nicht entführt wurde. Er ist freiwillig mitgegangen.” Ryan konnte und wollte die Enttäuschung in seinen Worten nicht verstecken. Nicht vor Mic, die würde ihn sowieso sofort durchschauen.
    „Egal, mir ist jetzt danach, mit Leon zu tanzen. Und da der Song gerade zu Ende ist und Julie… oh Mann, die zieht ihn doch glatt zu ihren Freunden. Soweit kommt es noch. Nicht mit unserem Leon!” Michelle sprang auf, schlängelte sich durch die Massen und griff nach Leons Hand. „Tanzt du jetzt mit mir?”, rief sie ihm zu.
    Dankbar ließ sich Leon mitziehen, denn die Vorstellung, sich in einer Traube kichernder und ihn anhimmelnder Mädchen wieder zu finden, hatte ihm richtig Angst gemacht.
    Julie jedoch war gar nicht begeistert. Sie warf Michelle wütende Blicke zu, die Leon amüsiert auflachen ließen.
    Ryan, der Michelles Befreiungsaktion erleichtert beobachtet hatte, stellte seinen alkoholfreien Cocktail auf den Tresen und ließ sich von dem Hocker rutschen. Er konnte zwar nicht tanzen, doch das war ihm jetzt egal. Er drängte sich zu Mic und Leon durch, die ihn mit offenen Armen empfingen.
    „Warst du eifersüchtig?”, fragte Leon frech.
    „Jaah! Ich darf das aber auch.”
    Leon lächelte nur. „Musst du nicht sein”, sagte er schließlich.
    „Dann gib mir keinen Grund dafür. Wir wissen beide, an welche Seite du gehörst.”
    Leon schwieg, schaute ihn nur durchdringend an, während beide mit Michelle tanzten.
    Weder Ryan noch Leon oder Michelle konnten sagen, wann genau sich die Party auf den Parkplatz verlagert hatte. Vielleicht lag es daran, dass es im Club einfach zu voll war. Die Musik war auch auf dem Parkplatz laut genug. Irgendwer hatte noch mehrere Flaschen Bier im Auto mitgebracht, von denen Ryan und Leon auch schon jeder drei getrunken hatten.
    Wenige Minuten vor Zwölf tauchte Michelle mit einer Flasche Sekt auf. „Ich kriege den Scheiß Korken nicht raus!”, schrie sie. Man sah deutlich, dass sie schon einiges getrunken hatte.
    Ryan, der mit Leon lachend auf einer Bank saß, nahm ihr die Flasche aus der Hand, ließ den Korken knallen, der durch die Dunkelheit flog und verschwand. Schnell trank er einen Schluck ab und reichte die Flasche an Michelle weiter. Nach und nach tauchten Lauren, Dakota, Rick und die anderen auf. Auch sie hatten Bier und Sekt in den Händen und wirkten bereits genauso angetrunken wie die drei Freunde. Um Zwölf saß Dakota, wie immer sie da hingekommen war, auf Leons Schoß und sie zählten die letzten Sekunden laut mit.
    „Happy New Year!”, schrien sie im Chor, und als über ihnen die ersten Raketen am Himmel knallten, hatte Leon Dakota an sich gezogen und heftig geküsst.
    Ryan, der Michelle auf dem Schoß hatte, bekam es erst gar nicht mit, da er Michelle ein frohes, neues Jahr wünschte und sie dann ebenfalls küsste, doch lange nicht so intensiv, wie es Leon tat. Etwas irritiert starrte Ryan ihn an.
    „Hey, Dakota,

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