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Gegen Vaters Willen

Gegen Vaters Willen

Titel: Gegen Vaters Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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steht und von Jessy angemacht wird. Findest du das gut? Nein! Also unternimm was dagegen! Du bist schwul, es ist so! Das ist die Realität!
    Julie sah ihn fragend an, denn Leon war sich seiner durchdringenden Blicke gar nicht bewusst. „Gefällt dir, was du siehst?”, fragte sie den Blick völlig falsch deutend und glitt mit ihren Fingerspitzen über seine Arme.
    Leon lächelte nur und nickte dann. „Klar, du bist niedlich”, sagte er lässig mit einem Schulterzucken.
    „Danke …”, hauchte sie ihm zu.
    Leon wich ein Stück zurück. „Also ich geh jetzt schwimmen. Kommst du mit, oder ist es dir doch zu kalt?”, fragte er.
    „Ich komme mit!”
    Leon nickte knapp und stürzte sich in die Wellen.
    Julie, im ersten Moment etwas unschlüssig, denn ihr war wirklich verdammt kalt, tauchte unter und folgte ihm schließlich in der leisen Hoffnung, dass ihr wärmer werden würde, wenn sie sich bewegte. Doch um nichts in der Welt wollte sie sich von ihm trennen, jetzt, wo mal nicht seine Freunde um ihn herum waren. Sie war allein mit Leon, einem der heißesten Typen, die Mountain Creek zu bieten hatte. Da nahm sie es auch in Kauf, zu frieren.
    Jessy hatte sich an Ryan herangepirscht und saß nun neben ihm im Sand. „Warum gehst du nicht schwimmen?”
    „Weiß nicht. Ich glaube, so wie die beiden zittern, ist es mir einfach zu kalt.”
    Er musterte sie kurz von der Seite, beobachtete dann Leon, der eben wieder aufgetaucht war und sich die dunkelblonden Haare aus der Stirn strich. Es war ein unbeschreiblich schönes Bild, welches ihm sein Freund bot und einmal mehr war sich Ryan bewusst, wie sehr er ihn liebte. Alles an ihm; sein Lächeln, seinen frechen Blick, seine Strubbelfrisur, als wäre er gerade erst aus dem Bett geklettert, seine strahlend blauen Augen. Gott, er liebte dieses Blau. Es war wie in den Bildbänden, die sein Großvater früher immer mit ihm angesehen hatte; Bilder von tiefblauen Gebirgsseen, in denen sich der Himmel gespiegelt hatte. Er konnte darin versinken, alles vergessen, was in seinem Leben nicht so war, wie es sein sollte. Wenn er Leon in die Augen blickte, vergaß er einfach alles. Dazu kam noch ein richtig durchtrainierter Körper, bei dem man einfach schwach werden musste. Er konnte es Julie nicht einmal verübeln, dass sie sich so in Leon verguckt hatte. Er war einfach unglaublich in seiner ganzen Art. Nie hatte Ryan einen Menschen getroffen, der so absolut selbstlos war, der sich für seine Familie und seine Freunde ins Feuer warf. Er dankte Gott dafür, dass Leon ihm über den Weg gelaufen war. Auch wenn er eigentlich nicht an Gott glaubte, musste ihre Begegnung so etwas wie eine göttliche Fügung gewesen sein. Hätte Leon nicht seinen Spind genau neben seinem, wer weiß, ob sie sich dann je so nahe gekommen wären. Es war …
    Jessys helle Stimme holte ihn zurück in die Gegenwart. Er hatte gar nicht gemerkt, dass er völlig gedankenversunken aufs Wasser gestarrt hatte.
    „Bist du noch auf dieser Erde, Ryan?”
    Er sah das Mädchen mit großen Augen an. „Ja ... ähm, Sorry. Ich musste nur gerade an etwas denken.”
    „Und an was?”, fragte sie mit verführerischer Stimme.
    „Nicht so wichtig. Ich schätze, Julie ist gleich erfroren. Vielleicht solltest du deiner Freundin schon mal ein Handtuch holen. Ich glaube, die beiden kommen zurück.”
    Und tatsächlich. Leon tauchte noch ein letztes Mal unter, dann kam er an den Strand zurück; hinter ihm hartnäckig Julie, die am ganzen Leib zitterte.
    „Ich bin gleich zurück!”, sagte sie und rannte zu ihren Freundinnen.
    Leon griff nach seinem Handtuch, trocknete sich das Gesicht ab und sah zu Ryan hinunter. „Ist auf deinem Handtuch noch Platz?”, fragte er grinsend.
    „Klar, für dich immer.” Er rutschte ein Stück beiseite und Leon setzte sich neben ihn.
    Einen Moment schwiegen sie, dann legte Leon seinen Kopf auf die Arme, die er auf den angezogenen Knien verschränkt hatte und blickte zu seinem Freund. Da ihn die Sonne blendete, kniff er die Augen etwas zusammen.
    „Du solltest dir eine Sonnenbrille aufsetzen”, bemerkte Ryan nebenbei.
    „Ja, vermutlich sollte ich das. Nur dann müsste ich aufstehen, und ich befürchte, dass Jessy dann hier sitzt, wenn ich zurückkomme.”
    „Ja, allerdings würde es mich nicht wundern, wenn sie dich gleich beiseite schupst. Sie saß eben schon fast auf meinem Schoß.” Ryan lachte leise auf.
    „Ich weiß. Ich hab’s gesehen.” Leon sah wieder aufs Wasser und legte sich dann

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