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Gegen Vaters Willen

Gegen Vaters Willen

Titel: Gegen Vaters Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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war ätzend!”
    „Tut mir leid”, murmelte Leon.
    „Mir auch”, stimmte Ryan zu, wandte sich dann aber an Leon. „Du willst also mit deinen Geschwistern los. Versteh ich deine Frage richtig, dass du überlegst, dich auch zu verkleiden?”
    „Ehrlich gesagt, ja. Seht mal, in England ist Halloween nicht sehr verbreitet. Es gibt natürlich ein paar Kinder, die losgehen und Süßigkeiten sammeln, doch im Grunde verstehts keiner. Ich fand das immer richtig schade. Mir ist schon klar, dass ich zu alt bin, um an Türen zu klingeln, aber naja, den Rest …”, murmelte er, schaute an seinen Freunden vorbei und wurde tatsächlich wieder einmal rot, was Ryan sofort mit ‚niedlich’ kommentierte.
    „Ich finde das klasse. Wenn wir schon mit drei Gartenzwergen losgehen, dann sollten wir uns auch verkleiden”, unterstützte Michelle Leons Idee.
    „Oh bitte, tut mir das nicht an”, jammerte Ryan leise auf. „Sind wir dafür nicht zu alt?”
    „Ach was. Außerdem startet im Delaware eine Party, und da ist Kostümpflicht!”, meinte Leon.
    „Jaah, ein Grund für mich, nicht da hinzugehen.”
    „Oh komm schon, McCoy! Sei nicht so eine Spaßbremse.”
    „Bin ich gar nicht …”, setzte Ryan an, doch Michelle, die aufgestanden war, klopfte ihm auf die Schulter, teilte ihm kurzerhand mit, dass er überstimmt sei und jegliches Jammern zwecklos und verschwand dann zum Unterricht.
    Ryan und Leon schauten sich an, wobei Leon frech grinste und Ryan das Gesicht verzog, als würde man von ihm verlangen, vor der gesamten Schule zu singen.
    „Tja, die Macht der Frauenstimme hat gesprochen. Wir haben Sport, Snoopy!”
    „Ach, echt? Hey, warte mal. Ich hab keine Lust. Wollen wir nicht lieber etwas anderes machen?”
    „Was denn?”
    „Keine Ahnung. Ich könnte jetzt ein Eis vertragen!” Ryan sah Leon fast ein wenig trotzig an. Wenn er sich schon nicht vor dem Verkleiden drücken konnte, dann wollte er wenigstens jetzt seinen Willen durchsetzen.
    „Ein Eis?”
    „Ja, lass uns zum Diner fahren!”
    Leon gab sich geschlagen, also verließen sie die Schule und fuhren mit dem Motorrad zum Ortsausgang. Im Diner aßen sie Eis und redeten, bis Ryan los musste.
    „Okay, dann werde ich mir jetzt mal den Kopf darüber zerbrechen, als was ich mich verkleiden werde”, sagte Ryan, als er seinen Helm aufsetzte und seine Hände, wie gewohnt, auf Leons Hüften legte. Auch schob er seine Finger noch immer durch die Gürtelschlaufen.
    „Ich bin gespannt, Snoopy. Aber lass mal, ich muss auch überlegen, aber vielleicht hat meine Mum eine Idee.”
    Ryan grinste frech. Er liebte es, wenn Leon ihn Snoopy nannte.
    Am Abend setzte Ryan sich zu seiner Mutter in die Küche. „Mum, was hältst du davon, wenn wir uns dieses Jahr an Halloween davon machen?”
    „Was hast du denn vor?”, fragte sie unsicher.
    Ryan lachte und erzählte ihr von der Abendplanung, zu der sie begeistert zustimmte.
    Ryan jedoch überlegte laut, als was er sich denn nun verkleiden sollte.
    „Es gibt doch nur eine Variante, die bei dir in Frage kommt”, lächelte sie, und als ihr Sohn fragend den Kopf hob, fügte sie hinzu: „Ein Cowboy.”
    Ryan hob die Augenbrauen. „Oh, wie spannend!”
    „Man muss es nur spannend machen.” Sie musterte ihren Sohn kurz und stand dann auf. „Komm mit!”
    Sie gingen die Treppen hinauf, bis zum Dachboden.
    „Ich habe hier vor einigen Tagen mal aufgeräumt und ausgemistet. Dabei habe ich etwas gefunden, was du vielleicht gebrauchen kannst.”
    Mrs. McCoy zog einen alten, zerkratzten und fleckig aussehenden Ledermantel hervor. Ryan starrte ihn mit einem Grinsen im Gesicht an.
    „Mum, wo hast du den her?”
    „Er gehörte deinem Großvater. Kannst du dich nicht mehr erinnern?”
    Ryan nahm den Mantel in die Hand und zog ihn kurzerhand über. Er passte wie angegossen. Und mit einem Mal konnte er sich auch wieder erinnern. „Ja, er saß in diesem Mantel immer auf der Bank unter meinem Fenster und hat Pfeife geraucht”, lächelte er.
    „Ja, stimmt. Warte, ich habe noch etwas von ihm gefunden.” Sie öffnete eine Kiste und zog einen schwarzen, schmutzigen Cowboyhut hervor, den sie Ryan auf den Kopf setzte. „Perfekt. Den Rest hast du. Sogar Cowboystiefel. Ich säubere den Mantel und den Hut noch etwas.”
    „Ja, aber nicht komplett. Es ist klasse, wenn alles abgetragen wirkt.”
    Ryan war zufrieden und drei Tage später stand er am späten Nachmittag in seinem Zimmer. Er zog alte Jeans an, stieg in die Stiefel, knöpfte das

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