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Geh auf Magenta - Roman

Geh auf Magenta - Roman

Titel: Geh auf Magenta - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frankfurter Verlags-Anstalt
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ihn spöttisch an – ob er noch etwas zu sagen hätte, jetzt, wo er zu Allah ginge. Mit einem Fußtritt setzte Jack den Mann außer Gefecht und hielt ihm im nächsten Moment die Waffe an den Kopf, er würde zu Allah gehen, wenn er nicht sofort ausspucken würde, wo Renee sei. Der Mann stöhnte und weigerte sich, Jack griff sich eine seiner Hände und spreizte die Finger. Wieder weigerte sich der Terrorist, und Jack brach ihm den ersten Finger, dann den zweiten, der Mann schrie, Jack knickte ihm den dritten Finger auch um, und der Widerstand war gebrochen. Man würde Renee in einem Keller an der La Brea Avenue, Ecke Florence, gefangen halten, dort sei auch die Bombe. Verächtlich stieß Jack den Mann von sich und griff zum Handy: alle Einheiten zur La Brea, Ecke Florence , er drehte sich noch einmal um und blickte auf den stöhnenden Terroristen vor ihm, dieser Mann hatte seinen Partner auf dem Gewissen; er hob die Waffe und drückte kurzerhand ab, der Körper fiel dumpf auf den Boden. So hatte man mit Terroristen umzugehen und nicht anders.
    Genau, sagte der Panzer, sie müsse sich endlich einmal durchsetzen und es ihnen zeigen; Auge um Auge, Zahn um Zahn, also, worauf warte sie?
    Sie blickte weiter auf das Geschehen im Fernseher vor ihr, stieß sich dann mit den Fingern in den Bauch; – Aua , sagte der Panzer spöttisch und riet ihr, heute noch zwei, drei Folgen anzusehen, man könne dann auch viel besser einschlafen. Wieder stieß sie sich in den Bauch, dann noch einmal.
    Vielleicht hätte sie eines Tages den Mut, es richtig zu machen.
    *
    »Wie geht’s dir?«, fragte Mel am nächsten Morgen: »War’s nicht zu kalt im Atelier?«
    »Es geht«, antwortete Bastien, klemmte sich das Handy zwischen Schulter und Ohr und verrührte das Spiegelei in einer Pfanne. »Ich hoffe, dein Abendessen war delikat ?«
    »Hör auf, du weißt genau, dass er nicht kochen kann. Was machst du über Weihnachten?«
    »Ich weiß es noch nicht. Aber du machst bestimmt wieder ein Essen?«
    Er konnte die Bitterkeit in seiner Stimme nicht recht unterdrücken. Sie überhörte das und sagte, dass es in diesem Jahr ganz klein ausfallen würde, es kämen nur Amy und Josh dazu. »Außerdem fliegen wir zwei Tage später schon.«
    »Und die Kinder hast du organisiert?«
    Sie sagte, dass sie Debbie und Zoe zu ihrer Mutter bringen würde, was er mit einem Schon wieder? quittierte. Deshalb würde sie auch heute noch diesen Ausflug mit ihnen machen, damit sie einen ganzen Tag zusammen wären. Und dann wären sie zehn Tage weg, da seien gerade fünfunddreißig Grad.
    »Schön für dich«, sagte er.
    »Bist du denn zu erreichen?«, fragte sie.
    Sie hätte schon Angst. Und auch vor dem Land, das sei ganz schön – fremd und eigentlich kein normales Reiseland; sie wüsste auch nicht, weshalb er darauf gekommen sei, vorher habe er nie vom Jemen gesprochen, da ging es noch um Jordanien oder auch um die Malediven. Darauf hätte sie eigentlich viel mehr Lust; auf die Malediven, so ganz bequem am Meer liegen, das wär’s gewesen. »Er will auch so einen Jeep mieten und in die Wüste fahren.«
    »Schön.«
    »In ein Wadi.«
    »Da geht’s ab. Viel Spaß.«
    »Mach dich ruhig lustig. Ich muss da durch«, sagte sie leiser.
    »Weiß er das eigentlich?«, fragte Bastien.
    »Was?«
    »Dass du ihn loswerden willst?«
    Er solle das jetzt bloß nicht missverstehen, sie sei schon verliebt, aber es wäre alles so neu, sie müsse das besser kennenlernen, dann erst käme die Entscheidung.
    »So wie bei Musil«, sagte er.
    »Vielleicht, ja. Wollen wir über Weihnachten mal telefonieren?«
    »Wenn du willst, können wir telefonieren, klar.«
    Sie würde sich auf jeden Fall zwischendurch melden, und er solle aufpassen, dass er nicht wieder irgendwo gegen fahren würde.
    Das mache er, sagte er und verabschiedete sich mit einem knappen Tschüs , denn in der Zwischenzeit war eine SMS gekommen, er las die Sätze auf dem Display: Es tut mir sehr leid wegen der Absage, hoffe, du bist nicht böse. Kirsten. Er schrieb zurück: Schon OK. Was machst du morgen Abend? Die Antwort kam umgehend, Heiligabend? Bin während der Tage bei meinen Eltern. Aber was ist mit Silvester? – Auch gut , schrieb er, dann sehen wir uns Silvester. Sie antwortete mit einem Machen wir! Umarmung K.
    Er aß das Spiegelei direkt aus der Pfanne, dazu etwas von Mels Salat und die Reste aus einer Ketchup-Flasche. Ein erneuter Gang in den weihnachtlich überfüllten Supermarkt würde ihm wohl nicht erspart

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