Gegen Vaters Willen
einfach.”
„Hast du gar keinen Kontakt mehr?”, fragte Ryan.
„Doch. Per Mail und mit Bill telefoniere ich auch ab und zu, aber es ist nicht einfach.” Leon wischte sich über die Wange und zog so Ryans volle Aufmerksamkeit auf sich.
„Hey, weinst du?”, fragte er sanft.
Leon schüttelte nur hektisch mit dem Kopf.
„Doch, tust du. Sieh mich an, Leon!”, bat Ryan leise, aber bestimmt.
Er wandte ihm den Kopf zu und kleine Tränen glitzerten im Mondlicht.
Sofort schlang Ryan seine Arme um ihn und drückte ihn in den Sand. Zärtlich küsste er die Tränen von Leons Wangen, bis sich ihre Lippen fanden und zu einem sanften Kuss verschmolzen.
Leon öffnete den Mund, spürte Ryans Zunge an seiner und zog ihn näher an sich. Seine Hände streichelten seinen Nacken, bis sie sich in die kurzen Haare wühlten.
Fordernd glitten Ryans Hände an Leons Hüfte hinunter, auf seinen Hintern, den er streichelte, dann spürte er, wie Leons Bein sich um ihn schlang.
Wann immer sie sich so nahe waren, verfielen sie einer Leidenschaft, die sie alles kostete; Gedanken glitten dahin, der Verstand schaltete sich gänzlich ab und nichts war mehr vorhanden, außer der andere und die gierigen Berührungen. Über ihnen war nur der sternenbehangene Himmel, das leise Rauschen der Wellen war zu hören, und das weit entfernte Gelächter von Menschen, die ihnen in diesem Moment nicht unwichtiger hätten sein können. Atemlos lösten sie sich von einander, blickten sich in die Augen und seufzten leise.
„Du machst mich ganz verrückt, weißt du das?”, flüsterte Ryan.
„Tut mir leid!”
„Ist okay. Bei dir lass ich es durchgehen.”
Leon lächelte, sein Blick huschte zwischen Ryans Lippen und seinen Augen hin und her. Er war unfähig, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, außer dem einen. „Küss mich …”, hauchte er.
Als sie am nächsten Tag ins Wohnzimmer kamen, wuselten die Mädchen schon durchs Haus.
„Was ist denn hier ausgebrochen?”, fragte Leon und rieb sich verschlafen die Augen.
Michelle hielt inne und sah lächelnd zu den Jungs rüber. „Oh, guten Morgen. Habt ihr ausgeschlafen?”
„Ja … naja, wie mans nimmt. Bei dem Krach kann ja keiner schlafen!”, murrte Leon, denn die Musik war sehr laut.
„Tut mir leid. Wir räumen nur auf. Es ist unglaublich. Wir sind noch keine vierundzwanzig Stunden hier, und es sieht trotzdem aus wie im Saustall!”, erklärte sie und warf Ryan zwinkernd sein Handtuch entgegen, welches er gestern auf eines der Stühle geworfen hatte.
Geschickt fing er es auf. „Nein, sieht es nicht. Glaube mir, ich weiß es!”, grinste er, hing das Handtuch demonstrativ wieder über eine Stuhllehne und ging in die Küche. Er goss in zwei Tassen Kaffee; die Mädchen hatten schon welchen, dann setzten sie sich zum Frühstück auf die Terrasse. Ryan wusste nicht, wann er sich das letzte Mal so wohl gefühlt hat. Nichts war da, was ihn jetzt stören konnte, niemand wollte etwas von ihm, und er konnte seine ganze Aufmerksamkeit den zwei Menschen widmen, die er am liebsten hatte.
„Hey, Leute!” Justin kam den Strand entlang.
„Guten Morgen!”, rief Lauren, die anderen hoben nur die Hand.
„Ryan, Leon, ich muss euch mal was fragen.”
Die Jungs sagten nichts - Leon trank gerade einen Schluck Kaffee und Ryan hatte den Mund voll Brötchen - sahen ihn nur neugierig an.
„Ben und seine blöden Freunde haben Paul, Derek und mich zum Volleyball herausgefordert. Sie meinen, dass sie besser wären als ich.”
Ryan lachte laut und bemerkte dann Leons fragendes Gesicht. „Justin hat sechs Jahre Volleyball als Leistungssport betrieben. Niemand ist besser. Er spielt nur nicht mehr, weil er nach zwei Operationen Probleme mit den Knien hat.”
Justin nickte bestätigend.
„Helft ihr uns?”
Ryan und Leon sahen sich kurz an, nickten dann und versprachen, um vier Uhr unten am Strand zu sein. Justin lächelte dankbar und teilte den Freunden dann noch mit, dass anschließend ein Lagerfeuer mit Barbecue geplant war, worauf auf der Terrasse alle in Jubel ausbrachen.
Als Justin weitergegangen war, starrten Ryan und Leon auf ihre Teller.
„Schatz, wann hast du das letzte Mal Volleyball gespielt?”, fragte Leon leise.
„Ich weiß nicht. Letztes Jahr im Sportunterricht, oder so. Und du?”
„Vor zwei Jahren…”
Verzweifelt sahen sie sich an. Das konnte ja lustig werden.
Sie schonten sich bis zum Nachmittag. Von den Mädchen gänzlich umsorgt, brauchten sie die Terrasse nur
Weitere Kostenlose Bücher