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Gegner des Systems

Gegner des Systems

Titel: Gegner des Systems Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
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Kuppel zukam, wurde er immer größer, und einen Augenblick lang dachte er, die Kuppel würde getroffen werden, und zuckte zusammen. Er hatte sich aber schnell wieder unter Kontrolle und schwang den schweren Ständer herum. Die Gondel raste an der Kuppel vorbei und schlug neben ihr schwer auf die Erde auf.
    Er schwenkte das Podium des Diminutors herum und zielte auf den nächsten Zeppelin, drückte wieder auf den Knopf, und er verschwand. Er hatte nicht soviel Glück wie beim erstenmal, weil das gesamte Luftschiff auf ein Geschoß von fünfundzwanzig Zentimetern Länge verkleinert wurde und seine Bomben noch abwerfen konnte. Eine von ihnen traf die Spitze der Kuppel und schlug ein Loch hinein.
    Bei dem zweiten hatte er mehr Erfolg, denn er erwischte nur seine Spitze. Die Vorderseite des Zeppelins schrumpfte zusammen, und er verlor dadurch völlig das Gleichgewicht, da sein gesamtes vorderes Drittel praktisch nicht mehr existierte. Das ganze Luftschiff wurde nach unten gezogen und flog in einer schwerfälligen Spirale zur Erde herab. Es explodierte ungefähr fünfzig Meter von der Kuppel entfernt in den Bäumen.
    Der dritte Zeppelin drehte von der Kuppel ab, und Welsh hörte nun ein leises Brummen. Drei Propeller waren angeschaltet worden, um die Wendung vollziehen zu können. Er hatte offensichtlich bisher seinen Kurs durch den Schwung gehalten, den er sich geholt hatte, bevor er zur Kuppel gekommen war. Der Zeppelin hatte knapp ein Drittel der Wendung vollzogen, als er explodierte. Die Explosion erleuchtete die Decke der Kuppel, und einen Augenblick lang war Welsh wieder mitten in der Lichtshow von ,Watching for the Tribes‘.
    Der vierte kam erst gar nicht mehr dazu, eine Wende anzufangen. Sobald er seine Motoren anschaltete, zündete sofort die Papprakete unter ihm und raste zu ihm hin. Das Luftschiff versuchte noch schwerfällig, ihr auszuweichen, aber die Rakete traf genau seinen Propeller. Die Explosionen von zwei Pfund Sprengstoff zerriß den Zeppelin, und er verwandelte sich in einen Feuerball, der wie schmelzendes Wachs zu Boden tropfte. Diejenigen, die aus der Gondel heraussprangen, lebten nur ein bißchen länger als jene, die drinnen blieben.
    Welsh sah aus der Kuppel heraus. Sowohl in der Luft als auch am Boden waren Explosionen zu beobachten. Die Hubschrauber flogen offensichtlich Luftlandetruppen ein, aber die Raketen machten kurzen Prozeß mit ihnen. Welsh sah, wie vier von den Hubschraubern zur gleichen Zeit wie Leuchtkäfer in die Bäume stürzten und dort in die Luft gingen. Welsh drehte sich um und rannte zur Sprechanlage, und er brüllte: „Light? Light?“
    „Welsh?“
    „Light?“
    „Nein, Brendan!“
    „Wo ist Light?“
    „Ich habe Stark wieder auf seine alte Größe gebracht, und er hat durchgedreht, hat mich niedergeschlagen, und Light auch. Er hat sich einen Diminutor geschnappt und ist rausgerannt.“
    „Was ist jetzt da unten los?“
    „Light ist noch bewußtlos. Dr. Sam kümmert sich um ihn. Wir setzen alles ein, was wir haben, aber sie kommen trotzdem. Wir haben ungefähr dreißig Prozent von unseren Raketen verbraucht, aber sie haben noch einiges in der Luft.“
    „Braucht ihr mich hier oben noch?“
    „Nein. Komm lieber herunter; Light ruft nach dir. Beeil dich.“
    „Ist meine Frau schon unten angekommen?“
    „Nein, wir haben sie nicht gesehen.“
    „Scheiße!“ Welsh schaltete die Sprechanlage ab und rannte zur Tür. Von den Kisten her hörte er ein schrilles Gezwitscher, und daher trat er wieder aus dem Fahrstuhl heraus. Ungefähr siebzig Leute, alle halb verrückt vor Angst, kamen aus den Kisten gerannt und kletterten zu dem roten Punkt herunter.
    Welsh rannte zu dem Diminutor zurück. Er war noch mit dem Ständer verbunden, war aber nicht mehr auf den Punkt gerichtet. Die Leute, die auf dem Punkt standen, schrien laut, während andere immer wieder auf den Knopf drückten. Sie flohen voller Panik, als Welsh auf den Diminutor zukam. Seine Größe war mehr, als sie momentan verkraften konnten. Er fragte sich^ wie viele unter der Wirkung des Rosivins in Panik ausbrachen, wie viele verängstigt vor dem davonliefen, was ihnen Hilfe brachte.
    Glücklicherweise hatten sich die Verbindungskabel zum Boden gelöst, als Welsh den Ständer angehoben hatte, sonst hätten sie in ihrer Angst weiß Gott was alles diminuiert. Er suchte auf dem Boden nach Spuren, die der Ständer hinterlassen hatte. Er stellte die Ecke des Geräts an eine Kante, wo die Platten neu aussahen, und

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