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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
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Parkverbot in Ranelagh stehen lassen musste, um rechtzeitig zu dem Brautgeschäft zu gelangen, wo vier Begleiterinnen eine kleine Blondine beschwatzten. Sie war in unvorteilhaften Satin gezwängt und sah aus wie eine Meringue, die auf eine Portion Kiwisalat mit Schlagsahne wartete.
    »Ich hätte viel lieber ein Etuikleid«, meinte das arme Kind, doch keiner lieh ihr ein Ohr.
    Immerhin habe ich kein Komitee, das mir meinen Hochzeitsstaat aufschwatzt, dachte Evie dankbar und schlüpfte in die Umkleidekabine. Vom Rennen verschwitzt riss sie sich die Sachen vom Leib und fächelte sich mit einem Brautmagazin minutenlang Luft zu, um ihre Prachtrobe nicht mit Schweiß zu besudeln.
    »Jemine, Sie haben aber abgenommen!«, kreischte Delphine, die Schneiderin, so begeistert, wie es ihr mit mehreren Stecknadeln zwischen den Lippen möglich war. »All meine Bräute verlieren immer etwas Gewicht - aber Sie haben ja mindestens vier Kilo abgenommen.«
    »Tatsächlich?«, meinte Evie nur. Diese Feststellung, die sie vor zwei Monaten noch zutiefst beglückt hätte, ließ sie vollkommen kalt. Was für eine Art und Weise, ein paar Pfund zu verlieren! Die Max-Stewart-Katastrophen-Diät verbringen Sie ein paar Nächte mit Ihrem Helden, und Sie werden sich nie wieder nach einem Mayonnaisesandwich mit Vollfettkäse sehnen!
    »Zu viel sollten Sie aber nicht abnehmen«, warnte Delphine, die kniend die Nadeln feststeckte. »Sonst wird das Kleid an Ihnen schlackern. Dieser Schnitt verlangt etwas Busen.«
    Das Kleid war ein Klassiker im Stil von Jane Austen: ein Empire-Modell aus Satin, einem bestickten Oberteil und spitzenverzierten Ärmeln. Genau die Art von Kleid, bei der Evie hinsichtlich ihrer Romanheldinnen ins Schwärmen geraten war. Jetzt aber konnte sie nicht mehr dieselbe Begeisterung bei der Vorstellung aufbringen, wie sie darin den Mittelgang der Kirche entlangschritt.
    Delphine redete immer noch vom Abnehmen und dass sie wieder zu den Weight Watchers gehen würde in der Hoffnung, die so hartnäckigen zwanzig Kilo abzuspecken.
    Ungnädig betrachtete Evie ihr Spiegelbild. Obwohl sie ein paar Kilo abgenommen hatte, würde sie doch niemals wirklich dünn sein. Nicht so dünn wie Mia Koen jedenfalls. Mit solch einer zarten Konstitution wurde man entweder geboren oder nicht. Ganz gleich, wie sehr sie auch hungern mochte, sie würde niemals so dünne Beine bekommen, an denen knielange schwingende Kleider oder Wildledersandaletten in Sorbetfarben gut aussahen... beziehungsweise sorgfältig gebundene Sarongs mit winzigen T-Shirts.
    Mittlerweile waren sie beim kniffligen Thema kalorienreduzierter Kekse angelangt. Delphine, den Mund immer noch voller Nadeln, war ein großer Anhänger kalorienreduzierter Lebensmittel. Evie ließ sie schwatzen, während ihre Gedanken in eine warme spanische Nacht abschweiften, in der die Zikaden voller Süße zirpten und Max‘ Körper ihren anbetete. Was machte er jetzt wohl gerade? Hatte er sich mit Mia zusammen in ein entlegenes Hotel zurückgezogen, küsste und liebte sie - wobei sie sich dafür hassten, so viel Zeit verstreichen lassen zu haben statt zusammen zu sein? Umarmte Max Mia, nachdem sie sich geliebt hatten, und legte seinen großen Körper wie einen Löffel um ihre zarte Statur? Streichelte er sie wie ein Wunder? Evie musste so verzweifelt ausgesehen haben, dass Delphine plötzlich zu reden aufhörte und ihr kleines, unter der Urlaubsbräune blasses Gesicht anstarrte.
    »Kopf hoch, meine Liebe!« Delphine drückte aufmunternd ihren Arm. »Alle Frauen bekommen am Schluss Muffensausen - und die Männer nicht minder. Aber es wird sich alles finden. Er müsste vollkommen verrückt sein, ein so süßes Ding wie Sie allein vor dem Altar stehen zu lassen. Und außerdem, wie der Bischof immer sagt, gibt es ja schließlich noch die Möglichkeit der Scheidung, falls alles schief laufen sollte!« Delphine kreischte vor Lachen über ihren vermeintlichen Witz.
    »Stimmt«, pflichtete Evie ihr höflich bei und dachte, dass die Dinge ohnehin schon ziemlich schief liefen, obwohl sie noch nicht einmal vor dem Altar angekommen waren.
    Simon nippte an seinem Mineralwasser und sah ausgesprochen zufrieden aus, als Evie mit zwanzig Minuten Verspätung ins Kite gerauscht kam, nachdem sie das Auto schlechten Gewissens im absoluten Halteverbot abgestellt hatte.
    »Ich stehe an der Pembroke Road«, keuchte sie. »Hoffentlich werde ich nicht abgeschleppt.«
    »Ach, Evie«, stöhnte Simon. »Du hättest doch genau wie ich

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