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Gegenwind

Gegenwind

Titel: Gegenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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gefährlich werden könnte.«
    Diese abergläubische Anwandlung ließ den Jedi lächeln, während er sich über die Kommunikationsanlage der Schrottkiste beugte, und versuchte, R6 zu erreichen. Nach ein paar Sekunden erklang schließlich das altbekannte Piepsen des Astromechdroiden, und Jadens Lächeln wurde noch breiter. Er blickte durch die Cockpitfenster hinaus in die Schwärze des Alls. Irgendwo dort draußen kreiste sein Z-95 um einen von Fhosts Trabanten.
    »Du wartest zwei Standardwochen im Orbit des Mondes, Ersechs, keinen Tag länger! Wenn ich bis dahin nicht zurückgekehrt bin, fliegst du nach Coruscant. Sage Großmeister Skywalker, dass ich tat, was ich glaubte, tun zu müssen. Hast du verstanden?«
    Der Droide piepte eine Bestätigung und einen kurzen, flötenden Abschiedsgruß, dann unterbrach Jaden die Verbindung.
    Er erhob sich aus Marrs Sitz und schob sich in den hinteren Teil des Cockpits, sodass der Cereaner wieder seinen Platz neben Khedryn einnehmen konnte. Der Navigator der Schrottkiste ließ seinen Blick über die Instrumente schweifen, dann nickte er: »Wir sind bereit.«
    Khedryn ließ eine letzte Blase platzen und schluckte das KauStim dann hinunter. »Berechne den Kurs, und dann los!«
    Marrs Finger huschten über die Tasten des Navicomputers, und verschachtelte Berechnungen füllten den kleinen Bildschirm. Der Cereaner überließ diese numerologischen Rätsel trotz ihrer schwindelerregenden Komplexität nicht dem elektronischen Gehirn des Frachters, sondern löste sie selbst, und das mit beispielloser Geschwindigkeit. Nur hin und wieder griff er auf die Rechner zurück, und auch dann bloß, um seine Ergebnisse zu überprüfen.
    Jaden beobachtete ihn beeindruckt. Marrs Präsenz in der Macht flackerte in leuchtenden Farben, während er sich immer tiefer in die Zahlen und Koordinaten vertiefte. Der Jedi hatte schon von cereanischen Mathematikgenies gehört, die in Sachen Genauigkeit und Geschwindigkeit fast an einen Computer heranreichten, aber er hätte nie erwartet, einen solchen Hochbegabten am Rande der Unbekannten Regionen anzutreffen, noch dazu als Navigator auf einem Bergungsschiff. Vermutlich begünstigte seine außerordentliche Machtempfänglichkeit die Rechentalente noch.
    Khedryn drehte sich zu Jaden herum. »Hat etwas von Zauberei, nicht wahr?«
    Nur, wenn man die Macht als Zauberei ansieht , dachte der Jedi, aber das sprach er natürlich nicht aus. Er nickte stumm und beobachtete die Lichtblitze in Marrs Aura.
    »Bestätigt«, sagte der Cereaner schließlich. Seine Hände kamen auf einer grünen Taste zur Ruhe, und die Zeilen, die über den Bildschirm huschten, froren mit einem leisen Piepsen ein. Der Navicomputer hätte die Berechnungen natürlich schneller durchgeführt – aber vermutlich nur um ein paar Sekunden. »Kurs ist eingegeben.«
    »Worauf warten wir dann noch?«, fragte Khedryn und aktivierte den Hyperantrieb.
    Die Sterne vor den Transparistahlscheiben zogen sich in die Länge, dann barst der Normalraum entlang dieser weißen Linien auf, und sie verschwanden im blauen Wirbel des Hyperraumtunnels.
    »Wir werden insgesamt drei Sprünge benötigen, um unser Ziel zu erreichen«, erklärte Khedryn, den Blick auf Jaden gerichtet. »Warum versuchst du nicht, in der Zwischenzeit ein wenig zu schlafen. Du siehst aus, als hättest du es nötig. Im obersten Fach in der Küche findest du Decken, und neben dem Eingang zum Frachtraum ist eine ausziehbare Koje in die Wand eingelassen. Wir wecken dich, wenn wir uns dem Mond nähern.«
    Jaden wollte zunächst ablehnen, überlegte es sich dann aber anders. Es stimmte: Er war müde – todmüde –, und er spürte immer noch die Nachwirkungen des Blastertreffers. »Das ist eine gute Idee«, sagte er also. »Danke, Captain. Danke euch beiden – für alles.«
    »Keine Ursache«, meinte Khedryn und zwinkerte mit seinem schielenden Auge. »Solange du uns pünktlich bezahlst.«
    Jaden ging in den hinteren Teil des Schiffes, prägte sich dabei alles ein – die Räume, die Abteile, die Ecken und Nischen, das Geräusch des Antriebs. Es war eine alte Angewohnheit, die ihm schon mehrmals zugutegekommen war, und obwohl er natürlich hoffte, dass es auf diesem Ausflug keine weiteren Zwischenfälle geben würde, wollte er sie nicht unterdrücken. Da es im Innern der Schrottkiste angenehm warm war, verzichtete er auf eine Decke und ging direkt zum Frachtraum. Dort angekommen, klappte er die Koje aus der Wand und legte sich hin. Aber der Schlaf

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