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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
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er ganz und gar männlich, ein Meter achtzig attraktiver, gesunder Männlichkeit.
    Die Heldin in Davinas Leidenschaften hätte jetzt genau die richtigen Worte gefunden, dachte Evie verstört. Etwas Provokatives oder Geheimnisvolles. Sie jedoch starrte ihn lediglich an.
    »Benötigen Sie Hilfe?«, wiederholte er.
    Seine Stimme klang angenehm und tief, wie ein gut gealterter Whisky. Nicht wirklich irisch, doch hätte sie den Akzent nicht genauer bestimmen können. Sie blickte erneut auf und merkte, dass er sie mit einem kaum wahrzunehmenden Lächeln musterte. Himmel, er wartete auf ihre Antwort!
    »Äh... ja«, platzte sie heraus. »Wir stecken ein wenig in der Klemme.« Mittels eines bedeutungsvollen Blickes schilderte sie ihm ohne Worte das Problem, um für Fidelma die Peinlichkeit der Situation abzumildern.
    Augenblicklich erfasste er die Lage.
    »Wissen Sie, neue Autos gestatten heutzutage einfach nicht mehr viel Beinfreiheit«, meinte sie zur Erleichterung von Fidelma.
    »Das stimmt«, pflichtete er ihr bei, und seine Augen blitzten belustigt. Als ob ein Mann mit einem topaktuellen Sportwagen nicht sofort erfasste, dass Evies schäbiger Polo mindestens zehn Jahre alt war.
    »In diesem Auto haben sich die Leute schon immer verkantet«, meinte er leise, während er sich zu Fidelma hinunterbeugte und ihren Arm nahm. »Wie ich hörte, mussten sie einige Typen davon wieder aus dem Verkehr ziehen.«
    »Tatsächlich?« Fidelma schien erleichtert.
    Wie nett von ihm, dachte Evie. Was für ein taktvoller Mensch!
    »Wenn ich Sie hier abstütze«, wandte er sich an Fidelma, »bekommen wir Sie heraus.«
    Einen Augenblick lang beobachtete Evie besorgt, wie der große Mann Fidelma vorsichtig zur Freiheit verhalf, indem er ihren nicht gerade leichtgewichtigen Oberkörper anhob. Die ganze Zeit über erzählte er ihr allen möglichen Unsinn über Autohersteller und wie diese immer wieder vergessen, dass die moderne Frau sich gerne in ihrem Fahrzeug bewegen möchte. Schließlich hatten sie es geschafft: Evies Verwandte stand auf ihren Füßen und ergriff dankbar die Hände ihres Retters.
    »Vielen, vielen Dank«, zwitscherte sie. »Ich wüsste nicht, was ich ohne Sie getan hätte, mein Lieber!«
    Evie betrachtete Fidelma erstaunt. Ihr Gesicht war tatsächlich gerötet, wie bei einer Siebzehnjährigen schimmerten ihre Wangen. Welche Überraschung!
    »Ich freue mich, dass ich behilflich sein konnte.« Er drehte sich zu Evie um und nahm nun ihre Hand.
    Zu ihrer Scham und ihrem Erstaunen kroch ihr ebenfalls die Farbe eines reifen Pfirsichs bis zur Stirn. Es war die Art und Weise, wie er sie anschaute, sein Blick schien sie vollkommen zu entkleiden.
    Sie zog ihre Hand zurück.
    »Danke«, meinte sie knapp und bemühte sich, ihre Würde zu wahren. Gut, er hatte ihnen geholfen. Jetzt aber war das vorbei, und er musste hier nicht länger herumstehen wie ein siegreicher Held, der als Nächstes fragen würde: »Darf ich die Damen zu einem Getränk einladen?«
    Das schlag dir besser aus dem Kopf, guter Mann.
    Die dunklen Augenbrauen lüfteten sich angesichts ihrer abrupten Reaktion leicht. Evie konnte sich gut vorstellen, wie sie bei Wut dicht über den Augen saßen, oder aber belustigt in die Höhe schossen.
    »Darf ich die beiden Damen nach dieser Tortur zu einem Getränk einladen?«, richtete er seine Frage an Evie.
    »Aber ja, das nehmen wir nur zu gerne an, nicht wahr, Evie?«, quietschte Fidelma wie ein Backfisch.
    Evie warf ihrer Verwandten einen vernichtenden Blick zu, doch der zeitigte keinerlei Wirkung. Fidelma betrachtete den Herren entzückt.
    »Es wäre sicher keine schlechte Idee, wenn Sie vor der Hochzeitsfeier mit einem Weinbrand Ihre Nerven wieder beruhigten«, wandte er sich ihr zu.
    Fidelma blühte auf wie eine Heroine in einem Roman von Georgette Heyer, nachdem sie von dem ehemals frauenfeindlichen Marquis zum Ball eingeladen worden war.
    »Woher wissen Sie, dass wir auf eine Hochzeit gehen?«, fragte Evie argwöhnisch und fühlte sich ausnahmsweise eher als knallharte Detektivin, denn als romantische Heldin.
    »Ich bin selbst eingeladen, und zweifellos begeben sich die beiden Damen ebenfalls dorthin, weil Sie beide so wunderschön angezogen sind«, erklärte er mit seiner kultivierten, tiefen Stimme.
    Evie hatte nicht gewusst, dass Fidelma kichern konnte, doch jetzt tat sie es.
    »Aber nein, nicht doch, junger Mann«, schäkerte sie mädchenhaft und versetzte ihm einen leichten Klaps mit ihrer Handtasche.
    Er grinste. Die

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