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Gegen Vaters Willen

Gegen Vaters Willen

Titel: Gegen Vaters Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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unter deinem Niveau.”
    Ryan schwieg einen Moment. „Ja, mag sein, dass du recht hast. Aber so reagieren Menschen, wenn sie verletzt wurden. Ich bin auch nur einer, also wirf es mir nicht vor.”
    Leon hob den Kopf und musterte Ryan einen Moment schweigend.
    „Hör mal, ich würde einfach gern unsere Freundschaft aufrechterhalten, also sollten wir uns vielleicht nicht fertig machen. Tut mir leid wegen eben”, murmelte Ryan.
    Jetzt lächelte Leon. „Mir auch.” Er stand auf und hielt Ryan die Hand entgegen.
    Ryan ließ sich von ihm hochziehen und hielt ihn zurück, als Leon gleich losgehen wollte. „Kommst du trotzdem zum Thanksgivingessen?”, fragte er vorsichtig.
    Leon lachte, und fast hörte es sich an, wie vor ihren Küssen. „Klar. Deine Mutter kann unglaublich kochen. Das lass ich mir nicht entgehen. Außerdem …” Er zog ihn in einen leeren Klassenraum. „Ryan, auch wenn es ein Scheiß-Gefühl für dich ist, wenn ich in deiner Nähe bin …”
    „Ist es nicht!”, unterbrach Ryan ihn heftig. „Es ist ein Scheiß- Gefühl, wenn du es nicht bist”, setzte er leise hinterher, was Leon ein verlegenes Lächeln entlockte. „Leon, ich wollte dich eigentlich am Sonntag bereits fragen, ob du schon Mittwoch zu uns kommen willst. Mein Vater ist nicht da, und da deine Geschwister unbedingt reiten wollen, müsste ich mich vorher noch um die Pferde kümmern. Ich hatte gehofft, dass du mir helfen würdest. Naja, am Sonntag habe ich mir das noch ganz lustig vorgestellt.” Ryan biss sich auf die Unterlippe und schaute zu Boden, schaffte es einfach nicht, dem anderen in die Augen zu sehen.
    „Kann es doch trotzdem werden.”
    Ryan hob erleichtert den Kopf und lächelte. „Du bist dabei?”
    „Klar”, nickte Leon, und sie verließen gemeinsam den Klassenraum. „Das lass ich mir nicht entgehen. Aber, Ryan …” Er blieb stehen. „vielleicht sollte ich … ähm ... oh Mann … also vielleicht wäre es besser, wenn ich dieses Mal im Gästezimmer schlafe.” Verlegen sah er Ryan an.
    „Sicher, ganz wie du willst”, stimmte Ryan hastig zu. Für Leon eine Spur zu hastig. Hatte er vielleicht im Stillen gehofft, der andere würde versuchen, ihn umzustimmen?
    Sie brachten den Dienstag und Mittwoch relativ normal über die Bühne, auch wenn Ryan fand, dass ihre Konversation nicht mehr so locker ablief wie früher. Am Mittwochnachmittag fuhren sie nach dem Unterricht gemeinsam in Leons Auto zum Hof der McCoys.
    Ryan rief die drei Arbeiter zu sich und teilte ihnen mit, dass sie Feierabend hätten und Thanksgiving mit ihren Familien genießen sollten. Die Männer waren überrascht, zögerten kurz, sahen dann jedoch ein, dass jetzt, wo Jon McCoy nicht anwesend war, Ryan auf dem Hof das Sagen hatte.
    „Ich liebe Ryan, wenn sein Vater nicht da ist”, grinste Lance.
    Leon hob die Augenbrauen und schaute zwischen Lance und Ryan hin und her.
    „Geht uns doch allen so.” Toby gab Ryan übermütig einen kleinen Kuss auf die Wange und begann, sein Arbeitsmaterial einzusammeln.
    Abwartend standen die beiden Jungs auf dem Hof, doch als die drei Männer weg waren, konnte sich Leon einen Kommentar nicht verkneifen. „Er liebt dich?”
    „Eifersüchtig?”, fragte Ryan süffisant zurück.
    „Nein, Snoopy. Ich denke nicht, dass ich im Moment Grund dafür hätte.”
    „Nein, im Moment sicher nicht. Aber ich warte nicht ewig darauf, dass du wieder normal wirst.” Ryan betrat das Haus, während Leon auf dem Hof blieb und ihm nachsah.
    „Was ist schon normal?”, murmelte er.
    Ryan begrüßte seine Mutter, die in der Küche stand und Geschirr abwusch, und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Sie lächelte, sah dann jedoch an ihrem Sohn vorbei und fragte, warum er nicht, wie geplant, Leon mitgebracht hätte.
    Ryan drehte sich um und stutzte. Er hatte gar nicht bemerkt, dass Leon ihm nicht gefolgt war. Er schaute aus der Hintertür auf den Hof, wo Leon sich mit einer Zigarette auf die Bank gesetzt hatte. Er ging zu ihm und setzte sich daneben.
    „Überlegst du, wieder nach Hause zu fahren, oder warum kommst du nicht rein?”
    „Nein, keine Sorge. Nach Hause fahr ich nicht. Jedenfalls nicht heute und auch nicht morgen. Aber ich wollte nicht im Haus rauchen”, erklärte Leon und hielt demonstrativ die Zigarette hoch. Nach einem letzten Zug ließ er sie fallen, trat sie aus und schnippte sie so weit wie möglich raus auf das Feld, welches neben dem Haus begann. Hintereinander betraten sie die Küche.
    Eileen freute sich sehr, Leon

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