Gegen Vaters Willen
sich hastig ab und zog sich die geborgten, schwarzen Shorts an.
„Hey, ich wollte dir noch was sagen”, setzte Ryan an.
„Was?”, kam es gedämpft aus der Duschkabine.
Leon hatte ihn offensichtlich nicht verstanden. „Ich wollte mich noch bei dir bedanken!”, sagte er lauter.
Die Schiebetür öffnete sich ein Stück und Leon steckte seinen Kopf heraus. Er wischte sich das Wasser aus dem Gesicht. „Wofür?”
„Naja, für den Abend, für die Nacht, für das Geschenk”, zählte Ryan auf.
„Ach, Snoopy, du musst dich nicht bedanken”, grinste Leon, wurde aber schnell ernst. „Nein, musst du wirklich nicht. Hab ich gern gemacht und ehrlich gesagt, war das die geilste Nacht seit langem! Das müssen wir auf jeden Fall wiederholen!”
„Ja. Werden wir!” Ryan lächelte ihn an und wandte sich um.
Leon legte den Kopf schief und konnte es sich nicht verkneifen, Ryan von oben bis unten kurz zu betrachten, bevor er die Schiebetür schloss und das Wasser über sein Gesicht laufen ließ.
Nachdem Ryan mit Zähneputzen fertig war, zog er sich die Jeans an und schlüpfte in das weiße T-Shirt.
„Passt alles?”, fragte Leon, der das Wasser abgestellt hatte und nun mit einem ähnlichen Handtuch um den Hüften aus der Dusche kam.
„Ja, du hattest recht. Ich schätze, wir haben die gleiche Größe.” Ryan sah an sich runter, auf die perfekt sitzende Jeans und dem weißen T-Shirt, welches sich eng an seine Muskeln schmiegte. „Ich denke, ich werde die Sachen bei mir behalten. Falls mal die Situation eintrifft, dass du bei uns schläfst, hast du gleich Wechselsachen da.”
Ryan zwinkerte Leon zu und verließ das Badezimmer.
Leon blieb zurück und setzte sich auf die niedrige Holzbank, die in dem großen Badezimmer stand, und fuhr sich mit den Händen durch die nassen Haare, während sein Blick auf der Tür ruhte, durch die Ryan eben gegangen war.
„Scheiße, was machst du mit mir?”, flüsterte er. Er zog sich an, putzte die Zähne und starrte in den Spiegel, auf dem sich feine Wasserlinien gebildet hatten. Verzweifelt seufzte er, strubbelte durch die kurzen Haare und verließ das Badezimmer.
„Da bist du ja endlich!”, sagte seine Mutter ein wenig vorwurfsvoll, als er immer noch nachdenklich die Treppe hinunterging.
„Tut mir leid”, murmelte er, und sein Blick huschte zu Ryan, der neben Steph saß, die ihn einfach nur selig anstarrte.
„Na los, setz dich”, forderte Maggie ihren Sohn auf. „Bevor wir essen, bekommt Ryan noch sein Geschenk.” Sie holte ein kleines Päckchen aus dem Schrank und gab es ihm.
Ryan lächelte verlegen und wickelte es aus.
Nun war Leon nicht mehr zu halten. Vergessen waren augenblicklich die verqueren Gedanken, die ihn eben noch so aus dem Gleichgewicht gebracht hatten. Er lachte laut und stand auf, sonst hätte er sämtliche Gläser auf dem Tisch umgeworfen.
Ryan hielt sich, ebenfalls lachend, sein Geschenk vors Gesicht. Der dunkelblaue Snoopy-Pyjama war einfach zu witzig. Er wurde knallrot und warf einen amüsierten Blick zu Leon, der sich am Stuhl festhalten musste.
„Oh, Mum! Das ist echt zu geil!”, presste er mühsam hervor.
„Nun bekomm dich mal wieder ein, Blake!”, grinste Ryan und stand auf. Er musste den Pyjama einfach auspacken. Er war aus Satin und mit vielen kleinen Snoopys bedruckt.
„In England wirst du für so was in der Schule verprügelt!”, lachte Leon und atmete tief durch, um sich halbwegs wieder zu beruhigen, denn seine Mutter sah ihn kopfschüttelnd an.
„Ich schätze, das ist hier nicht anders. Also, Andy, kein Wort zu irgendwem!”, grinste Ryan.
„Naja, mit Prügeleien kennst du dich doch aus, also wovor hast du Angst?”, fragte Andy und funkelte Ryan wütend an.
Leon wurde schlagartig ernst, dann zuckte ein kleines Lächeln um seine Mundwinkel. „Was meinst du?”, wollte er von seinem Bruder wissen, der den anderen mit zusammengekniffenen Augen fixierte.
Ryan erwiderte den Blick gelassen.
„Oh, dein kleiner Bruder hat in der Schule so dies und das über Ryan gehört”, mischte sich Maggie ein.
Leon setzte sich neben Ryan und betrachtete wartend seinen Bruder.
„Was hast du gehört, Andy? Hast du von der Prügelei gehört, die in der Eishalle stattgefunden hat?”
Andy nickte.
„Und von der in der Turnhalle?”
Wieder nickte Andy.
„Und von der in der Cafeteria?”
„Ja, also stimmt es. Siehst du, Mum! Der ist doch gestört!”, rief Andy und sah von seiner Mutter zu seinem Vater.
„Hey, pass auf, was du
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