Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gegen Vaters Willen

Gegen Vaters Willen

Titel: Gegen Vaters Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
Vom Netzwerk:
aber ich gebe auf. Gegen soviel Idiotie komm ich nicht an. Das ist mir einfach zu hoch.”
    Leon lächelte verhalten. „Das hat nichts mit Idiotie zu tun, Ryan. Das ist einfach ein Schutz gegen Gefühle, die man einfach nicht zulassen kann.”
    „Klasse, und warum kann man sie nicht zulassen? Weil man feige ist.”
    Den Rest der Stunde schwiegen die beiden. Ryan hing seinen Gedanken nach, und Leon überlegte für den Bruchteil einer Sekunde, ob Ryan nicht vielleicht recht hatte, mit dem, was er gesagt hatte.
    Nach dem Klingeln verließen sie die Klasse. Michelle verschwand zur Toilette und Ryan öffnete seinen Spint.
    „Das war ziemlich heftig”, sagte Leon leise.
    Ryan zuckte mit den Schultern, schob sein Biologie-Buch in den Schrank und drehte sich dann zu seinem Freund um.
    „Ja, mag sein. Aber es war die Wahrheit. Erinnerst du dich noch, als du mich im Kuhstall einen Idioten genannt hast?”
    „Klar, du warst ja auch einer”, gab Leon grinsend zurück, doch ein Blick in Ryans Augen ließ ihn sofort wieder ernst werden.
    „Jetzt bist du einer. Nicht nur der coolste, den es gibt, sondern auch der größte. Meine Mum hat gestern gesagt, dass jeder, der mich nicht will, etwas verpasst, und ich schätze, sie hat recht. Denk mal drüber nach, Blake.” Ryan warf seinen Schrank zu und legte seinen Arm um Michelle, die von der Toilette zurück war und den beiden Jungen jetzt einen fragenden Blick zuwarf.
    „Solltet ihr mir vielleicht etwas erzählen?”
    „Nein, aber ich denke, ich nehme dein Angebot an, Mic”, sagte Ryan, ohne Leon anzuschauen.
    Der fixierte ihn und bewegte sich langsam auf ihn zu. „Wenn du glaubst, du könntest mich eifersüchtig machen, dann irrst du dich, Snoopy! Das funktioniert nicht!”, flüsterte er ihm ins Ohr.
    Ryan kämpfte gegen die Gänsehaut an, die sich langsam seinen Rücken hinauf kämpfte. „Das bleibt abzuwarten, Schatz !”, presste er mühsam hervor. Dann ließ er seine Freunde stehen und verschwand in den Schülermassen, die sich durch die breiten Flure drängten.
    Michelle, die immer noch nichts verstanden hatte, warf Leon einen entschuldigenden Blick zu und lief Ryan hinterher, der in der Cafeteria in einer Ecke saß und die Hände vor sein Gesicht hielt. Kurzerhand ergriff sie eine der Hände, zog ihn hoch und raus auf den Schulhof. Ergeben folgte Ryan seiner Freundin und als sie eine ruhige Ecke gefunden hatten, erzählte er stockend von den Vorfällen der letzten zwei Tage.
    „Hör mal, auch wenn ich deiner Meinung bin und es mir unendlich leid tut, wie blöd sich Leon verhält, sage ich dir jetzt in aller Freundschaft folgendes: Ich werde weder für dich Partei ergreifen, noch für den Blödmann, in den du dich verknallt hast. Aber eines würde mich schon brennend interessieren.” Michelle musterte ihren Freund mit zusammengekniffenen Augen und dieser erwiderte den fragenden Blick.
    „Bin ich jetzt eine gute Möglichkeit, es ihm heimzuzahlen?”
    „Nein!”, rief Ryan entrüstet, lehnte sich an die Mauer hinter ihm und lächelte leicht. „Du hast mich gefragt, und ich habe drüber nachgedacht. Dass ich es eben vor Leon gesagt habe, war Trotz, schon richtig, und das tut mir auch leid, aber ich würde es trotzdem machen, wenn du willst.”
    „Ja, will ich. Sonst hätte ich dich nicht gefragt.”
    Ryan wirkte plötzlich so niedergeschlagen, dass Michelle die Arme um ihn legte und sanft an sich zog. Er ließ sich in diese Umarmung fallen und flüsterte: „Es tut so scheiße weh, Mic!”
    „Ich weiß. Aber er wird es noch einsehen, warte es ab. Er kann doch gar nicht ohne dich. Und wenn du einen gut gemeinten Ratschlag willst; zieh dich nicht zurück. Zeig ihm, was er verpasst. Leon liebt dich. Er wird dir nicht lange widerstehen können. Du musst ihn eben Stück für Stück überzeugen.”
    Ryan lächelte sie an und gab ihr einen zärtlichen Kuss.

H appy Thanksgiving
    Während Michelle sich auf die Suche nach Lauren machte, schlenderte Ryan zurück zu seinem Spint.
    Leon saß genau darunter auf dem Boden und blätterte in seinem Informatiklehrbuch.
    „Hey”, sagte Ryan leise und setzte sich neben ihn.
    Leon sah nicht auf. Er lächelte nicht einmal. „Na, hast du ihr jetzt alles erzählt, oder hast du sie gleich vernascht?” Er klang wütend und das wusste er auch.
    Ryan zog überrascht die Augenbrauen hoch. „Was ist los, Leon? Doch eifersüchtig?”
    „Nein. Aber dass du es versuchen würdest, hätte ich nicht erwartet. Ich finde, das ist ziemlich

Weitere Kostenlose Bücher