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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
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Geturtel so viel zu tun, dass es ihnen gleichgültig gewesen wäre, wenn sie zwischen sich keinen Fetzen Kleidung verspürt hätten. Rosie strahlte vor Begeisterung, weil es ihr erster Auslandsurlaub als Erwachsene war. Und Cara fühlte sich schläfrig und zufrieden, nachdem sie vier Stunden lang neben Max gesessen, Rotwein getrunken und über eine Thunfischpizza hinweg mit ihm geflirtet hatte.
    Auf der anderen Seite des Gangs gab Evie vor, ganz und gar in ihren Roman von Jilly Cooper vertieft zu sein; doch hatte sie kaum ein paar Kapitel geschafft, weil sie mit gespitzten Ohren den Gesprächen der anderen lauschte. Für ihren Geschmack wurde viel zu viel gelacht und geflüstert.
    Zu ihrer Enttäuschung hatte Max sie vollkommen ignoriert-, außer dass er beim Aussteigen sie höflich lächelnd vorgelassen hatte. Um das Maß endgültig voll zu machen, musste sie nun auch noch ihrer Koffer verlustig gehen! Niemandem schien das auch nur das Geringste auszumachen. Evie schwankte, ob sie jemandem vor Wut einen Tritt versetzen oder aber in Tränen ausbrechen sollte.
    »Die gute Nachricht ist, dass deine Koffer gefunden worden sind«, meinte Max ruhig, als er aus dem Gepäcklager zurückkehrte. »Die schlechte ist, dass sie erst mit dem nächsten Flug morgen früh ankommen werden.«
    »Was?«, schrie Evie.
    »Beruhige dich«, erwiderte er gleichmütig. »Sie werden sie in die Villa bringen.«
    »Na wunderbar!«, zeterte Evie. Sie musste wie ein Marktweib klingen, doch war ihr das einerlei.
    »Morgen wird alles in Ordnung sein«, wiederholte Max in immer dem gleichen, beschwichtigenden Tonfall.
    Wie konnte er sich nur so gelassen geben?, dachte sie wutentbrannt. Weil es nicht sein Koffer voller Badezeug, Shorts und T-Shirts war, der verloren gegangen war. Schließlich müsste nicht er helle Hosen mit Druckerschwärze drauf oder aber ein T-Shirt tragen, das so roch, als ob es bei einem internationalen Rugbyspiel mitgemacht hätte. Wie, in aller Welt, sollte sie heute Abend ausgehen, wenn sie nichts Frisches zum Anziehen hatte? Und was war mit ihrer Zahnbürste, ihren Höschen, ihrer Feuchtigkeitscreme? Gerade wollte sie ihm dies alles hitzig darlegen, als Vida mit bemerkenswertem Gleichmut herbeischwebte.
    »Nun, mein Lieber, wie schaut‘s aus?«, fragte sie ihren Sohn mit ihrem weichen amerikanischen Akzent. »Frühstück in Dublin, Mittagessen in Malaga und die Koffer in Hongkong?«
    Mutter und Sohn lachten herzlich. Evie knirschte mit den Zähnen.
    »Das fasst es eigentlich ganz gut zusammen«, scherzte Max. »Aber im Ernst, Mutter, das Gepäck wird morgen mit dem Frühflug kommen und dann in die Villa geliefert werden.«
    Vida zuckte die Achseln, während Evie vor Wut bebte. Wie konnte man nur darüber Witze reißen? Vida sah die ganze Angelegenheit so verdammt cool, konnte sie sich denn überhaupt nicht in sie hineinversetzen?
    »Glücklicherweise habe ich das hier«, wandte sie sich an Evie und deutete auf eine kleine Reisetasche, die sie in der Hand hielt. »Ich habe mich an den Verlust von Gepäckstücken unterwegs gewöhnt. Deshalb nehme ich vorsichtshalber immer eine kleine Ersatztasche mit. Höschen und eine Garnitur zum Umziehen, die Zahnbürste und Ähnliches. Dein Vater hat auch so etwas für den Notfall, wir kommen also zurecht. Zwar finde ich es lästig, es die ganze Zeit herumzuschleppen, aber andererseits ist es wirklich hilfreich. Du kannst dir doch Sachen von Cara borgen, nicht wahr, Evie?«
    Jetzt glaubte Evie tatsächlich vor Frustration in Tränen auszubrechen. Natürlich konnte sie sich etwas leihen, aber es war nicht dasselbe. Sie wollte ihre eigenen Sachen, ihr eigenes T-Shirt, ihre eigene Feuchtigkeitscreme, ihr eigenes Pampelmusenduschgel, das sie sich noch geleistet hatte. Fast hätte sie geschluchzt, als sie sich an den wunderbar fruchtigen Geruch erinnerte und wie frohgemut sie es in den Koffer gepackt hatte. Jetzt war all das im Eimer, und keiner verstand sie...
    Als Max seinen Arm um sie legte, hatte sie nicht das gewohnte elektrisierende Gefühl: stattdessen fühlte es sich tröstlich und liebevoll und irgendwie richtig an. Als ob sein eigentlicher Platz nicht bei irgendeinem blond gefärbten Sternchen mit Minirock, sondern bei ihr, Evie, war.
    »Tut mir Leid, wir blödeln hier nur etwas herum. Ich weiß, es gibt kaum eine bitterere Pille, als sein Gepäck zu verlieren«, sagte er leise, während sein Atem über ihr Ohr strich. »Normalerweise steckt Mutter das auch nicht einfach so weg aber

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