Gegenwind
hast, da dachte ich natürlich …«
»Wer seid Ihr?«, fragte Relin.
»Jaden Korr. Und das ist Khedryn Faal. Wir befinden uns auf seinem Schiff.«
Der Jedi atmete tief und gequält ein. »Hört mir zu, Jaden und Khedryn! Ich darf nicht zulassen, dass die Herold diesen Ort verlässt. Sie muss zerstört werden, ehe sie ihr Ziel erreicht. An Bord befindet sich eine gefährliche Ladung – ein Erz, das die Kräfte jener stärkt, die die Dunkle Seite nutzen. Die Sith wollen es benutzen, um Kirrek einzunehmen. Wenn Ihr also nicht in einer Galaxis leben wollt, die von den Sith beherrscht wird, dann müsst Ihr mir helfen.«
»Ein Erz? Wovon redest du da eigentlich?« Khedryn blickte Relin besorgt an. »Du brauchst medizinische Hilfe. Sieh dich nur mal an!«
Relins Augen blitzen, und er ballte die Hand um den Griff seines Lichtschwerts. »Meine Wunden sind jetzt nebensächlich! Wir haben nicht mehr viel Zeit, versteht doch! Wenn Naga Sadow die Schlacht um Kirrek gewinnt, können wir den Siegeszug der Sith vielleicht nicht mehr aufhalten.«
Jaden suchte in den Worten des Jedi nach einem Sinn. Dieser Kreuzer war also ein Sith-Schiff, und es transportierte ein Erz, das den Jüngern der Dunklen Seite Kraft schenkte. Das würde zumindest erklären, warum er diese Woge negativer Energie gespürt hatte, als der Kreuzer plötzlich in ihrer Nähe aufgetaucht war. Was aber den Rest von Relins Geschichte anging …
»Ich muss zur Herold zurückkehren«, wiederholte der ältere Jedi. »Es tut mir leid, aber ich brauche Euer Schiff.«
»Vergiss es!«, schnitt ihm Khedryn ins Wort. »Das ist mein Schiff. Niemand fliegt es außer mir – und ich werde es nicht in die Nähe eines Sith-Kreuzers fliegen.«
Jaden war immer noch damit beschäftigt, Relins Worte auseinanderzuklauben. Einige Begriffe kamen ihm bekannt vor, aber sie ließen sich nicht zu einem schlüssigen Gesamtbild zusammensetzen.
»Sagtest du Naga Sadow?«, fragte er mit zusammengezogenen Brauen. Der Name weckte Erinnerungen an seine Zeit auf der Jedi-Akademie. An Geschichtsbücher. An Vorträge über uralte Schlachten.
»Ja, Sadow.« Relin nickte. »Seine Flotte sammelt sich in diesem Augenblick bei Primus Goluud. Wir haben keine Zeit für all diese Fragen. Hört mir zu, Jaden Korr: Ich brauche Eure Hilfe, und ich brauche sie jetzt .«
Nun, da er einen Ansatzpunkt hatte, erschloss sich Jaden auch die Bedeutung der anderen Begriffe – Kirrek, Nadill. Er blickte den Jedi mit dem seltsamen Akzent und der noch seltsameren Schwerttechnik an, der noch nie von Großmeister Luke Skywalker gehört haben wollte. Seine Augen glitten über den archaischen Raumanzug, die unförmigen Granaten an seinem Gürtel, den seltsamen Blaster.
Ein unglaublicher Verdacht formte sich hinter Jadens Stirn, und obwohl er wusste, dass sämtliche Gesetze des Universums dagegensprachen, spürte er doch ein eisiges Prickeln in seinem Nacken. Konnte es wirklich sein, dass …?
»Das ist völlig unmöglich«, murmelte er, mehr an sich selbst als an Relin gerichtet.
Der Jedi verstand die Worte allerdings falsch. »Wenn Ihr mir nicht helfen wollt, dann bringt mich wenigstens zur Herold hinüber. Ihre Brücke ist zerstört, Ihr könnt mich also absetzen und fliehen, ehe man Euch entdeckt. Es sei denn …« Er zögert. »Wie stark ist dieses Schiff bewaffnet. Vielleicht können wir dem Kreuzer ja von hier einige kritische Treffer beibringen.«
Khedryn schüttelte den Kopf. »Das hier ist ein Frachter, Kumpel, kein Schlachtschiff. Der Blaster, der da vor deinen Stiefeln liegt, ist so ziemlich das größte Kaliber, das wir an Bord haben. Jaden, ist mit dir alles in Ordnung?«
Relins Schultern sackten herab. »Ihr habt keinerlei Waffen?«
»Wenn ich’s doch sage.« Khedryn blickte Jaden besorgt an. »Was ist los?«
Korr schluckte hart. Sein Mund fühlte sich trocken an, seine Zunge rau, und als er sprach, war seine Stimme so tonlos wie die eines Protokolldroiden. »Die Schlacht von Kirrek fand vor mehr als fünftausend Jahren statt. Naga Sadow ist seit Jahrhunderten tot. Wenn das, was Ihr uns erzählt habt, die Wahrheit ist, dann hat Euch dieser Hyperraumsprung nicht nur durch den Raum getragen«, er zögerte einen Moment, zuckte dann hilflos die Achseln, »sondern auch durch die Zeit.«
Relin machte einen Schritt nach hinten und starrte ihn ungläubig an. »Ihr habt Euren Verstand verloren«, stieß er hervor, aber als er sich noch einmal im Schiff umsah, Jadens Lichtschwert, Khedryns Blaster
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