Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gegen Vaters Willen

Gegen Vaters Willen

Titel: Gegen Vaters Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
Vom Netzwerk:
schluckte. Unweigerlich sah er Bilder vor seinem inneren Auge, die er nicht unterdrücken konnte. Bilder von Ryan, der mit nacktem Oberkörper auf den Ball einschlug. Schweiß, der seinen Rücken hinunterrann, so wie im Sommer, an seinem Geburtstag. Er atmete tief durch, fuhr sich mit den Fingern durch die Haare und rieb sich die Augen.
    Ryan bemerkte all das nicht. Er stand vor dem Holzhaufen und nickte zufrieden.
    „Ich denke, wir können morgen ein schönes Lagerfeuer aufbauen.”
    „Ja, sollte reichen. Mir fällt gerade ein, dass mein Vater seine Gitarre mitbringen könnte. Würde passen, oder?”, schlug Leon unerwartet vor.
    „Taylor kann Gitarre spielen?”, fragte Ryan verblüfft.
    „Ja, richtig gut. Er hat uns früher immer Schlaflieder vorgesungen und dabei auf der Gitarre gespielt. Ich werde ihn nachher anrufen.”
    „Cool, das wäre toll. Dann könnten wir um das Feuer herum Strohballen und Decken legen. Mann, das wird richtig kuschelig. Aber davon verraten wir meiner Mum nichts. Das wird eine schöne Überraschung.” Ryan überlegte kurz. „Los, komm mit.”
    Leon folgte ihm aus dem Schuppen und Ryan fragte ihn über die Schulter hinweg, ob er es sich zutraute, ohne Sattel zu reiten.
    Leon zögerte kurz, nickte dann jedoch.
    „Ja, ich denke schon. Mehr als runterfallen kann ich ja nicht.”
    „Du fällst nicht. Du bist ein guter Reiter”, sagte Ryan lächelnd.
    Leon, der sich über dieses Kompliment sichtlich freute, lächelte dankbar, bevor er sich erkundigte, wo es denn hingehen sollte.
    „Abwarten. Obwohl, lass uns doch lieber mit dem Auto fahren. Ich habe eine Idee!” Ryan holte einen Spaten und eine Harke und Leon stieg ins Auto. Die Geräte legte Ryan auf die Ladefläche und sprang dann ebenfalls darauf. „Fahr Richtung Westweide. Aber du musst vorher auf einen kleinen Weg abbiegen. Ich sag dir dann Bescheid”, wies er Leon an, bevor dieser in den Wagen stieg.
    Leon fuhr los und hielt sich an Ryans Anweisungen. Er bog ab, blieb aber dann plötzlich stehen. „Hey, Snoopy, bist du schon mal gefahren?”, rief er, da Ryan sich immer noch auf der Ladefläche befand.
    „Früher mal. Mein Großvater hat mich fahren lassen. Warum?”
    „Los, komm her!” Leon stieg aus, sah zu, wie Ryan langsam auf ihn zukam.
    „Du fährst!”
    Ryan starrte seinen Freund an, als habe dieser gerade völlig den Verstand verloren.
    „Ich kann nicht fahren.”
    „Dann musst du es lernen.”
    Nervös setzte sich Ryan hinter das Steuer.
    Leon nahm auf dem Beifahrersitz Platz, nahm ganz nebenbei die Kupplung raus und löste die Handbremse, die er gewöhnlich immer anzog, wenn er anhielt.
    „Okay, Schlüssel rein, umdrehen, Kupplung treten, Gang einlegen und Fuß von der Kupplung nehmen und gleichzeitig vorsichtig Gas geben.”
    „Hey, langsamer”, rief Ryan, da Leon die Anweisungen in einem Atemzug runtergerasselt hatte.
    „Sorry. Also, Schlüssel ins Schloss. Umdrehen. Kupplung treten. Das Pedal links … und … warte, den Gang lege ich ein.”
    Ryan machte alles, was Leon gesagt hatte und wartete, bis der den ersten Gang eingelegt hatte.
    „So, und nun Kupplung langsam loslassen und ebenso behutsam Gas geben, aber vorsichtig. Tritt da jetzt nicht voll drauf.”
    Ryan brauchte drei Anläufe. Ständig starb der Motor ab. Dann endlich, nach dem vierten Versuch, fuhr das Auto los. „Okay, wie fährt der jetzt schneller?”
    „Ganz einfach. Fuß vom Gas und Kupplung treten… anderen Fuß, Snoopy, du hast zwei davon”, lachte Leon auf. „Und du solltest nach vorn sehen.”
    „Wie denn? Ich sortiere gerade meine Füße. Okay, kann losgehen.”
    Ryan nahm den Fuß vom Gas, und trat mit dem anderen auf die Kupplung, während Leon den zweiten Gang einlegte.
    „So, Kupplung weg und langsam Gas geben!”
    Das Auto machte einen Satz nach vorn, als Ryan das Gaspedal durchtrat.
    „Oh … hallo! Mit Gefühl”, rief Leon erschrocken und zog es vor, sich anzuschnallen.
    Nun fuhren sie etwas schneller.
    „So, wir müssen da vorn rum”, zeigte Ryan aus der Windschutzscheibe auf eine kleine Kurve.
    „Na, dann bieg ab. Dafür hast du das Lenkrad.”
    Ryan drehte das Lenkrad hektisch nach rechts, wobei sie etwas vom Weg abkamen und er sich krampfhaft das Lachen verkneifen musste. „Ähm ... da steht ein Baum.”
    „Dann fahr drum herum.”
    „Nein … Scheiße, mach mal was!” Ryan wurde richtig panisch. So sehr, dass Leon ins Lenkrad griff und sie lachend an dem Baum vorbei brachte. „Okay, da vorn ist es.

Weitere Kostenlose Bücher