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Gegen Vaters Willen

Gegen Vaters Willen

Titel: Gegen Vaters Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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wissen wollte. Sie hatte sich über ihn gebeugt, ihre Hände tiefer gleiten lassen und ihm ein tiefes Stöhnen entlocken können.
    Obwohl es auch beim zweiten Mal noch etwas wehgetan hatte, spürte sie den Orgasmus, der wie eine gigantische Welle auf sie eingebrochen war.
    Nur wenige Meter Luftlinie entfernt, lag Leon noch immer wach in seinem Bett. Immer wieder schossen ihm Ryan und Michelle durch den Kopf, die jetzt in einem Bett liegen würden; sie an ihn gekuschelt, dort, wo eigentlich sein Platz war. Er konnte es nicht verhindern. Die Eifersucht brach über ihn herein wie eine Schneelawine und begrub ihn gnadenlos unter sich, nahm ihm kurzzeitig die Luft zum atmen. Er hatte einfach keinen Elan, sich darunter vorzukämpfen und zu akzeptieren, dass Ryan im Grunde tun und lassen konnte, was er wollte. Sie waren nicht zusammen. Er musste Leon keine Rechenschaft ablegen und dass er es getan hatte, zeugte davon, dass Ryan ihm vertraute. Und dennoch fiel es ihm schwer, die Tatsache, dass Ryan Michelle lediglich einen Gefallen tat, hinzunehmen und nicht weiter darüber nachzudenken. Am Nachmittag hatte er noch zu Ryan gesagt, dass ihn der Gedanke an die beiden ziemlich erregte, doch jetzt tat er nur weh, und er betete, dass die Nacht bald zu Ende sei.
    Irgendwann gab er es auf. Er stand auf, zog sich an und verließ leise das Haus, atmete tief die kalte Nachtluft ein, wo er gedankenversunken die Straßen entlang lief. Irgendwie wollte sich sein Kopf nicht leeren, die Bilder wollten einfach nicht verschwinden. Bilder von Ryans wunderbaren, rauen aber sanften Händen auf Michelles Körper, und unwillkürlich stellte er sich vor, wie sie stattdessen ihn berührten.
    „Hey, Leon!”
    Verwirrt blieb er stehen. Er hatte keine Ahnung, wo er war, doch noch mehr verwirrte es ihn, Kiron und Rick zu sehen, die in der Einfahrt eines Hauses standen und ihm zuwinkten.
    „Was macht ihr hier?”, fragte er und lief die Einfahrt hoch.
    „Wir kommen gerade aus dem Delaware . Irgendwie ist uns nicht nach schlafen. Und du?”
    Er erklärte ihnen, dass er nicht hatte schlafen können, und die beiden Jungs boten ihm ein Bier an, welches er gern annahm. Er nahm Kiron die Flasche ab und öffnete sie mit seinem Feuerzeug. Dann lehnte er sich lässig gegen den Kleinwagen, der in der Einfahrt stand.
    „Bist du jetzt die ganze Nacht durch die Gegend gerannt?”
    „Nein, ich habe bis eben noch im Bett gelegen, aber konnte einfach nicht schlafen. Mir gehen zu viele Dinge im Kopf rum.” Leon trank einen Schluck und war sich der musternden Blicke seiner Freunde nicht bewusst. Kurz schwiegen sie, dann lächelte Leon und fragte völlig unerwartet: „Wisst ihr, worauf ich jetzt Lust habe?”
    Seine Freunde zogen fragend die Augenbrauen hoch.
    „Kino! Ich würde jetzt gern ins Kino gehen!”, sagte er mit ernster Miene.
    „Kino?” Rick sah auf seine Uhr. „Es ist nach vier! Da hast du verdammt schlechte Karten!”
    „Ja, ich weiß”, sagte Leon und fügte im Stillen ‘Hoffentlich nur dabei’ hinzu.
    „Würdest du denn allein gehen wollen?”, fragte Kiron frech.
    Leon setzte die Flasche an und grinste. „Keine Ahnung.”
    „Nimm doch Ryan mit”, sagte Rick plötzlich.
    Leon verschluckte sich an seinem Bier und hustend drehte er sich kurz von den beiden weg. „Wie kommt ihr auf Ryan?”
    „Oh, komm schon! Wir sind nicht blind!”, lachte Kiron.
    „Okay, ähm … wer ist wir? Und was meint ihr?”
    „ Wir sind Lauren, Dakota, Charlie, Robin und wir beide. Erzähl uns nicht, dass nichts zwischen euch läuft. Ihr flirtet, und diese Blicke, die ihr euch zuwerft, und naja, es ist einfach euer Umgang miteinander. Ryan bekommt jedes Mal leuchtende Augen, wenn du auftauchst.”
    Leon schwieg, ein kleines Lächeln umspielte seine Mundwinkel, und er wandte sich erneut ab.
    „Wir kennen Ryan schon ein paar Jahre. So war er vorher nicht. Ich meine, er ist mir jetzt noch lieber als vorher. Irgendwie war er immer etwas abweisend und aggressiv, aber seid du da bist, ist er richtig aufgedreht und fröhlich.”
    „Wir sind einfach Freunde!”, sagte Leon und wusste selber nur zu gut, wie abgedroschen, unglaubwürdig und falsch sich seine Worte anhörten.
    „Und wer soll dir das glauben? Ihr seid mehr als Freunde! Ryan ist total verknallt in dich!”, platzte Rick schließlich heraus.
    Leon zuckte ein wenig zusammen, wie er es immer tat, wenn ihm diese Tatsache entgegengeschleudert wurde. „Wenn ihr meint. Einbildung ist bekanntlich auch eine

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