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Gegenwind

Gegenwind

Titel: Gegenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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musste sich irgendwo in ihrer Nähe befinden.
    Khedryn ging durch das Hologramm von Dr. Grau auf Jaden zu. »Hast du mir überhaupt zugehört?«
    »Hast du denn der Wissenschaftlerin zugehört? Dort unten waren Gefangene eingesperrt.«
    »Sie sagte Probanden«, korrigierte der Schrottsammler. »Das waren Klone, Laborratten.«
    »Man hat sie hier gegen ihren Willen eingesperrt.«
    »Nach dem, was ich gehört habe, scheint das genau das Richtige gewesen zu sein. Man setzt Hex nicht ein, um normale Menschen zu töten, Jaden. Sie waren gefährlich … außer Kontrolle.«
    Der Jedi durchbohrte ihn mit einem entschlossenen Blick. »Ich muss dort hinunter!«
    Khedryn senkte den Kopf. »Sie haben hier Jedi-DNS mit irgendetwas anderem kombiniert und daraus Klone gezüchtet. Gefährliche Klone.«
    Jaden sog die kalte Luft tief in seine Lunge, und als er wieder ausatmete, sagte er hastig und mit leiser Stimme, so, als würde er R6 einen Fehler beichten: »Ich glaube, dass sie die DNS von Jedi mit der von Sith kombiniert haben.«
    Khedryn blickte ihn mit seinem rechten Auge an, sein schielendes linkes war auf die entzweigehackten Computerpulte gerichtet. »Warum sollten sie das tun?«, fragte er. »Ob man ein Jedi oder ein Sith ist, das ist eine bewusste Entscheidung, oder? Es ist eine Einstellung, nichts Biologisches.«
    Jaden schüttelte den Kopf. »Es gibt immer noch vieles, was wir nicht wissen über die Wechselwirkung von Körper und Macht. Vielleicht wurde hier ja versucht, einen Durchbruch zu erzielen, etwas völlig Neues: einen Machtnutzer, der die Stärken der Dunklen und der Hellen Seite nutzen und ihre Beschränkungen überwinden kann.«
    »Aber ist das denn überhaupt möglich? Die Helle und die Dunkle Seite schließen sich doch gegenseitig aus, oder irre ich mich da?«
    Jaden rieb unbehaglich Daumen und Zeigefinger zusammen. »Die Grenze zwischen Licht und Dunkel ist nicht so klar, wie manche denken.«
    »Wenn du recht hast, wäre das ein guter Grund, von hier zu verschwinden – nicht, noch weiter in diese Rancor-Höhle einzudringen. Sie haben dort unten irgendeine Art Monster erschaffen und …«
    »Sie sind keine Monster!«, schnappte Jaden, und die Schärfe in seiner Stimme überraschte ihn selbst. Er ließ die Schultern hängen. »Ich muss dort hinunter, und wenn sie noch leben … dann muss ich ihnen helfen.«
    »Ihnen helfen!«, rief Khedryn aus. »Wie willst du ihnen helfen? Indem du sie dich töten lässt?« Er schwieg einen Moment, und als er weitersprach, war seine Stimme viel leiser. »Hier geht es doch gar nicht um diese Klone, das weiß ich ebenso wie du. Jaden, du hast auf der Centerpoint-Station einen Fehler begangen. Einen verständlichen Fehler. Begehe jetzt hier nicht den nächsten! Es ist Zeit, diesen Mond zu verlassen.«
    »Ich kann nicht.«
    Khedryn presste die Lippen zu schmalen Strichen zusammen. »Sie hatten hier die Probanden A bis I. Das sind neun. Einer von ihnen ist tot, das wissen wir. Es gibt also immer noch acht Klone, die dort unten lauern könnten. Ich habe gesehen, wozu du in der Lage bist, und versteh mich nicht falsch, das war beeindruckend – aber du bist nur ein Jedi. Sie werden dich nicht mit offenen Armen empfangen. Sie werden glauben, dass du zu denselben Leuten gehörst, die sie eingesperrt haben und sie umbringen wollten. Sie werden dich angreifen. Einer gegen acht, das ist hoffnungslos.«
    »Das weiß ich. Glaube mir, das weiß ich.«
    »Ich soll also mein Leben riskieren, damit du dein Gewissen retten kannst?«
    »Ich wusste nicht, dass die Dinge sich so entwickeln würden, Khedryn«, sagte Jaden mit Nachdruck. Jedes Wort war ernst gemeint. »Geh zurück zur Plunder und warte dort auf mich!«
    »Ich werde diesen Komplex nicht alleine verlassen, Jedi-Freund. Das ist nicht mein Stil. Wir …«
    Jaden blickte seinen Begleiter an, und ihm wurde klar, dass er bereits zu viel von ihm verlangt hatte, ebenso wie Relin zu viel von Marr verlangt hatte. Die beiden Jedi hatten keine Rücksicht auf die Personen um sie genommen, einfach nur jedes Mittel genutzt, um ihre selbsterwählte Aufgabe zu erfüllen. Jetzt war damit Schluss. Jaden wollte nicht noch mehr Blut an seinen Händen.
    »Hör mir zu, Khedryn. Du hast recht. Mir ging es die ganze Zeit über nur um mich selbst. Ich wollte etwas über mich erfahren – und nun stehe ich kurz davor.« Er zögerte kurz. »Du musst wissen, ich kann sowohl auf die helle als auch auf die dunkle Seite der Macht zurückgreifen. Ich weiß nicht,

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