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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
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Fidelma.
    »Goldrichtig«, hauchte Fidelma, die Evies Wissen nach kaum jemals Alkohol trank und abgesehen von ihrem seit Jahrzehnten verwandten Max Factor-Rouge überhaupt keine Kosmetika benutzte.
    Max führte sie zu der Burgbar, wo sich nicht ein einziger Hochzeitsgast aufhielt, denn der kostenlose Champagner wurde andernorts ausgeschenkt.
    Er ließ Fidelma in einem bequemen Sessel vor dem heißen Kamin Platz nehmen, dann setzte sich Max neben Evie und zog seinen Stuhl kaum merklich in ihre Richtung. Nach der Kühle draußen wärmte der Kamin wunderbar.
    Unwillkürlich streckte Evie ihre Beine in den ungewohnt durchsichtigen Nylonstrümpfen zum Wärmen aus. Plötzlich merkte sie, dass sie ihre hässlichen Waden zur Schau stellte und sie nicht wie gewohnt versteckte. Hastig zog sie sie unter ihren Stuhl zurück und blickte auf, ob Max etwas bemerkt hatte., Offenbar hatte er das nicht, denn er fragte Fidelma, was sie gerne trinken würde.
    »Einen Harvey Wallbanger«, meinte sie begeistert.
    Evie hob bestürzt die Augenbrauen.
    »Nein«, meinte Fidelma, die ihre Meinung geändert hatte. »Einen Long Island Eistee. Oder vielleicht doch lieber einen Singapore Sling...«
    »Fidelma«, unterbrach Evie, die hoffte, sie noch bremsen zu können, ehe die alte Dame zu den Cocktails kam, deren Namen an Sex am Strand gemahnten. »Vergiss nicht, dass du zur Zeit... äh... Schmerzmittel nimmst«, betonte sie.
    »Einen Banana Daiquiri!«, verkündete Fidelma beglückt. »Den hatte ich an dem Abend, als ich mich um ein Haar verlobt hätte.«
    Max und Evies Blicke kreuzten sich, sie mussten beide grinsen.
    »Vielleicht doch lieber einen stärkenden Weinbrand oder ein Glas Weißwein«, schlug er vor und flüsterte dann Evie zu: »Ich jedenfalls werde bestimmt nicht den Barmann um einen dieser anzüglichen Drinks bitten...«
    Sie musste sich den Ärmel in den Mund stopfen, um nicht in lautes Prusten auszubrechen. Und dann spürte sie ihr Herz schlagen, weil Max höchst zufrieden registrierte, dass er sie zum Lachen gebracht hatte.
    Sie nippten an ihrem kühlen Weißwein. Evie beobachtete erstaunt, wie Max Fidelma immer mehr auflockerte und sie über die gewagten Cocktails zu sprechen begann, die sie und ihre Freundinnen als tollkühne junge Mädchen getrunken hatten.
    »Filmschauspieler tranken damals Cocktails und Champagner«, berichtete Fidelma mit feuchten Augen, während sie sich an eine fast fünfzig Jahre zurückliegende Vergangenheit erinnerte. »Wir wollten ihnen aufs Haar ähneln. Ich wollte Katherine Hepburn sein und meine beste Freundin Jane Russell. Nicht dass sie die nötige... nun, die nötige Ausstattung dazu gehabt hätte«, meinte sie diskret und blickte auf ihren nicht gerade bescheidenen Busen.
    Nachdem Fidelma geschildert hatte, wie sie seinerzeit den Film African Queen in einem flohverseuchten Kino in Limerick mit einem jungen Mann zusammen anschaute, der sich so sehr vor der Autorität ihres Vaters fürchtete, dass er nicht einmal ihre Hand zu halten wagte, erkundigte sie sich beiläufig nach Max‘ Kinohelden.
    »Ich wollte immer Sean Connery sein«, meinte er bedauernd und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Als ich zehn oder elf war, hat mein Vater mich mit in Thunderball genommen. So etwas hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Ich wollte auch ein Spion sein, cool und gelassen, wo ich in Wirklichkeit doch eine dürre Bohnenstange war, die keine zwei Schritt zustande brachte, ohne über die eigenen Füße zu stolpern!«
    Evie lachte. Die Vorstellung von diesem so geschmeidigen Mann als zehn Jahre alte Holzlatte fiel ihr schwer.
    »Und wie war es bei Ihnen, Evie?«
    Sie erinnerte sich an die Zeit, als sie sich in Harrison Ford in Star Wars verliebt hatte und unbedingt Carrie Fisher als Prinzessin Leia sein wollte, selbst wenn sie dazu ihre Haare zu diesen lächerlichen Schnecken über den Ohren hätte flechten müssen. Und sie würde nie vergessen, wie sie mit Olivia in einer der Zeitschriften ihrer Mutter Goldie Hawn bewundert hatte. Zumindest besaß Olivia das helle Blond und ein wenig von Goldie Hawns süßem Sexappeal, während sie mit ihren dünnen Rattenschwänzen davon nur hatte träumen können.
    »Bitte, erzählen Sie uns doch mehr davon. Oder ist es Ihnen zu peinlich, zuzugeben, dass ein niedliches elfjähriges Mädchen davon träumt, Olivia Newton-Johns Kleidung zu tragen und mit John Travolta zu flirten?«
    Jetzt musste Evie lachen. Sie war siebzehn gewesen, als Grease gezeigt

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