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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
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perfekt gestylten besten Freundin aus New York, die in ihrem anthrazitfarbenen Kostüm und ihrer arriviert wirkenden Helmfrisur Vida an Eleganz nicht nachstand. Evie seufzte. Wie sollte man da mithalten können? Vida und ihre Trauzeugin hätten direkt aus einem Leitartikel der Vanity Fair über New Yorker Schick steigen können. Derweil fühlte sie sich, als ob sie nicht einmal im Modeteil des Lumberjack Weekly erwähnenswert gewesen wäre, Bade jetzt bloß nicht in Selbstmitleid, ermahnte sie sich streng. Versuche die Hochzeit zu genießen.
    Die vierjährige Sasha, einfach entzückend in ihrem weißen Kleid aus Wildseide mit einer breiten, silbergrauen Schärpe, blickte vertrauensvoll zu Vida auf, die dem kleinen Mädchen die Hand entgegenstreckte.
    Sie war wirklich ein Engel, dachte Evie, und wieder schossen ihr die Tränen in die Augen, als sie an Rosie in diesem Alter zurückdachte. Immerhin hatten Olivia und Stephen sich, wenn sie auch nicht gerade gut miteinander auskamen. Als Rosie in dem Alter gewesen war, stand Evie alleine da, eine einsame Witwe und Mutter.
    Auch heute beschlich sie wieder das Gefühl, ganz auf sich gestellt zu sein. Simon hatte es nicht rechtzeitig zur Trauung schaffen können und würde später nachkommen. Also musste Evie eine weitere Trauung als Alleinstehende, umgeben von lauter verheirateten Frauen, ertragen. Sie fühlte, wie sich noch eine Träne in ihren Wimpern verfing. Hochzeiten waren so schwierig.
    Während der Priester die Versammelten willkommen hieß, hoffte Cara, Vida würde einsehen, dass sie als Brautjungfer einfach ungeeignet war. Sie hatte Angst davor gehabt, sie würde ein scheußliches Kleid in Pink oder Apricot oder Hellblau tragen müssen, in dem man sie mit einem Möbelstück aus einem Polsterladen hätte verwechseln können.
    Vidas beste Freundin Katherine aber ähnelte keinesfalls einer Frau, die man in ein rosa Rüschenkleid hätte stecken können. Das musste wohl der Grund sein, weswegen sie ein so untypisches Kostüm trug. Cara war überzeugt gewesen, wenn sie dem Ansinnen ihrer Stiefmutter nachgegeben hätte, hätte man sie in etwas Hässliches in Rosa gezwängt.
    Vielleicht aber auch nicht, Ewan fand sie immer schön. Womöglich hätte sie also doch das Kleid einer Brautjungfer tragen können, ohne dabei allzu schrecklich auszusehen.
    Ewan... allein der Gedanke an ihn elektrisierte sie. Was für eine unglaublich schöne Woche es gewesen war! Sie hatten jeden Abend gemeinsam verbracht: sie waren in einem winzigen italienischen Restaurant gewesen, hatten sich im Kino den neuesten Film von Spielberg angesehen, hatten in einem altmodischen Pub zusammen gealbert und sich mit Hilfe von reichlich Bier den Mund fusselig geredet.
    Und anschließend hatten sie sich geliebt. Die ersten paar Abende waren sie zu Ewan nach Hause gegangen. Kaum hatten sie die Tür hinter sich geschlossen, waren sie gierig übereinander hergefallen und hatten kaum noch ihre Kleidung abstreifen können, ehe sie sich in wilder Leidenschaft umarmten. Danach hatten sie, halb angezogen, ferngesehen und dabei Kaffee getrunken, ehe sie sich wieder einander zuwandten, diesmal mit Zärtlichkeit und Bedacht.
    Cara hätte nur zu gerne jede Nacht bei Ewan geschlafen, und er hatte sie auch gebeten zu bleiben. Doch sie wollte nicht noch einmal in geborgter Kleidung bei der Arbeit auftauchen. Also hatte er sie jeden Abend nach Hause gefahren, und sie hatten mindestens eine halbe Stunde zusammen in dem beschlagenen Auto verbracht, ehe sie sich verabschiedeten.
    Am Donnerstag hatte sie ihn mit zu sich nach Hause genommen. Am Morgen davor unternahm sie einen Großputz, hatte ihr Zimmer aufgeräumt, gesaugt und versucht, eine erneute Staubdecke zu tilgen und die ungewaschenen Socken unter ihrem Bett zu entsorgen.
    Phoebe war nicht zu Hause gewesen. Ewan und Cara gefiel es, die Wohnung ganz für sich zu haben. Sie hatten auf dem Sofa gekuschelt und einige von Caras geliebten Mars Eiskrems verspeist, ehe sie sich in das staubfreie Zimmer zurückgezogen und sich stundenlang gegenseitig genossen hatten.
    Am Freitagabend wollte Ewan seine Mutter besuchen, die über den Tod ihres ehemaligen Geliebten untröstlich war. Cara musste also den ersten Abend seit einer Woche allein verbringen.
    In dem lautlosen Apartment kam sie sich einsam und leer vor. Lustlos wechselte sie von einem Sender zum nächsten. Wäre sie doch nur mit Zoë einen heben gegangen. Sie sehnte sich nach Ewan, nach seinen Umarmungen und nach seinen

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