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Gegenwind

Gegenwind

Titel: Gegenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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und der Jedi musterte ihn grimmig, das Lichtschwert erhoben, die Muskeln gespannt. Der Atem des Fremden kam stoßweise und ächzend, und er stand leicht gebeugt, den Oberkörper auf seine verletzte Seite geneigt. Aber er würde sich nicht ergeben, das sagte der Ausdruck seiner harten Augen.
    Merkwürdigerweise fühlte Jaden keinen zusätzlichen Druck in seinem Kopf. Die dunkle Energie, die er spürte, stammte von dem Kreuzer, nicht von der Gestalt vor ihm. Wenn sein Gegner wirklich ein Sith war, hatte er gelernt, seine Präsenz perfekt zu verbergen, sogar, wenn er die Macht benutzte.
    Hinter ihm sprang Khedryn an einen Werkzeugkasten. Die Entschlossenheit, mit der er sein Schiff verteidigte, war bewundernswert, allerdings bezweifelte Jaden, dass Schraubzwingen und Zangen gegen ein Lichtschwert und die Kraft der Dunklen Seite etwas ausrichten konnten.
    Der Eindringling sog gequält den Atem in seine Lunge, die Klinge erhoben – aber er griff nicht an. Jaden musterte ihn misstrauisch.
    »Also schön«, sagte Khedryn, als er neben den Jedi trat. In den Händen hielt er einen Hammer und ein Beil. »Wie sollen wir das zu Ende bringen?«
    Jadens Herz schlug im Rhythmus des piependen Alarms. Er streckte seine Sinne aus, suchte die Aura seines Gegners zu erkunden, und spürte eine leichte, mentale Berührung, als der Fremde es ihm gleichtat.
    Anstelle der verbitterten Düsternis der Sith nahm er eine Balance und Ruhe war, wie sie allen innewohnte, die in der Hellen Seite bewandert waren. Die Präsenz des Fremden mochte befleckt sein von Wut und Frustration, so wie sein Anzug von Ruß und Blut befleckt war – so wie Jadens Präsenz befleckt war von Unsicherheit und Zweifeln –, aber an seiner Position in der Macht bestand kein Zweifel. Der Eindringling neigte den Kopf. Überraschung spiegelte sich in seinen Augen.
    »Wer seid Ihr?«, fragten er und Jaden gleichzeitig, dann ließen sie ihre Schwerter sinken.
    Der Fremde drückte einen Knopf an seinem Kragen und klappte den Helm nach hinten. Darunter kam langes, schwarzes Haar zum Vorschein, durchzogen von grauen Strähnen. Es bildete einen krassen Gegensatz zu der bleichen, fast weißen Haut des Mannes. Unter seinen Augen hatten sich dunkle Ringe eingegraben, und Schweiß stand auf der von Sorgenfalten gefurchten Stirn.
    »Ihr seid ein Jedi?!«, sagte Jaden. Es war weniger eine Frage als eine Feststellung.
    »Und Ihr ebenfalls«, erwiderte der Fremde mit einem Stöhnen und einem deutlichen Akzent.
    Zu guter Letzt ließ nun auch Khedryn seine Waffen sinken. »Jetzt verstehe ich gar nichts mehr«, brummte er.
    Jaden deaktivierte sein Lichtschwert. »Hat Großmeister Skywalker Euch geschickt?«
    Vielleicht hatte R6 sich ja über seine Befehle hinweggesetzt und den Orden früher als vereinbart kontaktiert …
    »Ich kenne keinen Großmeister namens Skywalker.« Der Fremde blickte sich mit verkniffenem Gesicht um. »Wo bin ich? In welchem System? Ich habe noch nie ein derartiges Schiff gesehen, und Euer Akzent ist mir ebenfalls fremd.«
    » Unser Akzent?« Khedryn zog die Augenbrauen in die Höhe. »Du solltest dich mal hören!«
    »Ihr kennt Großmeister Skywalker nicht?«, fragte Jaden.
    »Ich war schon lange nicht mehr im Tempel. Ein Auftrag von Meister Nadill hat mich weit von Coruscant fortgeführt.«
    Nadill? Jaden drehte den Namen in seinem Kopf hin und her, versuchte, ihn mit irgendeinem der Gesichter aus dem Tempel in Einklang zu bringen. Erfolglos. »Ich kenne keinen Meister Nadill«, sagte er langsam.
    Der Fremde schüttelte energisch den Kopf. »Dafür ist jetzt keine Zeit. Mein Name ist Relin Druur – und ich muss zurück an Bord der Herold !«
    Khedryn machte einen Schritt nach vorn. »Meinst du diesen Kreuzer?«
    »Ja, das Sith-Schiff«, sagte Relin. »Ich und mein Padawan versuchten, es zu zerstören, allerdings gelang es uns nur, seinen Hyperantrieb zu beschädigen. Ich versuchte, mit der Rettungskapsel zu flüchten, wurde allerdings mitgerissen, als der Kreuzer seinen Sprung durchführte.«
    »Und dann seid ihr hier gelandet?«, fragte Khedryn.
    Relin nickte.
    »Was ist mit Eurem Padawan?«, wollte Jaden wissen. Einen Moment später bedauerte er die Frage, als er Trauer und Schmerz in seinem Gegenüber spürte.
    Relin versteifte sich. Die Muskeln in seinem Kiefer zuckten. »Er ist tot.«
    »Es tut mir leid.« Betreten schüttelte Jaden den Kopf.
    »Ja, und entschuldige auch, dass ich auf dich geschossen habe«, fügte Khedryn an. »Als du mein Schiff gerammt

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