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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
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wurde, nicht elf.
    »Sie sind ein Schlingel, Max«, rügte sie und erhob den Zeigefinger. »Sehe ich vielleicht wie dreißig aus? Machen Sie sich lustig über mich?«
    Er täuschte Entsetzen vor. »Wollen Sie mir eröffnen, dass Sie noch keine dreißig sind? Ich bitte um Verzeihung.«
    Diesmal schlug sie ihm leicht auf das Knie, eine überraschend intime Geste.
    »Ich bin älter als dreißig, Sie Charmeur. Als ob Sie das nicht wüssten!«
    Zur Antwort warf er ihr einen durchdringenden Blick zu, der nur für sie bestimmt war. Ein dunkler Blick, der wie ein Blitz in ihrer Magengrube einschlug. Aus Angst, erneut rot anzulaufen, nahm sie einen sehr großen Schluck.
    »Ich glaube, er flirtet mit dir, Evie«, zwitscherte Fidelma, die ihr Glas geleert hatte, und glücklich und beschwipst wirkte.
    »Ich flirte mit Ihnen beiden«, korrigierte Max und musterte Evie erneut.
    Cool bleiben gehörte nicht zu Evies Repertoire. Seit langem war ihr klar, dass mit ihrer Stupsnase und ihren rosigen Wangen ihre Chancen, leicht amüsiert und gleichzeitig gelangweilt zu wirken, gegen Null tendierten. Heute aber musste es ihr gelingen!
    »Sie sehen echt grimmig und verbissen aus, wenn Sie sich so verkrampfen«, meinte Max.
    »Tatsächlich?«, fragte sie erstaunt. »Das war nicht meine Absicht. Ich wollte aussehen, als ob...« Sie hielt inne. Sie konnte wohl kaum sagen, dass sie wie eine überlegene Heroine wirken wollte, die einen sie bedrängenden Verehrer in die Schranken wies. »... ich wollte etwas durchsetzungsfähiger und selbstbewusster wirken«, gab sie zu, plötzlich von dem Bedürfnis nach Ehrlichkeit übermannt. »Nicht wie jemand, den man einfach überrumpeln kann.«
    Max legte seine große Hand leicht auf ihren Arm. »Sie kann man bestimmt nicht leicht überrumpeln, Evie Fraser«, versicherte er ihr. »Doch genauso wenig sind Sie eine knallharte Erfolgsmanagerin. Glauben Sie mir, mit solchen Frauen habe ich mehr Erfahrung als mir lieb ist. Sie sind warmherzig, witzig und behutsam. Das ist der Grund, weswegen ich hier mit Ihnen zusammensitze.«
    Evie bekam kaum noch Luft, so sehr schwoll ihr Herz angesichts seiner Komplimente an.
    »Und eines hätte ich fast vergessen«, fügte Max hinzu, wobei er seine Zähne zeigte. »Abgesehen davon sind Sie auch noch eine verdammt attraktive Person.«
    Die Jadeprinzessin, Davina oder irgendeine andere von Evies Papierheldinnen, hätte jetzt etwas Witziges oder Aufreizendes gesagt und damit Max so sehr beeindruckt, dass er rote Rosen, Champagner und ein Schmuckstück aus dem Ärmel gezogen hätte.
    Evie strahlte lediglich wie ein Honigkuchenpferd. Zum ersten Mal an diesem Tag fühlte sie sich rundherum selig.
    »War es nicht diese Olivia wie-hieß-sie-noch John, die dir so gut gefiel?«, wollte Fidelma wissen, die um die Aufmerksamkeit des Barmannes rang, indem sie ihr leeres Glas viel sagend in seine Richtung schwenkte.
    Max hatte Mitleid mit ihr und bestellte noch eine Runde Weißwein. »Dann sollten wir uns aber langsam zu dem Fest begeben«, warnte er. »Sonst massakrieren uns Braut und Bräutigam.«
    Einen kurzen Augenblick grübelte Evie darüber nach, ob er ein Gast ihres Vaters oder aber Vidas war, doch wollte sie die Stimmung nicht mit einer so nüchternen Frage stören. Sie hasste Erklärungen wie: »Ich bin die Cousine zweiten Grades der Tante...« Das waren typische Unterhaltungen auf Hochzeiten, wo jeder jeden unbedingt in den komplizierten Familienstammbaum einzuordnen versuchte. Ihr Vater hatte einen weit verzweigten Bekanntenkreis, und Max konnte dazugehören. Sie würde es später erfahren. Der Zauber war zu schön, als dass sie ihn mittels Formalitäten hätte brechen mögen.
    »Ich habe mich noch nie für Olivia Newton-John begeistert«, berichtigte sie. »Für ihre Figur allerdings hätte ich alles gegeben. Das würde ich auch heute noch«, fügte sie nachdenklich an und tätschelte ihre Taille.
    »Was wollen Sie damit sagen?« Max musterte sie und runzelte die Stirn.
    Die Hitze des Feuers hatte ihr helles Gesicht kräftig gerötet, und die vorher fest aufgedrehten Locken fielen jetzt in natürlich wirkenden Wellen um ihr Gesicht. Ihre riesigen, grünbraunen Augen glänzten beim Sprechen, und Evie sah entzückender aus denn je.
    »Nun«, meinte sie und suchte nach einer angemessenen Formulierung. »Olivia Newton-John ist ein richtiges Model, nicht wahr? Einfach hinreißend.«
    »Und Sie sind es nicht, finden Sie?«, fragte er ungläubig.
    Sein Gesichtsausdruck verriet

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