Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
Vom Netzwerk:
ehemaliger Liebhaber abzulenken.
    Hilflos schüttelte Cara den Kopf.
    »Ein Scherz nur unter uns«, sprang Ewan ein.
    Nach dem Dinner wollten die vier anderen in die Kneipe
    The Foggy Dew.
    »Für uns ist wohl jetzt Feierabend«, meinte Ewan.
    »Ja«, pflichtete ihm Cara bei. »Ich muss morgen sehr früh raus.«
    »Chefs der Marke Sklaventreiber sind ein Elend«, stimmte Dave zu, der seinen Arm um Babs gelegt hatte, als sie die Straße hinunterschlenderten.
    Ewan und Cara nickten ernst und versuchten den Eindruck zu erwecken, als ob ihr vorzeitiger Rückzug tatsächlich etwas mit Bernard Redmond und nicht mit ihrer eigenen Sehnsucht nach etwas Zweisamkeit zu tun hätte.
    »Nächstes Wochenende machen wir eine Sause durch die Clubs«, wandte sich Babs an Cara. »Du kommst doch mit, nicht wahr?«
    »Nächstes Wochenende bin ich nicht da«, musste sie leider ablehnen. »Mein Vater heiratet am kommenden Samstag.«
    »Sie wird in der darauf folgenden Woche mitmachen«, versprach Ewan und umfasste mit warmer Hand die ihre.
    Alle bedauerten ihr Gehen und wollten sie unbedingt bald wieder sehen. Sie waren so freundlich, dass Cara sich bei den Abschiedsumarmungen richtig geborgen fühlte. Sie war es gewohnt, immer ein wenig abseits zu stehen, und daher mehr als erfreut, endlich irgendwo dazuzugehören, sich willkommen und gemocht zu fühlen.
    Ewan und sie liefen die Dame Street hinunter. Ausnahmsweise gelang es ihnen ohne große Schwierigkeiten, ein Taxi zu erwischen.
    »Würdest du gerne mit zu mir nach Hause kommen?«, fragte er, als er die Tür für sie aufhielt.
    Sie nickte.
    Händchen haltend saßen sie im Fond und sprachen über den Tag. Seit so unendlich langer Zeit hatte Cara keine richtige Verabredung mehr gehabt, dass sie eigentlich allein schon bei der Vorstellung nervös sein müsste. Doch der heutige Tag, der sich von einem lockeren Beisammensein zu einem richtigen Tete-a-Tete gewandelt hatte, hatte sie kein bisschen aufgeregt. Auch jetzt, wo sie ganz unter sich waren, fühlte sie sich immer noch entspannt. So nah bei Ewan zu sitzen, erschien ihr die natürlichste Sache der Welt.
    Als das Taxi an einer Kreuzung hielt, erhellte die Straßenbeleuchtung Caras Profil und warf silberne Streifen auf ihr üppiges dunkles Haar. Ewan streichelte zärtlich ihre hohen Wangenknochen.
    »Du bist sehr schön, weißt du das eigentlich?«, fragte er leise.
    Wenn jemand anders als er das gesagt hätte, hätte es oberflächlich gewirkt. Das heißt, falls jemand anders das überhaupt gewagt hätte. Und in diesem Falle wäre ihre unmittelbare Reaktion gewesen, denjenigen zusammenzuschlagen.
    Aber bei Ewan wusste Cara sofort, dass er es ernst meinte. Es war nicht die Art von Bemerkung, die sie ihm gewogen machen sollte. Er fand sie tatsächlich schön, mehr noch, sie fühlte sich auch schön, nicht mehr als riesige Frau mit ungelenken Füßen und ungewöhnlich fremdländischem Aussehen.
    »Ich habe mich noch nie für schön gehalten, jedenfalls nicht bis heute«, sagte sie verhalten, damit der Taxifahrer sie nicht hörte.
    »Aber jetzt tust du es«, hakte Ewan nach, während seine Hand immer noch zärtlich ihr Gesicht streichelte.
    Sie wandte sich ihm zu, lächelte und ließ ihr Strahlen für sich sprechen.
    Er wohnte im Sockelgeschoss eines Altbaus in Dun Laoghaire. Ein junges Paar mit Kindern lebte im oberen Teil des Hauses, doch hatten sie den Fußboden gegen Schall isolieren lassen, erläuterte er, als sie den schmalen Weg zum Haus entlanggingen. Der Bewohner des Souterrains durfte deshalb so viel Lärm machen, wie er wollte.
    »Meine alten Abba-Platten kann ich voll aufdrehen«, scherzte er.
    Sie betraten einen winzigen Flur. Ewan knipste das Licht an, und der große, luftige Raum dahinter wurde hell erleuchtet. Riesige Kinoposter in Schwarzweiß pflasterten die cremefarbenen Wände. Ein von Mondrian inspirierter Teppich breitete sich auf den Holzdielen aus. Doch Ewan ließ Cara nicht die Gelegenheit, sein innenarchitektonisches Geschick zu begutachten. Und sie ihrerseits hatte daran auch kein vordringliches Interesse.
    Im genau gleichen Augenblick drehten sie sich um, kamen aufeinander zu und verschmolzen miteinander. Seine Lippen fanden ihre. Diesmal war es kein geschwisterlicher Kuss, wie der auf dem Parkplatz neben dem Fußballplatz. Dieser Kuss war kräftig und sinnlich, ihre Lippen hingen aneinander, erkundeten einander, und die Zungen umschlangen sich.
    Cara ließ ihren Rucksack fallen und zerrte an Ewans Mantel. Er wand

Weitere Kostenlose Bücher