Geh Ich Auf Meine Hochzeit
beugte sich vor und küsste ihren Busen.
Als Cara die Augen aufschlug, fand sie sich nicht zurecht. Das Zimmer war dunkel, und selbst die durch die dünnen Gardinen einfallende Straßenbeleuchtung erhellte es kaum. Die Dunkelheit schreckte sie. Von Panik ergriffen, setzte sie sich im Bett auf. Ihr Atem raste.
Eine Hand kam von unter der Bettdecke hervor und berührte ihren Arm.
»Es ist alles in Ordnung, Cara. Du bist hier bei mir.« Ewan. Nach einer phantastischen Nacht lag sie mit Ewan im Bett. Erleichtert deckte sie sich wieder zu, denn es herrschte eine ziemliche Kälte. Ewans nackter Körper war warm, und er drückte sie fest an sich. Obwohl nur halb wach, wollte er doch seinen Körper um sie schlingen. Sie lagen wie Löffel aneinander und wärmten sich gegenseitig. Cara schloss die Augen und döste vor sich hin.
Sie war müde und sollte eigentlich bald nach Hause gehen. Schließlich mussten sie beide morgen arbeiten. Und sie würde sogar besonders früh anfangen müssen. Wie spät es wohl war? Würde es schwierig werden, ein Taxi zu bekommen? Es musste schon nach ein Uhr früh sein.
Als sie den Geräuschen um sich herum lauschte, wurde ihr schlagartig klar, dass es nicht mehr Nacht sein konnte. Dies waren morgendliche Geräusche: das Brausen des Verkehrs und die Schritte draußen vorbeieilender Fußgänger. Sie setzte sich auf und blickte zu Ewans Seite des Bettes hinüber, wo eine kleine Mickeymaus-Uhr stand. Mickeys große Hand zeigte auf die Elf und seine kleine auf kurz vor acht. Demnach war es fast acht Uhr morgens, für die Arbeit also schon reichlich spät.
»Ewan!«, rief sie. »Wir haben verschlafen.«
»Mir egal«, nuschelte er und reckte sich wohlig. Dann zog er sie erneut an sich. Seine Lippen küssten ihre, und seine Hände glitten an ihrem Körper herab, um zu sehen, ob sie ebenso erregt war wie er.
Augenblicklich gab sich Cara seinen Zärtlichkeiten hin. Was machte es schon, wenn sie eine viertel Stunde zu spät in die Firma kamen? Sie umklammerte Ewans warmen, nackten Körper. Zwanzig Minuten später stand sie unter seiner Dusche und ließ sich von einem kräftigen Wasserstrahl überströmen. Was für ein Luxus! Sogar einen Massagestrahl gab es! Ihre Dusche zu Hause hatte kaum ausreichend Druck, und man brauchte zehn Minuten, um sich die Pflegespülung aus den Haaren zu waschen.
»Brauchst du Hilfe?«, erkundigte Ewan sich, steckte seinen Kopf durch den Vorhang und lachte breit. Sein Gesicht war voller Rasierschaum, und er winkte ihr mit einem Schwamm.
»Wenn du mit in die Kabine kommst, sind wir aufgeschmissen«, mahnte Cara und schnippte etwas Wasser nach ihm.
»Spielverderber!«
Er zog den Kopf zurück, und Cara ließ den festen Wasserstrahl über ihren Körper brausen. Es fiel schwer, diesen Morgen nicht mit dem letzten Morgen zu vergleichen, an dem sie mit einem Mann an ihrer Seite aufgewacht war. Doch Ewan mit Eric zu vergleichen, ging einfach nicht. Ihre Namen begannen zwar beide mit demselben Buchstaben, aber da endeten die Gemeinsamkeiten auch schon. Bei Eric hatte sie sich, von Alkohol beeinflusst, bloß vergaloppiert, wogegen Ewan... er war einfach ganz anders. Wirklich jemand ganz und gar Besonderes.
Es gefiel ihr, sich im Bett an ihn zu kuscheln - nachdem sie sich geliebt hatten, miteinander leise zu reden. Sie genoss es, wie gut sie zueinander passten, wie ihr Körper mit jeder Kurve seines Körpers verschmolz, wie seine Arme sie fest hielten und er ihr irgendwelchen Unsinn ins Ohr flüsterte.
Aber noch mehr zählte die Tatsache, dass er sie verstand. Er hatte den Nagel auf den Kopf getroffen mit der Bemerkung, dass sie nach dem Liebesspiel am liebsten davongerannt wäre. Doch irrte er sich, was sie im Hinblick auf ihn empfand. Zum ersten Mal seit Jahren wollte Cara vor einem Mann nicht Reißaus nehmen.
»Du wirst noch im Abfluss verschwinden, wenn du jetzt nicht bald herauskommst«, rief er von draußen. »Ich habe Kaffee für uns aufgebrüht.«
Als Nächstes stellte sich die Frage, was sie anziehen sollte. Für ihre Besprechung mit Bernard, soviel war Cara klar, konnte sie unmöglich in ihren abgetragenen Jeans auftauchen. Doch sie hatte nicht mehr die Zeit, bei sich zu Hause vorbeizuschauen.
»Nimm doch eines meiner Hemden. Und ich habe noch ein paar schwarze Stoffjeans, die recht respektabel aussehen«, schlug er vor und zog ein weißes T-Shirt über seine grauen Hosen. »Du könntest sie ja mal anprobieren.«
In dem frisch gewaschenen und ihr viel zu großen
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